Kulturmarxismus: Kampf gegen Familie, Tradition, Kultur, Identität und Nation

»Cultural Marxism« – Die permanente Kulturrevolution

Wenn nichts mehr heilig und unverhandelbar ist, dann löst sich alles in Beliebigkeit, Banalität und Profanität auf. Die völlige Relativierung aller gesellschaftlichen Werte führt ins Nichts. Die Gesellschaft verliert ihr Rückgrat und klappt zusammen.

Bild: Freie Welt
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Alles, was die Gesellschaft im Innersten zusammenhält, löst sich auf. Wir verlieren den Boden unter den Füßen. Die Linksliberalen feiern die offene Gesellschaft, die in Wahrheit nur destruktiv ist, weil sie alle Ordnungen kippt. Wie konnte es soweit kommen?


Alte linke Ideologien wurden durch neue abgelöst


Das Linksideologie hatte in den 1960er und 1970er Jahren gerade im Westen einen tiefgreifenden Wandel vollzogen. Der Klassenkampf (»Class Struggle«) der Arbeiterklasse gegen die Bourgeoisie war Geschichte.


Der ganzen Welt war offenbar geworden, dass das System des kommunistischen Ostblockes mit seinem Unterdrückungsapparat keine attraktive Alternative für die Kultur des Westens bot. Das mussten sogar die Linksintellektuellen jener Zeit kleinlaut beigeben. Das Massenmorden der Stalinisten und Maoisten sprach Bände. Stattdessen kam mit der Postmoderne (»Postmodernism«) der sogenannte Kulturmarxismus (»Cultural Marxism«) als linke Alternative ins Spiel.


Beim Kulturmarxismus kämpfen linke Ideologen gegen gewachsene gesellschaftliche Strukturen und kulturelle Identitäten. Das haben sie zwar schon vorher gemacht – von der kommunistischen Revolution in Russland bis hin zur Kulturrevolution in China. Doch damals war es nur eine Begleiterscheinung, um die Konzentration der Produktionsmittel in den Händen des Staates zu rechtfertigen.


Heute ist von der Verstaatlichung der Produktionsmittel und vom Kampf der Arbeiterklasse gegen die Ausbeutung durch Industrielle keine Rede mehr. Aber die permanente Kulturrevolution ist geblieben. Sie war das Steckenpferd der neuen Linken in Europa und Nordamerika geworden. Und die linken Intellektuellen, zunächst in Frankreich (zum Beispiel Michel Foucault, Jacques Derrida) und Deutschland (zum Beispiel die Vertreter der Frankfurter Schule), dann später auch in den USA, machten sich die kulturmarxistische Postmoderne zu eigen.


Der ewige Streit der »Unterdrückten« gegen ihre »Unterdrücker«


Diese linken Intellektuellen haben den »Narrativ des Kampfes« umgewandelt vom Konflikt zwischen »Arbeiterklasse« und »Borgeosie« zum Konflikt der »Unterdrückten« (»Oppressed«) gegen ihre »Unterdrücker« (»Oppressors«).


Damit war die Büchse der Pandora geöffnet. Denn überall auf der Welt, wo eine Hierarchie zu erkennen ist, kann man auch einen Konflikt zwischen »Unterdrückten« (»Oppressed«) gegen »Unterdrücker« (»Oppressors«) herbeireden (siehe hierzu die Erklärungen von Professor Jordan Peterson über Postmoderne und Kulturmarxismus).


Mit den Studentenrevolten der 1968er-Bewegung wurden alle Schleusen geöffnet. Die Frauenbewegung erklärte die Frauen zu den Unterdrückten und die Männer zu den Unterdrückern. Die US-Bürgerbewegung erklärte die Minderheiten in den USA zu den Unterdrückten und die weißen europäisch-stämmigen US-Amerikaner zu den Unterdrückern. Die Atheisten erklärten, von den Religiösen unterdrückt zu sein, die Progressiven erklärten die Konservativen zu Unterdrückern und so weiter.


