Kampf der Giganten im Land der begrenzten Möglichkeiten

»Corporate America« gegen Donald Trump

Seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten ist Amerika im Ausnahmezustand. Noch nie in der Geschichte der USA ist ein Präsident vom Establishment des Landes so bekämpft worden. Die USA sind eine gespaltene Gesellschaft.

Foto: The White House, Public domain
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Wie funktioniert Demokratie in Amerika? Der bekannte US-Politik-Insider Gore Vidal hatte es einst so beschrieben: Man müsse nur bei den Abstimmungspausen durch die Gänge des Kongresses gehen. Dort würden die ganzen Abgeordneten mit ihren Handys herumstehen und fleißig telefonieren. Mit wem? Mit ihren Geldgebern! Mit ihren Sponsoren, Kampagnen-Finanziers, Wahlkampf-Spendern. Die sagen ihnen am Telefon, wie sie bei den nächsten Entscheidungen im Kongress abstimmen sollen. So funktioniert Demokratie in Amerika!


»Corporate America« kämpft um Macht und Kontrolle


Die Linken und Liberalen in den USA haben dafür einen Kampfbegriff erfunden: »Corporate America«. Intellektuelle wie Noam Chomsky verwenden diesen Begriff regelmäßig. Er beschreibt eine mächtige Intessensgemeinschaft. Die Bürgerlichen und Konservativen haben diesen Kampfbegriff übernommen. Denn auch sie haben dieselben Mechanismen erkannt. Nur die Wirtschafts-Libertären mögen diesen Kampfbegriff nicht.


»Corporate America« – was ist das? Unter »Corporate America« versteht man die größten Konzerne, Industrie-Unternehmen, Banken, Schattenbanken, Finanzinstitute, Silicon Valley und Wallstreet sowie die wenigen hundert reichsten Familien im Lande – aber auch die großen Mainstream-Medien, die in nur fünf große Konglomerate vereint sind. All diese Einheiten sind mittels wechselseitiger Aktien-Beteiligungen und Teilhaben vernetzt. In den großen Medienanstalten, die allesamt von Werbeeinnahmen finanziert werden, werben jene, die auch einen Großteil der Aktien halten. Aktionäre und Werbekunden gehen Hand in Hand.


Warum ergibt diese Zusammenfassung Sinn? Weil in bestimmten Fragen der Wirtschaft und Gesellschaft die Mehrheit von »Corporate America« zusammenhält und wie ein mächtiger Block agiert. Die Medien-Kampagnen sind an Umfang und Wirksamkeit auf der ganzen Welt einmalig. Wenn dieser Block entscheidet, dem Bargeld den Kampf anzusagen und die US-Amerikaner auf Kreditkarten und digitale Bezahlmethoden einzustimmen, dann wird das mit einer Wirkmächtigkeit durchgezogen, der sich die meisten Amerikaner nicht entziehen können. Und was in Amerika ein Trend ist, wird bald ein Trend auf der ganzen Welt sein.


Ist Amerika noch das Land der Rede- und Meinungsfreiheit?


In China sind es der Staat und die Partei, die die Meinungsvielfalt der Gesellschaft kontrollieren. Rebellen und Widersacher werden bestraft oder sanktioniert. In den USA ist es »Corporate America«, dass die Meinungsvielfalt überwacht und kontrolliert. Der Staat und die Regierung lassen den Bürger relativ großen Freiraum, weil die Meinungs- und Redefreiheit in der US-amerikanischen Verfassung fest verankert ist. Doch »Corporate America« hat seine eigenen Methoden, die Meinungs- und Redefreiheit einzuschränken. Das geschieht über Wirtschaftssanktionen, Beeinflussung von Politikern und Medienzensur.


