Prophetische Stimme aus Russland?

Wladimir Putin kritisiert »Progressismus«; ermahnt den Westen

Die progressiven Kräfte im Westen glauben, sie täten etwas wahrhaft Neues, doch wiederholen sie, so Putin, lediglich die gleichen Fehler, die die Kommunisten vor über 100 Jahren gemacht haben.

Vladimir Putin/Bild: Flickr CC 2.0
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In seiner Rede vor dem Diskussionsklub Waldai am 22. Oktober 2021 beschrieb Präsident Putin, wie der »Progressivismus« den Westen zerstört und wie die Vorgehensweisen der »Progressiven« beängstigende Parallelen zu den Aktionen der Bolschewisten nach ihrer Machtübernahme in Russland 1917 aufweisen, wie iFamNews berichtete. Er erklärte:

»Wir betrachten mit Erstaunen die Prozesse, die sich in jenen Ländern abspielen, die traditionell als Vorreiter des Fortschritts gelten… Es gibt Menschen im Westen, die glauben, dass das radikale Auslöschen ganzer Seiten der eigenen Geschichte, die ‚umgekehrte Diskriminierung‘ der Mehrheit im Interesse einer Minderheit und die Aufhebung der traditionellen Vorstellung von Mutter, Vater, Familie und sogar von Geschlecht, sie glauben, dass all dies die Meilensteine auf dem Weg zur sozialen Erneuerung sind.«

Die progressiven Kräfte im Westen glauben, sie täten etwas wahrhaft Neues, doch wiederholen sie, so Putin,  lediglich die gleichen Fehler, die die Kommunisten vor über 100 Jahren gemacht haben:

»Die Verfechter des sogenannten ‚sozialen Fortschritts‘ glauben, die Menschheit in eine Art neuartiges und höheres Bewusstsein zu führen. Nur Mut, hisst die Fahnen, wie wir sagen, macht weiter so. Ich möchte nur Eines dazu sagen: ihre Forderungen sind alles andere als neu. Es mag den ein oder anderen überraschen, aber Russland hat das alles schon hinter sich. Auch die Bolschewiken verkündeten nach der Revolution von 1917 unter Berufung auf die Dogmen von Marx und Engels, dass sie die bestehenden Sitten und Gebräuche ändern wollten; und zwar nicht nur in Bezug auf Politik und Wirtschaft, sondern vor allem in Bezug auf die menschliche Moral und die Grundprinzipien der Gesellschaft. Die Zerstörung uralter Werte, der Religion, der zwischenmenschlichen Beziehungen, bis hin zur völligen Ablehnung der Familie (das war auch bei uns der Fall), die Ermutigung zum Denunziantentum – all das wurde als Fortschritt proklamiert. Übrigens fand dies damals weltweit große Zustimmung und war, wie auch heute, ziemlich in Mode. Außerdem zeigten die Bolschewiken absolut keine Toleranz gegenüber Ansichten, die nicht den ihren entsprachen. «

Putin ging dann auf die irrsinnigen und absurden Folgen von politischer Korrektheit und Gleichstellungspolitik ein:

»Betrachtet man die Entwicklungen in vielen westlichen Ländern, dann ist man verblüfft über die dortigen Praktiken, die wir zum Glück – wie ich hoffe – in der Vergangenheit gelassen haben. Der Kampf für Gleichheit und gegen Diskriminierung ist zu einem aggressiven Dogmatismus geworden, der an Absurdität grenzt. So werden die Werke großartiger Schriftsteller der Vergangenheit – wie Shakespeare – nicht mehr an Schulen oder Universitäten gelehrt, weil ihre Ideen als rückständig gelten. Die Klassiker werden im Hinblick auf die Rolle von Geschlecht oder Rasse als rückständig und falsch bezeichnet. In Hollywood geben sie Richtlinien zum korrekten Storytelling vor, z. Bsp. wie viele Figuren welcher Hautfarbe bzw. welchen Geschlechts in einem Film vorkommen sollten. Das ist sogar schlimmer als die Agitprop-Abteilung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion.«

Wo sind die zahlreichen Stimmen, die diesen selbstzerstörerischen »Progressismus« im Wesen anprangern? Warum muss ausgerechnet Putin die Stimme in der Wüste sein?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ketzerlehrling

Auch Putin sollte wissen, dass nichts Neues unter der Sonne geschieht. Vor allem dann, wenn es sich um Menschen handelt.

