Der islamistisch-fundamentalistische Terrorismus verbreitet sich auf mindestens drei Ebenen. Die oberste Ebene ist die eines Quasi-Staates. In einigen Regionen, wie im Nordosten Syriens und im Nordwesten des Irak, werden Terrorstaaten à la „Islamischer Staat“ (IS) geschaffen, die das Land und die Bevölkerung auspressen. Es gibt vergleichbare Gebilde in Teilen Somalias, in Libyen, Nigeria und auch in einigen Regionen Afghanistans. Die Terrorgruppen kontrollieren dort ganze Gebiete und das gesellschaftliche Leben nach den Regeln der Scharia und Methoden der Mafia.
Die zweite Ebene ist jene der organisierten terroristischen Anschläge, die praktisch überall passieren können. Damit ist eine globale Bedrohung geschaffen, denn diese Anschläge können in jedem Land und in jeder Gesellschaft stattfinden, um die dortigen Menschen zu verunsichern oder um Rache für die Politik der jeweiligen Regierung zu üben. Dazu gehören auch Selbstmordanschläge. Die Terroristen sind oftmals für ihre Anschläge genauestens instruiert und vorbereitet worden. Man erkennt deutlich eine aufwendige Organisation hinter dieser Art des Terrors.
Schließlich gibt es eine dritte Form des Terrorismus, die in den letzten Monaten erheblich zugenommen hat. Es handelt sich um individuelle Anschläge von Einzeltätern, man spricht von einsamen Wölfen, die in keinem organisatorischen oder direkten Kontakt mit Terroristengruppen stehen. Diese Individuen sind oftmals anfällig für fundamentalistische Ideen. Sie sind zuvor über die Medien oder Gleichgesinnte beeinflusst worden, führen aber ihre Aktionen ohne Befehl oder Anweisung aus.
Sie handeln aus eigener Motivation heraus, oftmals vor dem Hintergrund persönlicher Schicksale oder individuellem Frusts. Sie sind unzufrieden mit ihrem Leben und der Gesellschaft, die sie umgibt. Im Internet finden sie Anleitungen und Vorbilder, denen sie nacheifern können. Besonders Al-Qaida hat zu solchen Anschlägen aufgerufen. Die Idee dahinter ist, dass jeder Muslim aus sich selbst heraus zu einer gefährlichen und unberechenbaren Waffe werden kann.
Messerattacken in Israel
Die Folgen dieses Individual-Terrorismus lassen sich aktuell besonders in Israel verfolgen. Im Oktober startete eine neue Terrorwelle der einsamen Wölfe. Allein in den letzten beiden Monaten hat sich eine deutliche Entwicklung nach immer wiederkehrendem Muster herauskristallisiert:
Am 3. Oktober ging ein 19-jähriger palästinensischer Jugendlicher in Ost-Jerusalem, nahe des Damaskus-Tores, mit einem Messer auf Sicherheitskräfte los, stach vier von ihnen nieder, von denen zwei starben. Dann nahm der junge Mann die Waffe eines Niedergestochenen und schoss wild um sich, bis er schließlich von der Polizei niedergestreckt wurde.
Bereits am nächsten Tag ereignete sich ein weiterer Vorfall in Jerusalem. Ein Palästinenser stach einen 15-jährigen Israeli nieder, der schwer verletzt am Boden liegen blieb, aber überlebte. Der Angreifer wurde dann von Polizisten niedergeschossen.
Am 7. Oktober ging eine 18-jährige palästinensische Frau mit einem Messer auf einen israelischen Mann los. Am gleichen Tag erstach ein 18-jähriger Palästinenser einen israelischen Soldaten und entwendete dessen Schusswaffe. Es kam zu keinen weiteren Toten, weil die Waffe nicht geladen war. Ebenfalls am 7. Oktober griff ein 25-jähriger Palästinenser mit einem Messer einen israelischen Zivilisten an. Der Täter konnte von der Polizei festgenommen werden.
Einen Tag später, am 8. Oktober, setzte sich die Serie fort. Ein 19-jähriger Araber stach einen israelischen Passanten nieder und verwundete ihn schwer. Noch am selben Tag gab es an unterschiedlichen Orten in Israel drei weitere Messerattacken auf israelische Bürger. Alle Opfer wurden schwer verwundet. Ein Täter wurde von der Polizei erschossen. Auch am 9. Oktober ging es mit drei weiteren Einzelaktionen weiter. Sechs Menschen wurden dabei schwer verletzt. Die meisten Anschläge ereigneten sich im Gebiet der West-Bank oder in Ost-Jerusalem.