Wo kein Konflikt ist, fantasieren ihn die Ideologen herbei


Heute sind wir an einem Punkt angelangt, wo fast alle Unterdrückte-versus-Unterdrücker-Kämpfe ausgefochten sind. Homosexuelle können offen hochrangige Politiker (Wowereit als Bürgermeister von Berlin, Westerwelle als Außenminister) werden. Deutschland hat eine Bundeskanzlerin. Frauen haben in fast allen westlichen Staaten die gleichen Rechte wie Männer.


Doch es werden immer neue Gräben aufgetan. Momentan geht es gegen die »Gender Pay Gap«, das heißt gegen die angeblich ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen im Job, und gegen die angebliche Unterdrückung der Transsexuellen oder generell der LGBTQ-Community. Noch aktueller ist das Engagement der Linken für »Flüchtlinge«, wobei die Definition, wer Flüchtling sei oder nicht, maximal auf alle möglichen Migranten ausgedehnt wird.


Kurz: Es werden immer neue Unterdrückte-Unterdrücker-Konstellationen gefunden, erfunden oder konstruiert, um den die ewige Kulturrevolution endlos fortzusetzen.


Alles ist »Unterdrückung«


Dabei werden alle kulturellen und staatlichen Institutionen als Teile des Unterdrücker-Apparates gewertet: Familie, Tradition, Nation, Religion, einfach alles, was die Gesellschaft zusammenhält. Alles ist eine Form der Unterdrückung und muss überwunden werden.


Und so geht es immer weiter: Die Aufteilung der Geschlechterrollen in zwei Gender von Mann und Frau sei Unterdrückung, die Idee der Mutter und Hausfrau sei eine Form der Unterdrückung, Sozialhilfe und Hartz IV sei eine völkische Form der Unterdrückung, weil die Ausländer der ganzen Welt am Sozialstaat Europas nicht teilhaben können.


Mittlerweile ist es sogar eine Form der Unterdrückung, Jungs wie Jungs und Mädchen wie Mädchen zu erziehen, weil dies die Freiheit einschränkt, zwischen den Gendern zu wechseln. Daher werden beispielsweise in einigen Kindergärten und Grundschulen Schwedens die Kinder geschlechtsneutral behandelt.


Auch in der Literatur und Musik gibt es Unterdrückte und Unterdrücker. Daher muss peinlichst genau darauf geachtet werden, dass alle Gender und ethnischen Hintergründe gleichermaßen berücksichtigt und gewürdigt werden.


Auch Grenzen sind Formen der Unterdrückung, weil sie zwischen Inländern und Ausländern unterscheiden und somit im jeweiligen Land eine Hierarchie herstellen, bei der die Ausländer die Unterdrückten sind. Daher brauche man eine Welt der offenen Grenzen. Oder wie George Soros es formuliert: die offene Gesellschaft (»Open Society«, »Open Borders«, usw.).


Weiterhin kommen hinzu die moralische Unterdrückung der Kriminellen durch brave Bürger. Täter seien auch immer Opfer und die Opfer auch immer Täter, weil diese ja die Opfer zu Tätern gemacht haben und umgekehrt. Oder kürzer gefasst: Täterschutz gilt als ebenso wichtig wie Opferschutz. Daher werden die Täter zunehmend milde bestraft und immer intensiver psychologisch behandelt und umsorgt.


Die Kulturrevolution ist eine unendliche Geschichte, es sei denn man stoppt sie komplett


Wer dieser Logik folgt, wird schnell erkennen: Es gibt in dieser Kulturrevolution kein Ende. Sie setzt sich immerzu fort, bis alles an Werten und Normen aufgelöst ist, das irgendwie Menschen hierarchisieren könnte.


Auf der Strecke bleiben: die Familien, der Schutz des Kindes, Traditionen, das gesellschaftliche Vertrauen sowie kulturelle, ethnische, nationale und regionale Identitäten.


Die Arbeiter haben sich von den Sozialisten und Sozialdemokraten abgewandt


Die Ironie der Geschichte ist, dass der Wandel der linken Ideologie vom Klassenkampf zum postmodernen Kulturmarxismus ausgerechnet jene zu den angeblich bösartigen Unterdrückern zählt, die anfangs die Speerspitze des Marxismus und Leninismus waren: die Männer der Arbeiterklasse.