Gravatar: Marie

Er drückt sich m.E. noch sehr höflich aus, was die Lage im heruntergekommenen Westen angeht. Inhaltlich hat er vollkommen Recht. Der treue Bibelleser weiß, daß Gott den Menschen seinem eigenen Willen überläßt, wenn dieser sich weigert, ihm zu gehorchen. Das sehen wir ja jetzt hier bei uns. Der Wahnsinn regiert.
Jedesmal wenn wieder Stimmung gegen Rußland gemacht wird, muß ich daran denken, wie froh die EU sein kann, daß der russische Bär so besonnen reagiert. Man kann von Rußlands Politik halten was man will. Allerdings gibt es dem Westen nicht das Recht, sich da einzumischen. Man vergleiche allein das riesige Land mit der winzigen EU. Es wäre denen ein Leichtes, uns wie anno dazumal einfach plattzumachen.
Naja. Inzwischen ist der Marxismus alles andere als tot. Und Putin hat völlig Recht mit seinen Beobachtungen. Der sog. „Progressivismus“ ist nix anderes als Verfall, Niedergang und das Ende.

Gravatar: Thomas

Und genauso geisteskrank, wie die Bolschewikenidiologie,
der Braunsozialismus, ist auch der heutige Milliardärssozialismus in Deutschland, noch gefährlicher
als alle gewesene, durch die Symbiose der US Digitalsoziopathen, mit politischen Laiendarstellern, ohne
benötigte Ausbildung und Intelligenz - schlimmer gehts
nicht und nicht vergessen Herr Putin, nur noch Russland,
wird von er US Plutokratie, zur Weltherrschaft benötigt.

Gravatar: werner

Putin wäre der einzige verlässliche Partner für Deutschland.
Die Kriegstreiber USA und die anderen europäischen Staaten sind keine Freunde, sondern wollen nur das Geld der Deutschen. Sie halten Deutschland durch die EU in Schach und beuten Deutschland aus.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Toller Artikel.
Jedem Satz, jedem Wort kann ich zustimmen.
Er spricht mir förmlich aus der Seele.
Wir sollten Russland viel stärker in unseren Gedanken-, Handlungs- und Erfahrungshorizont einbinden.
Ziel: Klarheit über uns selbst, die Deutschen, gewinnen. Wer sind wir wirklich, was wollen wir, wie sollen wir uns entscheiden.
MfG, HPK

Gravatar: Werner Hill

@ Walter

Genauso sehe ich das auch!

Lediglich Kissinger's Ausspruch von wegen Globalisierung = US-Herrschaft scheint mir überholt.

Ich habe den Eindruck, daß die heutigen Globalisten internationaler denken und für ihre Weltmachtpläne auch die USA selbst schwach, noch bunter und leicht beherrschbar machen wollen.

Warum sonst Biden, warum BLM, warum Förderung der Klimaretter, warum Erleichterungen bei der Einwanderung, warum die Impfschikanen - sogar bei den Streitkräften?

Gravatar: Unmensch

Die Überwindung all dessen was sich bewährt hat, zugunsten von Verblendung und Chaos, und dies mit Hilfe derer die in der bewährten Ordnung die Ausgegrenzten waren - also Kriminelle, und dazu noch die eine oder andere Minderheit damit es nicht so direkt sichtbar ist wer da hauptsächlich am Werk ist.

Gravatar: Karl Napp

Leider kenne ich keinen derzeitigen deutschen Politiker, der so kenntnisreich, klar, klug und demokratisch (sic!) denkt und spricht (und handelt!), wie Putin. Vergleichbar mit K. Adenauer, K. Schuhmacher, F.-J. Strauß, vielleicht noch W. Brandt. Wenn ich da unsere derzeitigen, wichtigtuerischen Berufs-Polit-Lallbacken labern höre, wird mir Angst und Bang um unser Land und seine Leute. Leider konnte ich Putin nicht wählen.

Gravatar: Patrick Feldmann

Putin wäre als Regierungschef in D bspw. weniger korrupt als Merkel und demokratischer ebenso wie freiheitlicher!

Klar, daß die deutsche Alte ihn nicht mochte, der Kontrast war damals schon deutlich!

Und Merkel ist da nur ein Beispiel für den verkommenen Westen- demnächst frierend mit leeren Regalen.

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