Wie geht »Corporate America« mit »System-Rebellen« um? Das wurde während des US-Wahlkampfes von 2016 und seitdem immer wieder deutlich. Wer öffentlich wirksam einen andere Meinung vertritt, als es »Corporate America« lieb ist, muss mit Folgen rechnen: Da werden die öffentlichen Plattformen entzogen und zensiert (Google / YouTube, Facebook, Twitter); die Möglichkeiten, Spenden zu sammeln, werden eingeschränkt, indem Konten gesperrt werden (Banken, Patreaon, PayPal); die Personen werden öffentlich bloßgestellt (Fernsehen, Internet, Zeitungen) und medial »fertig gemacht« bis hin zum glatten Rufmord; radikale Gruppen (z.B. Antifa) werden gegen die Widersacher gehetzt. Am Ende wird auf diese Weise die politische und gesellschaftliche Opposition zum Mainstream mundtot gemacht, ohne dass die Regierung irgendwie Einfluss darauf hat.


Die Illusion, die Regierung stünde hinter solchen Verfolgungen, wurde aufgedeckt, als Trump an die Macht kam. Donald Trump ist keine Marionette von »Corporate America«, weil er wirtschaftlich selbständig und unabhängig ist. Er ist ein Rebell, der selbst aus dem Umfeld von »Corporate America« stammt. Ein Verräter aus den eigenen Reihen, wenn man so will.


Denn es sind ja auch die konservativen Milliardäre von »Corporate America«, die sich gegen Trump gestellt haben, wie zum Beispiel die Koch-Brüder, die zu den reichsten Amerikanern gehören. Solange die Top-Kandidaten der Demokraten und Republikaner im Sinne von »Corporate America« agierten, konnte Teile des Establishments beide Seite unterstützen. Die Wahlkämpfe waren Illusionen. Das hat man gesehen, als Barack Obama im Verlauf seiner Amtszeit immer angepasster wurde, bis er schließlich in seinen Tätigkeiten kaum noch von George W. Bush zu unterscheiden war. Kaum ein Präsident hat seine Wahlversprechen umsetzen können. Denn kaum ist er im Weißen Haus, erklärt »Corporate America« dem Präsidenten, wie der Kurs auszusehen hat. Bei Trump war das anders. Er hat sich nichts sagen lassen. Das bringt die Elite in Rage.


Die gespaltene Gesellschaft


Seit 2018 zeigt sich – gleichsam wie in einem überprüfbaren Experiment – was passiert, wenn »Corporate America« gegen die US-Regierung agiert, wenn der US-Präsident und seine Administration im Gegensatz zur Elite des Landes stehen. Noch nie in der Geschichte der USA, außer unter Präsident Richard Nixon, war »Corporate America« so vereint gegen einen Präsidenten aktiv. Noch nie zuvor war ein Präsident einer solchen ununterbrochen Medien-Kampagne ausgesetzt. Noch nie wurde so viel Geld investiert, um eine Präsidentschaft vorzeitig scheitern zu lassen.


Das Ergebnis: Amerika ist gespalten wie seit dem Bürgerkrieg nicht mehr. Der Geruch von Konflikt liegt in der Luft. In Familien, Firmen, Gesellschaften wird gestritten und gespalten. Die Aggressivität der Demonstrationen, Proteste und Medien-Kampagnen hat erdrückende Ausmaße erreicht.


Die Zustände werden so lange anhalten, bis »Corporate America« wieder einen Präsidenten im Weißen Haus sitzen hat, der ihre Ideale teilt und sich wie eine Marionette à la Barack Obama steuern lässt oder wie die Clintons selbst Teil der mächtigen Netzwerke geworden ist.


Bis dahin ist wohl kein Ende der Anti-Trump-Kampagnen zu erwarten.


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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Bernhard Schiffel

Da wir den Amis seit ich denken kann ,bin Baujahr 51, immer hinterher laufen bin ich gespannt wie Deutschland und Europa in 5 Jahren aussieht . Europa die ausgesaugte Kolonie mittlerweile zuweit weg von China und Russland um glaubhaft ernst genommen zu werden . Die Strippenzieher werden versuchen und durchführen Altschuld zu bestrafen . Den Deckmantel Ihre Relgion vorschieben und wieder mal auch das eigene Volk mit ins Unglück reißen . Wer das Bankensystem in fast der ganzen Welt im Griff hat wird nach dem nächsten Schock weiter gut mit goldenen Löffeln Speisen . Die Völker , das notwendigen Übel auf dieser Welt werden mit Judas Silberlingen geküsst und gekreuzigt . Das Spiel läuft nicht schon ewig aber fast schon 6000 Jahre .