Der männliche, heterosexuelle, weiße, europäisch-stämmige Arbeiter, der Durchschnittsmann Europas und Nordamerikas – das ist die einzige Gruppe in der westlichen Gesellschaft, die von dem Wandel der linken Ideologie ausgespart wurde. Bauern, Fabrikarbeiter, Handwerker, Techniker, Polizisten, Soldaten, Bergmänner und Männer im Hoch und Tiefbau, all diese typischen Berufsgruppen, die einst das Rückgrat der linken Arbeiterbewegungen ausmachten, sie alle sind bei den heutigen Linken kein Thema mehr.


Im Gegenteil: Diese Männer sind nun Feindbilder geworden, weil sie gegen die Zerstörung der Familie, gegen die uferlose Zuwanderung und somit Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, gegen die Zerstörung der Traditionen ankämpfen und vor allem für die Ziele der Linksideologen keine hohen Steuern zahlen wollen.


Die Sozialisten und Sozialdemokraten Europas haben gerade in diesen Milieus ihre meisten Anhänger verloren. Der Arbeiter von heute ist überwiegend konservativ. Und was seine Familienwerte angeht, war es eigentlich schon immer. Den Kulturmarxismus haben sich nicht die Arbeiter ausgedacht. Es waren die Intellektuellen, die mit der Welt der Arbeiter keine Berührungspunkte hatten.


Daher können die Männer der Arbeiterklasse mit den Ideen der Linkspartei und der Grünen nichts anfangen. Es ist, als würden sie ihr eigenes Grab schaufeln, wenn sie rot-grün wählen. Arbeiter und konservatives Bürgertum haben sich längst die Hand gereicht. Sie haben es satt, um die Früchte ihrer Arbeit gebracht zu werden, um mit den bezahlten Steuergeldern eine Ideologie zu finanzieren, die letztlich den Zusammenbruch der eigenen Gesellschaft nach sich zieht.

 

Die Folge: Es waren vor allem die heterosexuellen, »weißen«, europäisch-stämmigen Durchschnittsmänner, die in Großbritannien für den Brexit, in den USA für Trump und in Kontinentaleuropa für rechtskonservative Parteien gestimmt haben. Und sie werden auch die ersten sein, die den Kulturmarxismus zu Fall bringen werden.


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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas

@WernerN
Der Kulturmarxismus hat die Arbeiterklasse entsorgt und die Stelle der Arbeiterklasse rückten dann die Minderheiten. Mit fatalen politischen Folgen (Identitätspolitik, Minderheitenschutz usw) Die politischen Auswirkungen sind der Punkt an dem sich Alte Linke und Neue Rechte treffen
Der Kulturmarxismus ist im Kern antimarxistisch und somit auch antikommunistisch.
Der amerikanische Sozialist und Intellektuelle David North hat den Kulturmarxismus in seinem Buch "Kulturmarxismus, Postmoderne und die Politik der Pseudolinken" als antimarxistisch entlarvt.
Vielleicht möchten Sie mal die 2 Bände "Warum die russische Revolution studieren" lesen,damit sie sich ein
Bild vom echten Marxismus verschaffen können :-)
David North ist seit 40 Jahren führendes Mitglied der von Leo Trotzki 1938 gegründeten 4. Internationalen.
Lassen Sie sich inspirieren...

Gravatar: Uwe Lay

Postmoderne und Kulturmarxismus
Hier ist dem Kommentar von Werner N zuzustimmen. Habermas ist wohl der bekannteste Kritiker der postmodernen Philosophie und versucht sie als neoconservativ zu verurteilen. Die grundlegenden phiolosophischen Aussagen dieser philosophischen Richtung sind mit dem Marxismus unvereinbar, daß die Menschheitsgeschichte ein unaufhaltsamer Weg zum Besseren und Guten ist, daß die Wirklichkeit objektiv erkennbar und nicht ein soziales Konstrukt ist. Die These des konstruktivistischen Charakters von allem als Realität Angesehenen ist wohl von Feministen:" Es gäbe kein natürliches Frausein" und von der Homoloby rezipiert werden (es gäbe keine natürliche Sexualität), aber im Prinzip steht die postmodernistische Philosophie dem Ethnopluralismus näher als dem linken Globalismus
einer Einheitswelt.
Uwe C. Lay

Gravatar: Werner N.

