Enge Kontakte zum DDR-Unrechtsregime

Wurde Olaf Scholz von Stasi und KGB angeworben?

Wurde Bundeskanzler Olaf Scholz als JuSo-Führer von der Stasi angeworben? Der ehemalige Verfassungsschutzchef Hans Georg Maaßen erhebt schwere Vorwürfe.

Foto: Hubertus Knabe
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Der renommierte Historiker und ehemalige Leiter der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen Hubertus Knabe dokumentiert in einem aktuellen Dossier die engen Verbindungen zwischen Olaf Scholz und dem mörderischen SED-Regime.

Zwischen 1982 und 1988 war Scholz stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungsozialisten und »kam deshalb bald in Kontakt mit höheren Ostblockfunktionären«, so Knabe, »Als erklärter Marxist und Vertreter des sogenannten Stamokap-Flügels war er für diese von besonderem Interesse.«

In der damalige Debatte um die Stationierung von sowjetischen SS-20 Mittelstreckenraketen schrieb Scholz er 1982 in der »Zeitschrift für Sozialistische Politik und Wirtschaft«, es drohe in der Bundesrepublik eine »Wende nach rechts«, die in letzter Konsequenz eine »völlige Unterordnung unter die offensive Globalstrategie des US-Imperialismus bedeuten« würde.

Kein Wunder, dass der junge Scholz in Ost-Berlin auf offene Ohren stieß. Im September 1983 leitete er eine Delegation der Jungsozialisten bei einem »Internationalen Jugendlager« in Werder bei Potsdam, unter dem Motto »Frieden ist unser erstes Menschenrecht! Europa darf kein Euroshima werden!«

»Sechs Tage lang wurden die Teilnehmer mit Vorträgen von SED-Funktionären, Veranstaltungen und Exkursionen indoktriniert“, so Knabe. »Leiter der zehnköpfigen JuSo-Delegation war Scholz, der – wie ein Teilnehmer später berichtete – am Abend auch gemeinsam mit den ‚FDJ-Granden‘ in die Sauna ging.«

Wieder daheim in Hamburg trat Scholz für die Beteiligung der SPD an der SED-unterwanderten »Friedensbewegung« und den NATO-Austritt ein.

Am 4. Januar 1984 kehrte Scholz nach Ost-Berlin zurück und traf sich mit Egon Krenz, »dem damals zweitwichtigsten SED-Funktionär» und als Sekretär für Sicherheitsfragen später wegen der Mauertoten verurteilt. »Auf diese Weise schaffte es der 25-jährige Scholz nicht nur in die DDR-Nachrichtensendung „Aktuelle Kamera“, sondern auch auf die Titelseiten des SED-Zentralorgans ‚Neues Deutschland‘ und des FDJ-Organs ‚Junge Welt‘,« so Knabe.

Scholz besuchte bis 1988 weiterhin mehrmals die DDR. In diesem Zeitraum gab es ein dutzend Besuche der JuSos beim Unrechtsregime.

Neu enthüllte Dokumente aus den Stasi-Unterlagen des Bundesarchiv belegen nun laut WELT, dass Scholz in den achtziger Jahren »von der DDR-Staatssicherheit bespitzelt« wurde. So sei Scholz und seinen JuSos bei ihren Besuchen in Ost-Berlin der »Rote« Teppich ausgerollt worden. In Hamburg sei Scholz von der DDR-Auslandsspionage beobachtet worden, wie BILD unter Berufung auf die Stasi-Akten berichtet. »Mehrere Stasi-Agenten seien auf ihn und die dortigen Jusos angesetzt gewesen, darunter ein inzwischen enttarnter ehemaliger SPD-Kommunalpolitiker.«

Der ehemalige Leiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen legt nun die Vermutung nahe, Scholz sollte von der Stasi angeworben werden.

»‘Bespitzelt‘? Ein Juso-Funktionär wurde vom MfS nicht ‚bespitzelt‘, weil er keine werthaltigen Informationen hatte«, schrieb Maaßen auf GETTR. »Es ging um etwas anderes: die Anwerbung als Perspektivagent für das MfS oder das KGB. Das MfS unterhielt zur Anwerbung von Perspektivagenten ein dichtes Netz an westdt Unis. Perspektivagenten wurden gefördert und dann in die richtigen Positionen gebracht.«

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich zu den Vorwürfen noch nicht geäußert.

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Schnully

Welche Rolle spielte damals eigentlich Willy Brand ?
Die SPD Basis zeigt gerade durch Parteiaustritte was sie von Scholz und seiner Politik hält

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