Gravatar: Bálint József

Mich wundert, daß in diesem Zusammenhange der Name CFR (Council on Foreign Relations) noch nicht gefallen ist.

Gravatar: Sting

Die USA sind eines der tödlichsten Länder für Journalisten
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https://www.contra-magazin.com/2018/12/die-usa-sind-eines-der-toedlichsten-laender-fuer-journalisten/#comment-370003
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Zum ersten Mal sind die USA eines der tödlichsten Länder für Journalisten, wie „Reporter ohne Grenzen“ feststellt.
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Von Marco Maier
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Laut der Journalisten-NGO „Reporter ohne Grenzen“ leben Reporter weltweit zunehmend in Gefahr, nachdem sich der Trend weiterhin verschlechterte und immer mehr Journalisten im Gefängnis landeten oder sogar ermordet wurden. Inzwischen schafften es auch die USA erstmals in die Top-Liste, was die Zahl der ermordeten Journalisten betrifft.
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Die in Paris ansäßige Organisation sagte, dass die Vereinigten Staaten in diesem Jahr auf dem sechsten Platz der gefährlichsten Länder für Journalisten landete. Schlimmer ist es nur noch in Afghanistan, Syrien, Mexiko, dem Jemen und Indien. In diesen Ländern gab es mehr als sechs ermordete Journalisten, welche die USA zu verzeichnet hatten, nachdem im Juni ein Angreifer vier Journalisten und seinen Verkaufsmanager in Annapolis (Maryland) erschoss, sowie ein Kameramann und ein TV-Berichterstatter während eines Hurricanes in North Carolina getötet wurden...ALLES LESEN !!

Gravatar: Chris Plantin

Die Fed, US-Amerikas Zentralbank, also das Pendant zur Deutschen BundesBank, ist in Privatbesitz. Jeder anerikanische Präsident, der sich bisher mit ihr oder einer der Vorgänger-Organisationen angelegt hat, wurde ermordet. Damit ist eigentlich schon alles gesagt.
Die NWO, die Globalisierung und dergleichen mehr, dienen nur den Interessen der internationalen Hochfinanz. Aber der Konflikt mit China könnte dafür sorgen, daß die Karten neu gemischt werden.
https://www.facts-are-facts.com/news/the-federal-reserve-is-privately-owned#.XCa9kOt4WrW

Gravatar: Werner Olles

Die US-"Demokraten" sind die gleiche Mischpoke wie hier rot-grün plus Merkel. Selbst wenn Trump ein Medikament erfinden würde, das Krebs heilt, würden sie ihn schlecht machen. Meine amerikanischen Freunde, die glücklicherweise alle in Kleinstädten mit einer Bevölkerung von 80 Prozent Weißen wohnen - das sind übrigens die sichersten Städte in den USA im Gegensatz zu den multikulturellen Drecklöchern - haben wie alle Arbeiter, kleinen Geschäftsleute und Mittelschichtler Trump gewählt. Es sind die Ostküsten-Eliten, die in den USA leider größtenteils saudummen Studenten, und der größte Teil der Medien, also die berüchtigte Lügenpresse und das Lügen-TV, die - genau wie bei uns - ständig gegen Trump hetzen. Zum Glück haben die einfachen US-Bürger dieses schmutzige Spiel der Linken längst durchschaut.

Gravatar: Karl Brenner

Donald Trump wurde gewälhlt, weil Hillary Clinton ein absolutes NO GO gewesen war. Da haben die US-Oligarchen und Hintermänner auf der Seite der "Demokraten" einen Fehler gemacht.

Trump wurde gewählt und nun muss Donald Trump eingeordnet. Mittels Gerichte & Co.