@Uwe Lay – Ihr Kommentar stellt die Problematik nun erstmals im Prinzip richtig dar. Tatsächlich handelt es sich bei der kulturmarxistischen Ideologie nicht um "Nihilismus", sondern um eine "Umwertung der Werte" (Nietzsche). Die proletarische linke Welt- und Gesellschaftsauffassung kämpft gegen die bourgeoise rechte und umgekehrt. Diese basieren auf fundamental gegensätzlichen Raum- und Zeitauffassungen, die man mal genau erörtern sollte.

Die "Neue Rechte" bekam nicht mit, wie sich die "Neue Linke" nach dem Scheitern des sowjetischen Ostblocks 1989/90 verstärkt aus der Zwangsjacke des orthodoxen Marxismus wand. M. W. schuf J. Habermas den Begriff "Kultur–Marxismus" Ende der 70iger Jahre, wollte mit einem nun kulturell argumentierenden "Neo–Marxismus" den ökonomischen Alt–Marxismus "vervollkommnen" und "läutern".

Gravatar: Uwe Lay

Kurze Anmerkungen
1. Der Begriff des Kulturmarxismus ist sehr treffend, indem er den ideologischen Wandel der Linken erfaßt: a) der Kapitalismus soll nicht mehr überwunden sondern sozialstaatlich humanisiert werden, b) die bürgerliche Kultur soll aber überwunden werden inclusive ihrer christlichen Fundierung.
2. Die Zersetzung der alten Werte der bürgerlichen Kultur ist kein Selbstzweck, sondern der Nihilismus limitiert sich auf die Nichtung der alten Werte, um einen neuen Wertehimmel zu schaffen. (Vgl dazu: Nietzsche als Prophet und Überwinder des Nihilismus)
3. Der neue Wertehimmel ist der der Politischen Korrektheit, des Gutmenschtumes. Diese "neuen" Werte
sind nicht schon deshalb gut, weil sie neu sind, wie die alten nicht schlecht sind, weil sie alt= bewährt sind. Aber
diese neuen Werte bekämpfen die alten, zerstören sie.
4. Keine Gesellschaft kommt ohne eine Kultur aus- nur welche, darum wird jetzt in Deutschland gekämpft. Seit 1989, seit der Wiedervereinigung ist der Antinationalismus der Kern der linken Ideologie. Die Auflösung der Ordnungen der Familie, des Volkes, der Rasse ist dabei die negative Seite der "positiven", der Schaffung einer Einheitswelt mit uniformen Einheits-
menschen.
5. So korrespondiert das linke "Ideal" mit dem
der Globalisierungsbefürworten: Die neue Weltordnung.
Die ist aber keine ohne Werte. Wir kennen diese neuen
Werte ja zur Genüge: Toleranz plus keine Toleranz gegen die alten Werte, offen sein für Alles, nur nicht für
Conservatives, Ja zu allen Religionen, nur nicht zum
Christentum....Mit den neuen Werten wird gegen die
bürgerliche Ordnung gekämpft, um die neue Welterteordnung zu etablieren.
Uwe C. Lay

