Institutionalisierte Intoleranz und Kriminalisierung des Glaubens

Zunehmende Verfolgung des christlichen Glaubens in Brasilien

Von staatlicher Feindseligkeit zu kultureller Intoleranz: das neue Gesicht der religiösen Verfolgung im größten katholischen Land der Welt.

Symbolbild. KI.
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Einleitung: Das brasilianische Paradoxon

Brasilien ist historisch als das größte katholische Land der Welt bekannt, mit einer tief in seiner Kultur, Bildung und nationalen Identität verwurzelten christlichen Tradition. In den letzten Jahrzehnten jedoch – und insbesondere in den letzten Jahren – wächst eine offene Feindseligkeit gegenüber dem christlichen Glauben, die sowohl von staatlichen Stellen als auch von militanten ideologischen Gruppen ausgeht.

Diese Verfolgung erfolgt nicht mehr nur durch direkte Gewalt wie Vandalismus gegen Kirchen, sondern auch über institutionelle, rechtliche und mediale Kanäle. Das traditionelle Christentum, insbesondere der Katholizismus und konservative evangelikale Gruppen, werden nun als Bedrohung für die neue vorherrschende ideologische Ordnung angesehen.· 

Institutionalisierte Intoleranz und Kriminalisierung des Glaubens

Einer der alarmierendsten Aspekte dieses Prozesses ist die Kriminalisierung der christlichen Moral. Religiöse Führer werden wegen Äußerungen gegen die Gender-Ideologie, Abtreibung, Legalisierung von Drogen oder Kinderpornografie strafrechtlich verfolgt oder zum Schweigen gebracht – Positionen, die sich aus biblischen und doktrinären Grundsätzen ableiten.

Gerichte, insbesondere der Oberste Bundesgerichtshof (STF), agieren als Protagonisten dieses sozialen Wandels und erlassen Entscheidungen, die die Gewissens-, Kultus- und Religionsfreiheit verletzen. Paradoxerweise wird der christliche Glaube in vielen institutionellen Kreisen mittlerweile als „Hassrede” betrachtet.

Zensur und Ausgrenzung in sozialen Netzwerken und in der Presse

Viele christliche Führungspersönlichkeiten und Influencer sind systematischer Zensur auf digitalen Plattformen ausgesetzt. Videos, Beiträge und Kanäle werden gelöscht, weil sie nicht den ideologischen Richtlinien großer Technologiekonzerne entsprechen. Darüber hinaus marginalisiert oder verspottet die brasilianische Mainstream-Presse häufig konservative religiöse Persönlichkeiten und assoziiert sie automatisch mit „Fundamentalismus” oder „Intoleranz”. Diese Kombination aus privater Zensur und öffentlicher Unterdrückung schafft ein feindseliges Umfeld für die freie Ausübung des christlichen Glaubens – insbesondere wenn dieser dem vorherrschenden Diskurs des radikalen Progressivismus widerspricht.

Vandalismus, Schändung und symbolische Angriffe

Brasilien erlebt auch eine Eskalation physischer und symbolischer Angriffe auf christliche Symbole. Vandalismus an Kirchen, Schändung von Kruzifixen, Störung von Sakramenten und Verspottung religiöser Feste nehmen zu. Mit öffentlichen Mitteln finanzierte Veranstaltungen wie die „LGBTQ-Pride-Paraden” in großen Hauptstädten zeigen Szenen, die den christlichen Glauben beleidigen – darunter blasphemische Darstellungen von Jesus Christus und der Jungfrau Maria –, ohne dass der Staat oder die großen Medien darauf reagieren. Die Doppelmoral ist offensichtlich: Jede Kritik am Islam wird als Islamophobie verurteilt, während Angriffe auf den christlichen Glauben als „künstlerische Meinungsfreiheit” behandelt werden.

Die politische Instrumentalisierung der Religion

Während Teile der Regierung „religiöse Toleranz” als offizielle Rhetorik propagieren, nutzen sie in der Praxis den Staatsapparat, um Kirchen zu schwächen, die sich dem Progressivismus widersetzen. Die Förderung „neuer Spiritualitäten”, die Aushöhlung des christlichen Religionsunterrichts in den Schulen und die öffentliche Finanzierung antireligiöser Gruppen sind subtile, aber wirksame Formen der Verfolgung. Die derzeitige Regierung versucht auch, die Mobilisierungskraft der Kirchen – insbesondere der evangelikalen – durch Steuerreformen, gezielte Ermittlungen und Versuche, die Inhalte der Predigten zu kontrollieren, zu neutralisieren. Die Religionsfreiheit ist in diesem Zusammenhang unter Beschuss.