Das Konzept und die Gedanken die hinter Trump stecken, erscheinen mir wesentlich schlüssiger, als das was die Soros/Rockefeller/Demokratenseite bringt.

Beides bringt für uns Euopäer aber Nachteile.
Eine Oriientierung nach Russland oder China ist nich völlig abwegig.

PS
Ich sehe Trump als eine Art Kennedy

Gravatar: Karl Brenner

Donald Trump wurde gewälhlt, weil Hillary Clinton ein absolutes NO GO gewesen war. Da haben die US-Oligarchen und Hintermänner auf der Seite der "Demokraten" einen Fehler gemacht.

Trump wurde gewählt und nun muss Donald Trump eingeordnet. Mittels Gerichte & Co.

Das Konzept und die Gedanken die hinter Trump stecken, erscheinen mir wesentlich schlüssiger, als das was die Soros/Rockefeller/Demokratenseite bringt.

Beides bringt für uns Euopäer aber Nachteile.
Eine Oriientierung nach Russland oder China ist nich völlig abwegig.

Gravatar: Hans von Atzigen

Na ja möglicherweise etwas ,,übertrieben,, die Ausführungen. So Strukturen wie beschrieben finden sich in allen Staaten und Gesellschaften. Teilweise noch sehr viel krasser, zb. in der gesamten Islamischen Welt.
In Sache EU läuft das ja auch nicht viel schlauer.
Vieles ergibt sich nun einmal aus natürlichen Strukturen.
Ob zb. die ganze IT Technologie, die in Garagen und
Hinterhöfen startete in anderen Weltgegenden die gleichen Entwicklungschansen gehabt hätte, möglich oder eben auch nicht.
Wie in Europa so auch in den USA sind die langsam ausscheidenden sog. Eliten aus der 68 iger Bewegung, hervorgegangen, die unselige Vietnamsache, hat da nun einmal Spuren hinterlassen. Das Ende des Ostblockes der kalte Krieg, ein Historischer Umbruch, mit erheblicher Ausstrahlung weltweit. Das Ergebnis daraus
die sog. Globalisierung. Grins, das Ende der Geschichte
da machte sich das gefühl breit das würde in alle ,,Ewigkeit,, sooo weiterlaufen. ,,Blindheit,, und Geistige sattheit haben sich breit gemacht( Christopher Lasch.)
Grundsatzprobleme sind teilweise bis zur Unlösbarkeit
aufgelaufen.Gegensteuer wurde verschlafen.
Nun diese noch agierende Elite schnallt nicht mehr so recht was da abgeht, haben den Überblick längst verloren. Die sind so etwas wie übervordert.
Na ja da stehen möglicherweise erhebliche Umwälzungen im Raum.
Das Faktum Trump wollen, können die offenbar nicht mehr schnallen, was bleibt denen noch ???
Offenbar nur noch hyperventilieren und chaotisches, drauflos-,,hauen,, Grins Elitehuligen.
Bei aller auch veheerender Tragik, die schnallen es kaum noch, das sie sich nur noch und zunehmend der peinlichkeit und lächerlichkeit aussetzen.
Vom Trump kann man ja halten was man will, dessen Gegener sind allemal peinlichere Chaoten.
Ach je 68 lässt grüssen Schreihälse, Chaoten zwischenzeitlich NUR marginal dazu gelernt.
Was soll es hoffnungsloser Fall. Punkt.

Gravatar: Trump Fan

Bereits Barack Hussein Obama hat Amerika gespalten.

Trump macht alle seine Versprechungen wahr. Das ist
völlig ungewöhnlich in der Politik.

Es ist zu hoffen, dass er noch eine zweite Amtszeit
ausführen kann.

Der Sumpf muss ausgetrocknet werden.
Mit nur einer Amtszeit ist es nicht getan.

Gravatar: meier

Trump ist "nur" eine Person.
Werden keine Strukturen geschaffen, ist Trump nur der Tropfen auf den heissen Stein. Das gilt auch für die AfD.

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