Gravatar: Reinhard

Kulturmarxismus, eine Erfindung, von wem?
Marx war ein visonär, der die Dinge nie festgemacht hat sondern seine Philodophie war immer Veränderung.
Engels war der Idologe.
Kulturevulution in Russland.
Es wurden nur die Machtverhältnisse geändert sonst nichts.
das Volk ist immer noch in der gleichen Situation.
Es gibt nichts festgeschriebenes und es wird immer über Werte geredet. in dem Moment wo über Werte geredet wird weiß man nicht mehr weiter.
Es gibt nur einen Wert, Der heißt: Die Freiheit jedes einzelnen Individiums ist unantastbar, weil jeder ein Uikat ist.
Ob links oder rechts ist völlig wurscht.
60 jahre rennen wir der politischen Gilde hinterher, wir hinterfragen nichts. Und nun wo diese Velachen so sicher im Sattel sitzen merken ein paar wenige jetzt muss man etwas tun und diskutieren.
Das Deutsche System ist so angelegt das wir wenig tun können.
Das einzige was wir tun könnten machen wir aber nicht .
Weil wir inzwischen genauso feige sind wie die Politiker.
Wie Oben so Unten.
Ihr seid ja schon Mitglieder des Betreuten Denkens.
1 Tag im Monat einfach nicht zur Arbeit gehen, alle.
das wäre ein Aufschrei der gehört werden würde.
Unsere Politiker sind Visonslos,Narzissten und Feige.
! tag Arbeitsverweigerung und sie können euch nich entlassen wo sonst sollte die Rendite herkommen.
Ich erhebe keinen Anspruch auf Zustimmung.
Vielleicht kommt dem einen oder anderen Menschen ein kluger Gedanke.

Gravatar: Werner N.

Zitat: „Und die linken Intellektuellen, zunächst in Frankreich (zum Beispiel Michel Foucault, Jacques Derrida) und Deutschland (zum Beispiel die Vertreter der Frankfurter Schule), dann später auch in den USA, machten sich die kulturmarxistische Postmoderne zu eigen“.

Dieser Satz stellt gerade für die „Neue Rechte“ einen verhängnisvoll falschen Bezug her. Es trifft auch nicht zu, dass die marxistische „Frankfurter Schule“ eine postmoderne Institution war. (Die an sich zutreffende fundamentale Aufklärungskritik von Horkheimer und Adorno kannte keine postmoderne Alternative).

Darüberhinaus wird getrickst, wenn man den Begründer der Postmoderne, J.-F. Lyotard, verschweigt. Lyotard bezeichnete „Marxismus“ und „Aufklärung“ als „Meta–Erzählungen“, ..“denen man keinen Glauben mehr schenken kann“.., legte sie quasi ad acta. Das spricht nicht für einen Alt– oder Neo–Marxismus, weder kulturell noch politisch. Natürlich kamen die französischen „Postmodernisten“ vom Marxismus her, distanzierten sich aber dann nachdrücklich davon. Man kann das auf „Wikipedia“ nachlesen. Selbst der marxistische J. Habermas, Mitglied der Frankfurter Schule, sprach die „Postmoderne“ richtig den „Neo–Konservativen“ zu, missbilligte jedoch beide und gab nur seiner „geläuterten Moderne“ eine Zukunft. (Rede zur Verleihung des Adorno-Preises,1980). Auch der ehemalige Außenminister S. Gabriel (SPD) ordnete die „Postmoderne“ dem „Rechtspopulismus“ zu. (2017). Die „Postmoderne“ beruht nicht auf einem „Kultur–Marxismus“. Richtig ist, dass Trump und die rechtskonservativen Parteien in Europa die (linke) „Moderne“ durch eine (rechte) „Postmoderne“ ersetzen wollen.

Das Narrativ „Unterdrücker“ und „Unterdrückte“ lenkt vom ideologischen Gehalt ab, blendet aus, dass es sich beim „Kultur–Marxismus“ um proletarische Kultur handelt, den bolschewistischen „Proletkult“. Leider werden bürgerliche Leitprinzipien leichter ausgehebelt, wenn Konservative zukunftsblind nur in die Vergangenheit blicken – im Gegensatz zu Postmodernisten.

Gravatar: Thomas Rießler

Mit zunehmendem Alter ist man für die Kulturmarxisten relativ uninteressant, da der Aufwand für die Umprogrammierung höher ist als bei Kindern (außerdem ist bei Alten der „Ertrag“ kleiner). Gruselig wird’s aber bei Eltern mit schulpflichtigen Kindern, die ihre Kinder kulturmarxistischen Lehrern zur Umerziehung überlassen sollen. Das ist ja fast so wie der altertümliche Moloch-Kult. So etwas kann nur mit massivem Sozialdruck funktionieren und wenn die natürlichen Instinkte der Eltern vernebelt sind.