Am 10. Oktober, dem Tag, an dem ein Selbstmordattentat in der Türkei 102 Menschen in den Tod riss, ging auch die Anschlagserie der sogenannten einsamen Wölfe in Israel weiter. Zweimal wurden in Jerusalem Messerattacken verübt, einmal wurden Senioren angegriffen, ein anderes Mal Polizisten.
Am 13. Oktober kam es zu drei weiteren Messerstechereien und zu einer Attacke mit Schusswaffe. Auch am 14. Oktober ging es mit einem Messerangriff in Ost-Jerusalem weiter. Die Nachrichten gingen unter, weil am selben Tag in Nigeria ein Selbstmordattentäter mit einer Bombe 42 Menschen in den Tod riss.
Am 18. Oktober kam es im israelischen Be'er Sheva zu einer Schießerei, bei der 11 Menschen verletzt wurden und zwei Opfer ums Leben kamen. Auch hier war der Attentäter ein Einzeltäter. Weitere Vorfälle ereigneten sich am 27. Oktober in der West Bank, am 29. Oktober in Hebron, am 30. Oktober in Ost-Jerusalem.
Das war der Oktober. Im November ging es geradewegs weiter. Allein am 3. November gab es zwei Vorfälle, am 6. November sogar drei Vorfälle, zwei Schießereien und ein Messerangriff. Zwei Zwischenfälle ereigneten sich am 19. November. Am 23. November gab es wieder einen Einzeltäter-Messerangriff, ebenso am 25. November.
Allein die Vorfälle im Oktober und im November zeigen deutlich, dass man im West-Jordanland und in Ost-Jerusalem, aber auch in anderen Gebieten Israels jederzeit damit rechnen muss, dass ein Palästinenser oder eine Palästinenserin ein Messer zückt und überraschend zusticht oder mit einer Schusswaffe um sich schießt.
Diese Situation ist äußerst beunruhigend, da man die potentiellen Einzeltäter nicht von den ansonsten überwiegend friedlichen Palästinensern unterscheiden kann. Die israelischen Sicherheitskräfte und Polizisten sind alarmiert. Jeder kann der nächste Täter sein. Niemand weiß, wer, wann, wie. Es gibt keine Möglichkeit, durch Geheimdienste an Informationen zu gelangen, die ein solches Individual-Attentat verhindern könnten, weil die Aktionen von unauffälligen Einzelpersonen begangen werden. Es sind im Grunde genommen Amokläufer. Die Täter vollziehen ihren eigenen Dschihad, ihren persönlichen Heiligen Krieg.
Selbstmordattentat – der islamistische Amoklauf
Psychologisch könnte man auf den ersten Blick die Taten mit den Amokläufen in den USA vergleichen. Aktuell hat gerade ein Amokläufer in einer amerikanischen Abreibungsklinik um sich geschossen und drei Menschen getötet. Erst Anfang Oktober hat ein fundamentalistischer Christ in Oregon zehn Menschen erschossen. Dabei soll er gerufen haben: „Bald werdet ihr Gott sehen“. Im Juni wurden zehn afro-amerikanische Kirchgänger von einem rassistisch motivierten Amokläufer erschossen.
Noch häufiger ist in den USA allerdings die Zahl der Amokläufe in Schulen und Colleges. Meist handelt es sich um frustrierte männliche Einzeltäter, die sich zuvor in eine innere Welt zurückgezogen hatten und aus denen es dann in Form eines undefinierbaren Hasses herausbricht. Unzählige Beispiele aus den USA zeigen, dass überall auf der Welt persönlicher Frust und individuelles Schicksal einen Menschen zum Amoktäter werden lassen kann.
Doch der islamistische Amoklauf-Terrorismus spielt sich auf einer anderen Ebene ab. Die islamistischen Terrororganisationen lassen ihre Hassbotschaften auf fruchtbaren Boden fallen. Die viele Bürgerkriege, Vertreibungen, Unterdrückungen oder einfach die Tatsache, zu einer benachteiligten Minderheit zu gehören, macht viele Menschen für solche Ideen anfällig.
Al-Qaida, Al-Nusra, Boko Haram und der „Islamische Staat“ (IS) nutzen diese Situation aus. Ihre Botschaften werden übers Internet, aber auch über Mund-zu-Mund-Propaganda verbreitet – wohl wissend, dass sie früher oder später auf Ohren treffen, die dafür offen sind.
