Warum viele Amerikaner Trump gewählt haben:

Die Angst der »weißen« Amerikaner, eine Minderheit im eigenen Lande zu werden

Düstere demographische Prognosen lassen viele »weiße« Amerikaner aufhorchen: Es nähert sich der Zeitpunkt, an dem sie zu einer Minderheit im eigenen Lande werden. Dann werden sie auf die politischen Entwicklungen weniger Einfluss haben.

Foto: Screenshot, The White House, Public domain
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Wenn man sich an den letzten US-Präsidentschafts-Wahlkampf zurückerinnert, stellt sich die Frage, was Donald J. Trump denn von den anderen Kandidaten der Republikaner oder Demokraten unterschieden hat, dass ihm so die Stimmen zuflogen. Die Antwort fällt leicht. Denn von allen Kandidaten war er der einzige, der stets seine wichtigste Forderung wiederholt hat: »Build the wall!«


Trump fiel durch seine klare Positionierung in der Einwanderungspolitik auf. Das hat ihm die Zustimmung vor allem der weißen europäisch-stämmigen US-Bevölkerung eingebracht. Die nachträglichen Untersuchungen der Wahl haben das belegt: 53 Prozent der »weißen« Frauen und 63 Prozent der »weißen« Männer haben Trump gewählt. Dagegen haben 80 Prozent der männlichen Afroamerikaner und sogar 94 Prozent der afroamerikanischen Frauen Clinton gewählt. Auch die Hispanics/Latinos haben in der Mehrheit für Clinton gestimmt (62 Prozent der Männer / 68 Prozent der Frauen).


Angst der Mittelschicht vor dem sozialem Abstieg und Angst der Weißen, zur Minderheit zu werden


Trump vertritt also vor allem die weiße, europäisch-stämmige Bevölkerung der USA. Hier kommen vor allem zwei große Themen zum Zuge:


Einerseits ist es die Verarmung großer Teile des nordostamerikanischen Industrie-Arbeiter-Klasse in den alten Industriestädten wie beispielsweise Detroit oder Cleveland, wo die Unternehmen abgewandert sind und Armut und soziale Unsicherheit hinterlassen haben. Millionen hatten in den letzten Jahren ihre Jobs verloren. Dies zieht auch die weiße amerikanische Mittelschicht nach, denn diese ist von Abstiegsängsten geplagt. Tatsächlich schrumpft die Mittelschicht in den USA in beängstigender Geschwindigkeit. Immer mehr Amerikaner haben Sorge, nicht mehr den Lebensstandard ihrer Eltern erreichen zu können. Trump hat hier einen wunden Punkt angesprochen, indem der den Abzug der Industrie sowie unpatriotische Wirtschafts- und Finanzinteressen dafür verantwortlich machte.


Andererseits ist es die Demographie, die vor allem die weißen europäisch-stämmigen US-Bürger verunsichert. Dies ist ein Thema, dass viele sich nicht offen anzusprechen trauen, das aber viele Gemüter bewegt. Die »Weißen« werden Schritt für Schritt zu Minderheit in den USA. Je weniger sie sind, desto weniger werden ihre Interessen und Bedürfnisse bei Wahlen und in der Politik berücksichtigt werden – so die Befürchtung vieler weißer Amerikaner. Trump hatte hier Wähler gewinnen können, indem er offen die Themen weißer Identitätspolitik angesprochen hat.


Die demographische Entwicklung zeigt, dass die »weißen« Amerikaner bald in der Minderheit sein werden. Die Frage ist nur: Wann? Oder: Wie schnell? Es sterben bereits mehr weiße Amerikaner als geboren werden.


