Sloweniens Innenminister Ales Hojds:

»Wir behalten uns das Recht vor, einen führenden EU-Politiker als Schwein zu bezeichnen«

Slowenien hat mit Wirkung zum 1. Juli die Ratspräsidentschaft übernommen. Die erste Amtshandlung ist scharfe Kritik an der EU hinsichtlich deren Umgangs mit Ungarn. Sloweniens Innenminister gibt gleich den Tonfall vor: »Wir behalten uns das Recht vor, (deswegen) einen führenden EU-Politiker als Schwein zu bezeichnen.«

Screenshot Slovenia TV
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Der slowenische Ministerpräsident Janez Janša hat die rotierende EU-Ratspräsidentschaft erst seit drei Tagen inne, hat aber innerhalb der überwiegend politisch korrekten Union bereits für Kontroversen gesorgt. Gemeinsam mit dem polnischen Premierminister ist Janša der einzige EU-Chef, der den ungarischen Premierminister beim jüngsten EU-Gipfel in der Frage der LGBTQP-Rechte unterstützt. Wie Orban hatte Janša Konflikte mit Brüssel um die Medienfreiheit. Und als EU-Präsident verteidigte Janša seinen ungarischen Amtskollegen.

»Ich denke, er hat das Recht, sich darüber zu äußern, wie er die Zukunft der EU sieht«, sagte Janša über Orban. Janša erklärte auch, dass er die Vorstellung gemeinsamer europäischer Werte ablehnte, die Westeuropa versuche, an die EU zu verkaufen. Bei den gemeinsamen Werten geht es, vielleicht nicht ganz unerwartet, um Dinge wie die Akzeptanz der Einwanderung in die Dritte Welt, LGBTQP-Rechte und Feminismus.

»Wenn man jetzt einen Menschen anhand einiger imaginärer europäischer Werte beurteilt, die jeder anders erlebt, und auch mit zweierlei Maß misst, dann denke ich, dass man einen schnellen Weg zum Kollaps gefunden hat«, sagte Janez Janša.

Der slowenische Innenminister Ales Hojs sagte während der Pressekonferenz am Freitag, er sei mit seinem Premierminister einverstanden und behalte sich das Recht vor, »ein führendes Mitglied der europäischen Bürokratie« künftig als »Schwein« zu bezeichnen. Es ist nicht ganz klar, auf wen Hojs sich bezog, aber der Vizepräsident der Europäischen Kommission, der extrem politisch korrekte niederländische Sozialdemokrat Frans Timmermans, weigerte sich, auf einem Gruppenfoto mit Janša zu stehen. Laut Janez Janša und seiner Regierung gibt es ein Problem mit der Neutralität der eigenen Justiz in Slowenien, die genauer gesagt aus verschiedenen linken Richtern besteht. Janša hatte vor dem Konflikt mit Timmermans ein Foto von einem informellen Verein gezeigt, in dem sich hohe Richter des Landes und verschiedene linke Politiker informell tummelten, was Timmermans und andere westeuropäische Vertreter nicht hätte beeindrucken sollen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Lutz

Huch, der redet ja Klartext.

Gravatar: Frank Jörg+Rimbach

Ich bezeichne nicht nur Timmermans und VdL sondern die ganzen EU Politschranzen als Schweine, Dexit sofort!!!

Gravatar: Hack

Schwein ist Schwein! Nur die Stasi behielt sich ja das Recht vor, die Bezeichnung Schwein und Hund zu vermischen ("Gib zu Du Hund, daß Du ein Schwein bist ...")
Eine deutliche Bezeichnung der Dinge hilft schon bei der Verständigung!

Gravatar: Armin Helm

Spontan dachte ich mir in Anlehnung an das Zitat JF Kennedys: "Ich bin ein Slowene!" ;-)

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