Misstrauen gegenüber Muslimen in Ostasien

China und Japan weisen Islamisierung in die Schranken

Die Volksrepublik China hat neue Islamgesetze erlassen, um dem Fundamentalismus in Xinjiang zu begegnen. Seit Jahren verüben islamistische Organisationen in China Anschläge. In Japan werden Muslime überwacht. Muslimische Migranten haben es schwer, dort einzureisen.

By Colegota (Own work) [CC BY-SA 2.5 es], via Wikimedia Commons
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Im Fernen Osten beäugt man mit Argwohn die Tendenzen des Nahen und Mittleren Ostens. In Japan, Korea und China ist man dem Islam gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Die Folgen der muslimischen Massenmigration nach Europa werden dort als Warnung verstanden. Man selbst will diese Fehler vermeiden. In China wurden beispielsweise neue Gesetze erlassen, um den Ausdruck des Islams in der Öffentlichkeit einzuschränken. Dazu gehören auch Verbote der Vollverschleierung oder das tragen von langen Bärten. Auch verschiedene islamische Zeremonien wurden als Zeichen des religiösen Extremismus untersagt, wie beispielsweise Welt/N24 berichtete.


Chinas Problem-Provinz Xinjiang


Die chinesische Westprovinz Xinjiang ist mehr als viermal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland und hat rund 21 Millionen Einwohner. 45 Prozent der Bevölkerung sind Uiguren. Rund 6 Prozent sind Kasachen. Der Rest sind größtenteils Han-Chinesen. Die Uiguren sind ein islamisches Turkvolk. Sie leben hauptsächlich im Westen der Provinz, die Han-Chinesen hauptsächlich im Osten.


Xinjiang ist Teil der Seidenstraße und hat seit mehr als tausend Jahren überwiegend zu China gehört, auch wenn es zeitweise unabhängig war. Kulturell sind die Uiguren allerdings eher den zentralasiatischen Kulturraum zuzuordnen. Sie haben mit ihrer Religion und ihren Traditionen mehr Gemeinsamkeiten mit den Völkern in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan als mit den Chinesen Ostasiens.


Seit Jahrzehnten gibt es unter den Uiguren Unabhängigkeitsbestrebungen. Doch ein Loslösen aus der Volksrepublik China ist nicht möglich, weil der Bevölkerungsanteil der Chinesen in Xinjiang wächst und bald die Hälfte überschritten haben wird. Eigentlich klappt das Zusammenleben zwischen Uiguren und Chinesen gut, wenn es nicht die politischen Tendenzen des radikalen Islamismus geben würde. Denn die Idee des Dschihad, des Heiligen Krieges mit all der damit verbundenen fundamentalistischen Propaganda hat auch in Xinjiang längst Einzug erhalten. In den letzten Jahrzehnten hat es immer wieder Aufstände, Proteste und terroristische Anschläge gegeben. Dabei werden Methoden angewandt, wie sie auch von den Islamisten im Nahen und Mittleren Osten verwendet werden: Bombenanschläge, Selbstmordattacken usw. 1993 hatte es einen Bombenanschlag in Ürümqi gegeben. Auch Anschläge in anderen Provinzen wurden verübt, wie beispielsweise der Bombenanschlag auf einen Bus in Peking 1997. Bei einem Anschlag in der Provinz Guangdong 2009 waren zwei Menschen getötet und mindestens 118 Menschen verletzt worden. 2014 war es in Kunming zu einem großen Terrorangriff gekommen, bei dem acht mit Messern bewaffnete uigurische Terroristen 31 Menschen töteten und mehr als 140 verletzten. Nur wenige Tage später war es zu Messerstechereien im Bahnhof von Ürümqi gekommen, bis schließlich einer der Terroristen sich mit einer Sprengstoffweste in die Luft jagte. Es folgten Selbstmordanschläge mit Autobomben.


Immer wieder ist es in Xinjiang zu Protesten gekommen, die von den chinesischen Medien als Aufstände, von den westlichen Medien als Freiheitsbewegungen porträtiert wurden. Angefeuert wird die Bewegung von der »Turkistan Islamic Party« und dem »Islamic Movement of Uzbekistan«. Außerdem hat sich Al-Qaida dazu bekannt, die islamistischen Organisationen in Xinjiang zu unterstützen. Al-Qaida und IS(IS)/DEASH haben China längst als Glaubensfeind ausgemacht.


Die chinesische Führung hat aus diesen Gründen die Konsequenzen gezogen. Man will in Xinjiang auf keinen Fall Verhältnisse wie in Palästina, Irak oder Syrien aufkommen lassen. Peking greift mit aller Härte durch.