Die »New York Times« schrieb hierzu folgendes:


»Die Sterberaten übersteigen die Geburtenraten unter Weißen in mehr als der Hälfte aller Staaten im Lande, haben Demographen herausgefunden, was signalisiert, dass es schneller als erwartet in eine Zukunft führen werden, in der Weiße nicht mehr die Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung stellen. Das »Census Bureau« hatte vorausgesagt, dass Weiße um 2045 unter die 50 Prozent-Marke der Bevölkerung fallen werden, ein relativ langsamer Wandel, der sich seit Jahren anbahnt. Aber ein neuer Report dieser Woche fand heraus, dass in 26 Staaten Weiße schneller sterben als geboren werden […] und dass Demographen sagen, dass der Wandel womöglich schneller komme.«


Weil die Familie als Lebensmodell diskreditiert wird, werden immer weniger Kinder geboren


Neben der Massenmigration aus Lateinamerika ist es vor allem der unterschiedliche Lebensstil, der die demographischen Veränderungen beschleunigt. Gerade den weißen europäischen Amerikanern wird das Familienleben durch Erziehung und Mainstream-Medien ausgetrieben. Frauen müssten mehr arbeiten, Familien seien zu teuer, traditioneller Lebensstil enge die Menschen ein, heißt es tagtäglich in den Medien. Die wirtschaftlichen Umstände tragen ihren Teil dazu bei, denn gerade in den Städten ist es für viele Paare zu teuer, eine kinderreiche Familie zu gründen.


Trump gibt in beiden Bereichen der weißen europäisch-stämmigen Bevölkerung Hoffnung: Er verspricht die Mauer zu Mexiko, Ausweisung illegaler Einwanderer, ein Reduzierung der Abhängigkeit von sozialstaatlichen Einrichtungen und schließlich ein Bekenntnis zu den traditionellen Familienwerten, auf die Millionen konservative Amerikaner viel Wert legen. Trump scheint für viele weiße Amerikaner die letzte Hoffnung zu sein.

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Unmensch

In Kenia gibt es zwei grosse Stämme, und zwei grosse Parteien - die je ihren Stamm repräsentieren. Demokratie wird somit zu einem Abbild der Demographie. Verrückt - aber anscheinend eine Folge verfehlter Grenzziehungen bzw. verfehlter Migrationspolitik.

Gravatar: Gast

"Trump vertritt also vor allem die weiße, europäisch-stämmige Bevölkerung der USA. "

FALSCH, weil unvollständig:

Trump vertritt also vor allem die christliche, weiße, israelisch-europäisch-stämmige Bevölkerung der USA.

!!Muss es heißen!!

Wir erleben einen geplanten Genozid an weißen Christen. ZIEL: Ausrottung der Protestanten. Ausrottung es christlichen Glaubens.
Damit werden sie aber verlieren, sagt die Bibel. Und die Bibel hat IMMER recht.

Gravatar: karlheinz gampe

Die Ängste sind berechtigt, denn man denke nur an Buren in Südafrika, die hätten nie schwarze Zuwanderung erlauben dürfen. Nun werden sie von den schwarzen Zugewanderten emordet und vertrieben. Was lehrt uns dies ? Deutschland wird von linken Idioten regiert, welche aus der Geschichte nix lernen. Weg mit den SED Trottelparteien !

Gravatar: Max Moritz

Was ist daran schlimm, wenn sich die den Ur-Einwohnern ethnisch und kulturell stärker verbundenen Latinos ihren ureigenen Kontinent wieder zurück holen ?

Natürlich gilt das für uns Europäer eben auch.

MM

(Anm. d. Red.: Hier steckt ein kleiner historischer Fehler im Detail. Die "Latinos" sind die Nachkommen europäischer UND indigener Eltern. Die "echten" Ureinwohner Mittel- und südamerikas bezeichnen sich selbst als Nachfolger ihres jeweiligen Stammes, also z. B. Quechua respektive Quechua-Indianer in Peru.)

Gravatar: Karl Napp

Es ist bezeichnend für die Vollständigkeit, Sachlichkeit, Unparteilichkeit und Ideologiefreiheit der Berichterstattung in unseren Staatssendern ARD/ZDF, daß man von solchen wichtigen wissenschaftlichen Untersuchungen nichts hört.

Gravatar: Müller Milch

Diese Angst ist voll berechtigt.
Make America Great Again!

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