Gravatar: Lutz Schnelle

Das Fundament des Systems ist der Kapitalismus. Der Kulturmarxismus ist sozusagen der Turbo, der oben drauf gesattelt worden ist.
Was es zu vertuschen gibt: Auf einer Skala von -10 bis +10 steht der Kommunismus bei -6 bis -10. Alles Private ist verstaatlicht, die Wirtschaft zu Kolchosen verschmolzen.
Die soziale Marktwirtschaft liegt zwischen -2 und +2. Energieversorgern, Bahn Post, Telekommunikation sind staatliche Monopole, die Wirtschaft ist weitestgehend privat.
Bei +6 bis +10 liegt der Turbokapitalismus, da ist alles privatisiert, auch die Versorger und so weiter. Dies ist der Bereich des Faschismus, der natürliche Feind des Kommunismus.
Der Markt ist vollständig dereguliert und liberalisiert und sich selber überlassen. Der Staat ist schlank, ohnmächtig.
Der Kulturmarxismus paßt nun wie geschmiert auf den Kapitalismus, Traditionen und Kultur sind für den Kapitalismus doch nur störende Elemente.

Was mich entsetzt, wie wenig der politische Widerstand gegen die EU begriffen hat, welchem Zweck die NPD
gedient hat. Eigentlich sollte auf der Hand liegen¸ daß die NPD ein stay behind Apparat war, der ja deshalb nicht verboten werden konnte, weil der durchsetzt war mit V-Leuten. Schily hat das sogar zugegeben. Die sollten nicht auffliegen.
Die V-Leute sind nicht da, Nazis zu verhindern, die sollen mit rechten Aktionen und Parolen Angriffsfläche bieten für die sattsam bekannten Skandalisierungsorgien, mit denen der öffentliche Diskurs auf eine falsche Fährte gelenkt wird.

Skandalisierung ist eine Gehirnwäschemethode, die zu den berüchtigten Pawlovschen Reflexen führt und die sachbezogene Debatten quasi automatisiert verhindert; die doofe Masse wird programmiert auf Nazis raus. Aber nicht nur die.
Man könnte annehmen, Journalisten und Politiker sind Marionettenspieler, distanziert und überlegen, aber so
einfach ist das nicht. Sie kennen die Methode und spielen die Empörung, aber es gibt andere Signale, auf die sie mit Affekten reagieren wie die Hunde. Nämlich dann, wenn man ihr böses Spiel durchschaut hat.

Was aus der Mottenkiste der NPD stammt, löst Affekte aus und nützt der EU. So einfach ist das. Solche Parolen und Feindbilder sind von vorne herein verdächtig. Die sollen die wahren Hintergründe vertuschen und Debatten ersticken.
Rechts ist ein Angebot, das man nicht annehmen darf.

Aber was soll’s. Wenn ich genervt bin, denke ich an meine Mutter. Die hat ihr Leben lang die SPD gewählt.
Was sie auf der Straße sah und im Fernsehen, das hat ihr nicht gefallen. Ich erklärte ihr dann den Zusammenhang zwischen ihrer Wahl und dem, was sie sah. Blieb aber fruchtlos. Sie hörte nicht zu. Sie war ein Vertreter der Beratungsresistenz.
Dann sagte sie plötzlich, sie habe sich entschieden. Der Gysi sei so sympathisch, den habe sie gewählt.

Gravatar: Unmensch

Das Paradies ist ein Ort, an dem Moral verboten ist, weil die Unterscheidung von Gut und Böse verboten ist.
Wenn im Paradies einer den anderen mordet, dann ist das eben so. Taten sind nicht verboten, Urteile schon.
Wenn also jemand sagt, "Das ist aber böse!", dann wird der aus dem Paradies geworfen. Der Täter darf bleiben.
Die De-Hierarchisierer, die Abschaffer aller Werturteile, incl. dem von Gut und Böse, sind Paradies-Menschen.
Die Geschichte vom Sündenfall deutet an, dass sie an der Gleichheit von Leben und Tod scheitern werden.

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