Christlicher Widerstand: Gläubige unter Beschuss, aber nicht aufgegeben

Trotz des Drucks wächst der Widerstand innerhalb der Kirchen und unter den Gläubigen. Traditionelle katholische Bewegungen und konservative evangelikale Gemeinschaften haben ihre Rolle als moralische Barrieren gegen die Zerstörung christlicher und familiärer Werte in Brasilien gestärkt.

In einem Land, in dem Millionen Menschen wöchentlich zur Messe oder zum Gottesdienst gehen, in dem die Bibel immer noch das meistgelesene Buch ist und in dem die Menschen noch in der Öffentlichkeit beten, stößt der Versuch, den christlichen Glauben zu beseitigen, auf eine lebendige kulturelle Kraft, die sich nicht kampflos unterwerfen lässt.

Fazit: Brasilien und das Kreuz im Sturm

Was wir in Brasilien beobachten, ist ein Prozess der gewaltsamen Dekonstruktion des christlichen Glaubens als moralische Grundlage der Gesellschaft. Dieses Phänomen ist nicht nur für die Brasilianer, sondern für die gesamte westliche Zivilisation ein Warnsignal: Das Christentum wird angegriffen – nicht mit Waffen, sondern mit Ideen, Gesetzen und Narrativen.

Die Verteidigung der Religionsfreiheit und der Präsenz des christlichen Glaubens im öffentlichen Raum ist nicht nur ein Recht, sondern eine Pflicht für alle, die die zivilisatorische Rolle des Christentums anerkennen. Wenn Brasilien eine freie und würdige Nation bleiben will, muss es seine christlichen Wurzeln schützen – oder sich bald damit abfinden, von totalitären Ideologien regiert zu werden, die sich als Fortschritt tarnen.

Referenzen:

Pew Research Center, *Religion in Latin America*, 2014.

Bekanntes Beispiel: der Fall des Abgeordneten Pastor Eurico (PL), der wegen seiner offenen Kritik an der Gender-Ideologie im Rahmen der Menschenrechtskommission der Abgeordnetenkammer (2023) untersucht wurde.

STF – ADO 26 und MI 4733, Urteil von 2019.

Zeitschrift Oeste, „Censura a religiosos cresce nas redes” (Zensur religiöser Personen in den sozialen Netzwerken nimmt zu), Ausgabe vom 21.03.2023.

ANAJURE, *Relatório sobre Liberdade Religiosa no Brasil* (Bericht über Religionsfreiheit in Brasilien), 2022.

G1, „Auftritt bei der LGBT-Parade spaltet die Meinungen”, 07.06.2015.

Portal Gov.br – „Nationaler Plan für Menschenrechte 2023”, Abschnitt „Religionsfreiheit und Bekämpfung von Intoleranz”.

Estadão, „Finanzamt untersucht Kirchen wegen Steuerbefreiung”, 04.10.2023.

IBGE – Volkszählung 2010.

Open Doors – *World Watch List 2024*, in der Brasilien als „Land mit zunehmender kultureller Feindseligkeit gegenüber Christen” genannt wird.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Mathias

Grossenwahn und Boeartigkeit !

Man kann den Glauben, der Jahrhunderte gewachsen ist, nicht innerhalb kurzer Zeit ausloeschen !!

Die Leute haben ueberhaupt keine Ahnung von Gesetzen, der Schoepfung. Diese gehen immer nur verstandesmaessig an die Sache heran.

Glauben diese Kommunisten im Ernst, wenn man den Katholischen Glauben verbieten moechte, dass dann alle mitmachen ? Gerade in der schlimmen Zeit, ist der echte Glaube Traeger der Hoffnung.

Diese boesartigen Kreise wissen gar nicht, in welcher Todesgefahr sie sind. Denn wenn man Menschen, die sowieso wenig haben, auch noch das Letzte wegnehmen will, werden diese die Eliten neutralisieren. Dann ist eine Grenze erreicht, bzw. eine rote Linien ueberschritten !

