Einer muss den Mächtigen den Spiegel vorhalten

Wir brauchen wieder Hoffnarren

Narrenmund tut Wahrheit kund: In Zeiten der Zensur und Sprechverbote brauchen wir wieder Hofnarren, die mit ihrer Narrenfreiheit den Regierenden und Mächtigen den Spiegel vorhalten, ohne für zur Verantwortung gezogen werden zu können. Ein Kommentar.

Foto: Wikimedia Commons, gemeinfrei
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Im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab es bei Hofe ein seltsames Amt. Es war das Amt des Hofnarren. Der Narr hatte Narrenfreiheit. In einer Zeit der Inquisition und Sprechverbote durfte er Dinge sagen, die anderen als Majestätsbeleidigung, Ketzerei oder Blasphemie vorgeworfen wären.

Narren umgaben Kaiser, Könige, Fürsten, Bischöfe und Päpste. Sie hielten den Herrschern den Spiegel vor. Sie erinnerten die Regierenden und Mächtigen daran, dass auch diese fehlbar und sterblich seien.

Sie waren sogar bei politischen Entscheidungen mit dabei.

Ein berühmter Hofnarr war Kuony von Stocken. Er war Narr am Hofe des habsburgischen Herzogs Leopold I. Als dieser mit seinen Feldherren einen Feldzug in die Schweiz plante, warnte der Hofnarr: »Ihr geratet wohl, wie ihr wollt in das Land Schwyz hinein kommen, jedoch geratet keiner, wie ihr wieder wollt heraus kommen.«

Die Warnungen des Narren erwiesen sich als prophetisch. Die Habsburger kamen leicht in die Schweiz. Doch dann wurden sie in der Schlacht am Morgarten 1315 von den Schweizern überrascht und vernichtend geschlagen. Nur wenige kamen aus der Schlacht zurück.

Brauchen wir wieder Warner, die die Narrenfreiheit haben, uns vor Fehlern zu warnen? Warner, die den Regierenden den Spiegel vorhalten? Jemand, der frei und offen sprechen kann, ohne in den Ausdrucksformen »politischer Korrektheit« gefangen zu sein?

Vielleicht sollten das Kanzleramt, die Ministerien und der Bundestag ein paar Hofnarren einstellen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: gisela glatz

Warum streichen sie in meinem Artikel den Abschnitt mit dem "Pack"? Genau diese Politiker haben uns unbescholtene Bürger doch zuerst als Pack bezeichnet und sich nicht einmal dafür entschuldigt. Für mich sind das eine Horde von Räubern und Schmarotzern, ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Gravatar: Unmensch

Die Narren treiben es bunt und frei von Verantwortung. Hmmm, auf wen könnte das zutreffen?

Gravatar: G.Wedekind

Nein! Laßt doch die Blödmänner "da oben" und betrauert nicht unsere Situation. Wir hier in Deutschland haben (seit den Zeiten der 68-ger) das Lachen viel zu sehr verlernt und betrachten die Dinge mit zu viel Bierernst:

Das muß von Volkesstimme in der Kneipe kommen: "Mit Lachen das Lächerliche der Lächerlichkeit preisgeben!" Das macht denen "da oben" Feuer unterm Hintern!

Gravatar: Frost

"Die Schwachheit des Alters macht die Narren immer besser".
(Shakespeare)

Und es Sind bessere Narren, die uns regieren ! Ein Hof Narr weiß, dass er närrich spricht. Aber die da oben merken nichts mehr.

Gravatar: Gerd Müller

Ich glaube man sollte lieber die Hofnarren und sonstige Kasper aus ihren Ämtern entfernen und durch fähige klardenkende Menschen ersetzen !!

Gravatar: gisela glatz

Wir haben diese Narren bereits in der Regierung sitzen, und die halten uns für total dumm. Sie sind gefährlich und gerissen, sehen nur ihr eigenes Fell und boten den Bürger nur aus. Wir haben keinerlei Rechte mehr, weil sie uns alles nehmen und auch noch das "Maul" verbieten. Schluß mit dieser Narretei, sie hat genug Schaden angerichtet. Weg mit ******** ****** ******* !!!

Gravatar: G.Wedekind

Genau! Ja wo sind denn all die Kabarettist(;-))innen und Karnevalist(;-))innen, die diesen modernen Schwachsinn auf die Schippe nehmen? Das wäre doch für die ein gefundenes Fressen, oder sind das alles Weicheier? Als die "ordentlichen" Preußen das Rheinland "übernommen" hatten, sind die Kölner Karnevalisten mit denen ganz anders umgesprungen und haben sie herrlich persifliert!

"Freiheit, Freiheit, Republik, wöre mer doch die Preusse quik" soll mal ein Urahn von mir zu Zeiten der Freiheitsbewegung 1848/49 öffentlich gesungen und damit etwas Geld verdient haben.

Gravatar: tumb stone

die Rolle haben doch heutzutage die Satiriker inne!
leider werden die vom Kanzleramtswunder genauso abgeschossen, wie der Rest, der eine abweichende Meinung wagt. Fragen Sie mal Urban Priol warum er seine "Anstalt" nicht mehr betreibt..
die jetzt von 2 eher stromlinienförmigen Kollegen weitergeführt wird..

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Seit gut 20 Jahren hüpft er doch schon durch unser Land !! Von den ,, Medien getragen " , von der Juztiz beschützt , den Blauäugigen beklatscht und trotzdem nur hin und her wie ein Floh !! Mit geklautem Geld , seine Herkunft offen ,hüpft und hüpft und ich weiß nicht wo !!! Ich habe mich redlich gemüht , aber er ist wie ein Floh, der Gregor , er ist wie ein Floh !!!

Gravatar: Willi Winzig

Nein wir haben Narren genug. Ein Blick in den Plenarsaal von halbrechts bis ganz links und mein Bedarf ist gedeckt. Was wir brauchen sind gestandene Männer und Frauen die diesen hochbezahlten Narren Feuer unter den Stuhl machen.

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