Al-Qaida hatte vor der neuen Individual-Terror-Welle offen die Muslime zum Freien Dschihad – zum „Open Source Jihad“ aufgerufen. Grund für diese neue Strategie ist die strenge Überwachung in Ländern wie Israel. Überwachungskameras und Sicherheitskräfte an jeder Ecke, Überwachung des Internets und der Telekommunikation sowie Straßenkontrollen erschweren es den Terroristen, ihre Anschläge zu verüben. Doch das einzelne Individuum kann nicht jederzeit überwacht werden.
Und so werden indirekte Botschaften über das Internet verbreitet. Diese Methode sorgt auch für die Verbreitung des organisierten Terrorismus. Und zwar werden – und gerade hierin sind Al Qaida und der IS besonders bewandert – Videos von den Taten der Terrororganisationen verbreitet. Die Videos werden so gedreht, dass sie viele Informationen enthalten und als Vorbild dienen können.
Eine Dokumentation auf „Al Jazeera“ über neue Aktivitäten des IS in Afghanistan hat gezeigt, wie das funktioniert. Wenn anderswo auf der Welt Einzeltäter oder neue Gruppen sich aus irgendwelchen Gründen dem Dschihad anschließen wollen, müssen sie nicht das Risiko eingehen, mit den anderen Gruppen in direkten Kontakt zu treten und somit von der Polizei oder den Geheimdiensten erkannt zu werden. Vielmehr brauchen sie nur die Videos im Internet anzuschauen und entsprechend einschlägige Webseiten zu besuchen, um alle Informationen und Anleitungen zu erhalten, die sie für ihren eigenen Terrorkrieg brauchen. Damit kann theoretisch jeder frustrierte Einzelmuslim auf der Welt zum potentiellen „Schläfer“ werden, der auf seinen Moment wartet.
Kommentare zum Artikel
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Na iss denn dass...
Ja ,,AFD Bürger,, Vorbereitung ist alles für ein 5 Sterne Menue,dann ist es auch einfacher zu verdauen.Lasst uns gemeinsam speisen und genießen.
Die Gefahr der Taten von Irren können wir nie ausschließen!
Man muss sich nur verteidigen können!
Waffenrecht nach kanadischem, bewährtem Muster.
Man schaue nur in den "Koran", da findet man ihre Anleitung, z.B. "Und tötet sie, wo immer ihr auf sie trefft ..."
Aber wir sollten uns beruhigen. Das hat nämlich alles nichts mit dem Islam zu tun!
Die deutsche Bevölkerung ist verunsichert und fühlt sich zunehmend bedroht ,von außen ins Land einfließende Kultur und Menschen,was von innen durch falsche politische Entscheidungen über Jahre hinweg verursacht wurde.Leider sehen viele Menschen ,die in den Medien veröffentlichten Mißstände die sich im Land breit machen als Ursache von außen.Da aber die Verursacher, die Weichensteller für diese sichtbaren Auswirkungen, eine falsche Innen und Außenpolitik sind ,wird auch der Verursacher in den Medien nicht benannt.Auf dem linken Auge ist man blind,und die Gefahr von Rechts wird in der Politik als Ursache benannt.Wer gegen diese Propaganda und Politik seine Stimme erhebt oder sich parteipolitisch versammelt,wird
diffamiert und boykottiert - als Klassenfeind bzw. Rechte
oder mit der" Nazikeule" tituliert.So hat es die SED Propaganda formuliert - und nach 25 Jahren - ist man wieder neuformiert,auferstanden zum ruinieren !
Tja am brisantesten ist die 3.Stufe.
Die Stuffe 1 ist grundsätzlich beherrschbar.
Stuffe 2 bedingt ja.
Stuffe 3.sollte sich das ausweiten, glatt vergessen.
Mit stuffe 3.Droht das finale Ende des Multukultiwahnes.
Begleitet von hässlichen Begleiterscheinungen quer durch die gesamte Westliche Gesellschaft.
Na dann mal prosit Gemeinde oder was???
"Vielmehr brauchen sie nur die Videos im Internet anzuschauen und entsprechend einschlägige Webseiten zu besuchen, um alle Informationen und Anleitungen zu erhalten, die sie für ihren eigenen Terrorkrieg brauchen."
Wenn das so schlimm wird, müssen wir das Internet kontrollieren und zensieren!
Messer, Schusswaffen und Internet - sie bedrohen uns gleichermaßen. Deckel drauf!
Das spielt der NWO in die Hände. Nur der ganz große Bruder kann uns schützen.