Japan verweigert sich islamischer Einwanderung


Japan ist kein Einwanderungsland. Die Japaner bleiben lieber unter sich. Eine Art Ausländerkultur gibt es nicht. Selbst Europäer, die aus beruflichen Gründen nach Japan gezogen sind, sich dort niedergelassen haben oder sogar eine Japanerin geheiratet haben, werden von der japanischen Gesellschaft niemals als ihresgleichen anerkannt. Auch deren Kinder nicht. Halbjapaner gelten als Nichtjapaner. Die Einwanderungsgesetze gehören zu den strengsten der Welt. Auch das Asylrecht ist streng reglementiert.


Sind die Japaner schon asiatischen Einwanderern aus China, Korea oder von den Philippinen gegenüber misstrauisch, dann sind sie es noch mehr gegenüber Einwanderern aus islamischen Ländern. Japan hat keine große islamische Minderheit und will auch keine haben. Die Anzahl von muslimischen Ausländern ist extrem gering. Bei einer Gesamtbevölkerung von 127 Millionen sind es gerade einmal rund 70.000 bis 100.000 Muslime (90 Prozent davon Ausländer, 10 Prozent zum Islam konvertierte Japaner). Doch unauffällig sind sie nicht. Schon mehrfach ist es zu muslimischen Protesten gekommen. Einmal einfach nur, weil ein japanischer Anime (Trickfilm) den Islam falsch dargestellt habe.


Auch wenn die Muslime über das Land verteilt eine verschwindend kleine Gruppe sind, bleiben die japanischen Behörden wachsam. Man will auf jeden Fall verhindern, dass sich Terrorangriffe wie in Europa oder in Nordamerika ereignen. Die japanische Öffentlichkeit verfolgt die Entwicklung in Europa sehr genau. Und sie wirkt sehr abschreckend auf die Japaner.


Nicht vergessen sind die Fälle, bei denen Japaner von fanatischen Muslimen im Ausland getötet wurden. Wie etwa der Fall des japanischen Mitarbeiters eine Hilfsorganisation namens Kazuya Ito, der 2008 in Afghanistan von Taliban getötet wurde, oder der Fall des Japaners Shosei Koda, der 2004 im Irak von islamistischen Terroristen enthauptet wurde, oder die 7 Japaner, die 2016 in Bangladesch als Geiseln gehalten und dann getötet wurden, weil sie keine Koranverse zitieren konnten, oder der Fall der japanischen Reporterin Mika Yamamoto, die 2012 in Syrien ums Leben kam.


Also was tut die japanische Regierung? Sie lässt alle Muslime überwachen. Muslime werden als Gefahrenfaktor eingestuft und entsprechend behandelt. Von 72.000 Muslimen wurde detaillierte Informationen gesammelt. Ihre Bankdaten wurden überwacht. Die Moscheen wurden mit versteckten Kameras ausgestattet. Man kann sich darüber streiten, ob das rechtsstaatlich problematisch ist oder nicht. Klar ist jedoch, dass die japanische Polizei und Sicherheitsbehörden es auf keinen Fall zulassen wollen, dass auch nur der Keim einer terroristischen Bewegung entsteht. Die Sicherheit der Japaner im eigenen Land steht dort an erster Stelle.


In Korea leben mehr Muslime als in Japan, und zwar rund 150.000 bis 200.000. Dreiviertel davon sind Ausländer, ein Viertel davon sind konvertierte Koreaner. Probleme gibt es selten. Doch wie in Japan werden sie sicherheitshalber gut überwacht. Angesichts der islamischen Gemeinden und (von der Türkei finanzierten) Moscheen gibt es auch in Korea Bürgerbewegungen, die vor einer schleichenden Islamisierung warnen. Die Mehrheit der Koreaner ist den Muslimen gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Daher leben die kleinere muslimischen Gemeinden ihren Glauben noch im Geheimen. Doch das kann sich bald ändern. Eine Vergleichsstudie zur Entwicklung des Islams sowohl in Japan als auch in Korea sieht in beiden Ländern das Potenzial des Islams zu wachsen und an Einfluss zu gewinnen.


Gemeinsamkeiten in der Haltung ostasiatische Länder gegenüber dem Islam


Weder in China, noch in Korea oder Japan gibt es westliche Vorstellungen von politischer Korrektheit. Die Sicherheit und gesellschaftliche Stabilität steht im Vordergrund. Daher werden die islamischen Gemeinden in allen drei Ländern strengstens beobachtet. Sobald irgendeine auffällige Entwicklung sichtbar ist, wird sofort eingegriffen. In China geht es um die konkrete Bekämpfung des Terrorismus. In Japan und Korea geht es um Präventivmaßnahmen, um falsche Entwicklungen im Keim zu ersticken. Eine Massenimmigration von Muslimen wie in Europa werden die drei ostasiatischen Staaten mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht zulassen.

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Andres Rohde

Ganz kurzer Kommentar meinerseits:

WEHRET DEN ANFÄNGEN !!! Den islamistischen Einwirkungen Einhalt gebieten und sich ein Beispiel an Japan und China nehmen....
Schließe mich den Kommentaren von H.M. und Markus Evers inhaltlich voll und ganz an !!! West-Europa hat genug mit der Lösung anderer Probleme zu tun. Die Staatskasse Deutschlands muß nicht zusätzlich belastet werden mit Ausgaben, um diese menschenverachtende "Religion" aus Deutschland zu verbannen !!!