Gravatar: Patrickfeldmann

Der hier am Beispiel Brasiliens beschriebene Prozess der autoritären Totalitarisierung von links ist ein Stigma des gesamten Westens, das mit seiner zunehmenden Zerstörung einhergeht.
In Argentinien wurde dieser Prozess durch Milei und sein Defunding der links staatlichen Propaganda Strukturen ausgebremst. In den USA passiert wohl ähnliches unter Trump.
In Deutschland allerdings werden Kirchen inzwischen mit genau der in Artikel genannten Wortwahl von sogenannten " Verfassungsschutz" beobachtet ( wie immer in den letzten Jahrzehnten läuft die Beobachtung in der falschen Richtung!).

Der gemeinsame Grundimpuls dieser interNationalsozialistischen Agenda ist die Zerstörung von Zivilisation. Denn in diesen Kreisen folgt man dem Aberglauben Rousseaus ( auch wenn man ihn nie gelesen hat), der meinte dass es einen reinen Naturzustand für den Menschen gäbe, wenn man erst das Böse der Zivilisation zerstört habe...
Auch die NationalSOZIALISTEN folgten diesem Aberglauben und das Ergebnis war Auschwitz.
Es gibt einen anderen Zweig des Asozialen, der sich auf Nietzsche beruft und das sogenannte "Recht"des Stärkeren propagiert, also von einem Naturzustand des Starken und Gesunden schwärmt. Aus Arzt kann ich versichern, dass dies nur sehr begrenzt existiert!

Der Glauben an einen reinen Naturzustand ist der Kern der christlichen Religion als metaphysische Struktur.
Alle, die daraus ein Welt Programm machen, machen aus Glauben Aberglauben und haben als Programm immer einen Anti-humanen Totalitarismus!
Dies erklärt die Feindschaft des Sozialismus zum christlichen Glaubens hinreichend.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Von staatlicher Feindseligkeit zu kultureller Intoleranz: das neue Gesicht der religiösen Verfolgung im größten katholischen Land der Welt.“ ...

Weil von den Christen längst verscheucht geglaubte Götter samt deren Religionen nun ein Combak auf verschlungenen Wegen anstreben???
https://www.google.com/search?q=gott+der+brasiliischen+indigenen&rlz=1C1ONGR_deDE1024DE1024&oq=gott+der+brasiliischen+indigenen&gs_lcrp=EgZjaHJvbWUyBggAEEUYOTIJCAEQIRgKGKAB0gEJMjE5OTJqMGo0qAIAsAIB&sourceid=chrome&ie=UTF-8

Gravatar: Else Schrammen

Was halten Sozialisten, Kommunisten, Stalinisten, Trotzkisten, Marxisten und alle weiteren "isten" vom Glauben und Christentum? Richtig, nichts - sogar gar nichts. Da sitzt in Brasilien nun ein waschechter Kommunist im Präsidentenpalast. Und da glaubt jemand, die Christen kämen ungeschoren davon? Übrigens, hätten unsere rotgrünen (H)Ampelmänner Luls so hofiert, wenn er auch nur den Hauch eines Konservativen an sich hätte?

Gravatar: Wahrheitsfinder

“Paradoxerweise wird der christliche Glaube in vielen institutionellen Kreisen mittlerweile als „Hassrede” betrachtet.“

Ja, Hassrede Hassrede. Das is so´n Begriff… !
Was sagt denn Jesus - das “Wort Gottes“ (siehe Bibel, Offenbarung 19; 13) - so da dazu ??

Matthäus 10; 34: „Meint nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“

Mit dem “Schwert“ ist sein Wort gemeint !
Denn: 2. Thessalonicher 2; 8: „und dann wird der Gesetzlose offenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft;“
Weil: Psalm 33; 6: „Durch des HERRN Wort ist der Himmel gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.

Gravatar: werner S

Religiöse werden auf der ganzen Welt verfolgt. In China die Buddhisten woanders die Moslems und Christen. Die verschiedenen muslimischen Religionen, Schiiten, Aleviten, Sunniten, Sufis verfolgen sich sogar gegenseitig.
Dann kommen noch die verschiedenen Rassen, die sich verfolgen.

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