Gravatar: Ron Ceval

@Markus Evers: der Junge lebt ganz im Hier und Jetzt, nicht wahr? Sagen Sie ihm, wer aus Geschichte nicht lernt, muß sie wiederholen. Und lesen Sie mit ihm das Roland-Lied.
Sie könnten ihn auch mit der Bahn in eine größere deutsche Stadt fahren lassen, damit er sich dort im Bahnhofsviertel etwas umsieht. Aber die Freundin bitte zuhause lassen.

Gravatar: Beitta

Die Japaner machen es richtig.
Ich beobachte vor allem mit großer Sorge die
Konvertierungen zum Islam. Meist durch Ehe.
Ich kann nicht verstehen, wie ein Mann wegen einer
Türkin zum Islam konvertiert. Einfach schrecklich.

Eltern und Großeltern und überhaupt die ganze Familie
ist in Verantwortung hier den unwissenden Jugend-
lichen Aufklärung zu bieten.

Gravatar: H.M.

Wenn man mal versucht, die Entwicklung bis zum Jahr 2067 zu prognostizieren, so werden die Staaten Japan, Südkorea und China vergleichsweise gut da stehen. Vielleicht mit geschrumpfter oder stagnierender Bevölkerung, aber die ist wenigstens relativ homogen und hat weniger Konfliktpotential.

Westeuropa wird dann latente oder tatsächliche Bürgerkriege haben: Einheimische Bevölkerung vs. Migrantengruppen, die ihren Teil vom Kuchen möchten. Vielleicht gibt es die aber auch schon viel früher. Kollabierte Sozialstaaten, Staatsbankrotte, weil die unausgebildeten „Flüchtlinge“ den Staat mehr kosten als einbringen (450.000€ Kosten pro Flüchtling), mit den Begleiterscheinungen Kriminalität und Terror. So sieht es aus, es gibt an der Lage nichts schön- oder wegzureden. Erschwerend kommt hinzu, dass bislang in Deutschland effektiv der politische Wille fehlt, dies zu erkennen und zu verhindern. Der Gegner und Feind im politisch-medialen Diskurs ist der Rechtspopulist, der auf diese Gefahren hinweist.

Es bleibt eigentlich nichts andere übrig, als zu beten! Nur Gott kann Deutschland noch retten!

„Wach auf, wach auf, du deutsches Land!“ von Johann Walther (1496-1570):

https://deutschelieder.wordpress.com/2015/08/24/johann-walter-wach-auf-wach-auf-du-deutsches-land/

Gravatar: Markus Evers

Und ich bin immer noch überzeugt, dass die deutsche (und andere europäische) Regierungen erpresst werden, die Immigranten aufzunehmen. Gerade weil es meist islamische Personen sind, ist dadurch Europa zuverlässig zu destabilisieren. Das fängt schon in der Familie an, wenn dem gegen die Einwanderer wetternden Vater (mir) vom Jüngsten (16 Jahre alt) die Frage entgegenkommt, ob ich denn bis jetzt Nachteile durch die Einwanderer erfahren hätte. Hier ist unbedingt ständige Aufklärung erforderlich, um die Sinne etwas zu schärfen.

Gravatar: Stephan Achner

Sehr gute Beschreibung, wie man in China, Japan und Südkorea (von Nordkorea weiß man ja fast nichts) mit den Gefahren der Islamisierung umgeht und alles dafür tut, dass der eigene Staat, die eigene Gesellschaft und die eigene Kultur nicht durch Islamisierung zerstört werden kann. Denn überall auf der Welt will die Islamisierung letztendlich das Gleiche: Die Zerstörung von Staaten, seiner Strukturen und Kulturen, wenn sie nicht mit den ideologischen Vorstellungen des politischen Islam übereinstimmen.

Wenigstens die Ostasiaten kapieren das und handeln entsprechend. Große Teile von Europa dagegen werden an ihrer politischen Korrektheit und fehlendem Selbstbehauptungswillen zugrunde gehen, es sei denn, die Selbstbehauptungsbestrebungen im osteuropäischen Raum, insbesondere in Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei und Polen, finden rasch Nachahmer im übrigen Europa.

Gravatar: Ulli P.

<<In Japan und Korea geht es um Präventivmaßnahmen, um falsche Entwicklungen im Keim zu ersticken. Eine Massenimmigration von Muslimen wie in Europa werden die drei ostasiatischen Staaten mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht zulassen.>>

Ja, da sieht man den Unterschied. Und bei uns werden "Präventivräte" installiert, um keine Islamkritik aufkommen zu lassen!

Gravatar: Sansibar

Chinesen und Japaner denken sehr rational. Von ihnen können wir viel lernen.

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