Wirtschaft paradox: Die Abregelung der Windkraft

Windstrom: Nichts geliefert aber bezahlt

Die Energiewende erreicht neue Höhen des ökonomisch Widersinnigen: Es wird für Strom bezahlt, der nie geliefert wurde.

Windkraftanlagen / pixabay / CC BY-SA 2.0
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Die Energiewende erreicht in diesem Jahr neue Höhen des ökonomisch Widersinnigen: Windanlagen liefern nichts, aber die Betreiber bekommen trotzdem Geld. So geschehen Anfang des Jahres: Wie die Welt berichtet, wurden von Januar bis März 3,23 Milliarden Kilowattstunden Windstrom zwangsweise "abgeregelt".

Der Hintergrund für diese Abregelung ist zunächst einmal technisch: Der von den Windmühlen produzierte Strom kann nicht zum Kunden transportiert werden, weil die Transportwege fehlen. Daher müssen die Rotoren aus dem Wind gedreht werden. Es ist, wie ein Vertreter des Energieverbands erklärte, "die letzte zu wählende Maßnahme, um das Netz zu stabilisieren". Andernfalls würde viel mehr Ökostrom produziert, als die Leitungen verkraften.

Zu sagen, die Politik übernähme die Verantwortung für diesen ökonomischen Unsinn, ist eine nette Umschreibung für das, was wirklich geschieht. Die Rechnung bezahlt nämlich der Kunde. 95 Prozent der entgangenen Einnahmen werden ersetzt. Erreichen die entgangenen Einnahmen ein Prozent aller Einnahmen eines Jahres, werden von da an 100 Prozent entschädigt. Im ersten Quartal zusammen 364 Millionen Euro.

Alle diese Probleme sind vom Sozialismus bekannt. Und das ist der ökonomische Teil. Weil der Preis nicht dazu diente, Angebot und Nachfrage zu regulieren, wurde zu wenig oder zu viel produziert, zu wenig geliefert oder zu viel. Auch dass die Produkte auf dem Acker verschimmeln, weil sie nicht abtransportiert werden können, gehört zum Sozialismus.

Mit der "Abregelung" erreicht die Energiewende - man muss sich gut überlegen, von Energiewirtschaft zu sprechen - völlig neue Höhen sozialistischer Planwirtschaft. Jetzt wird gar nicht geliefert und trotzdem bezahlt. Den Produzenten fliegt das Geld in den Mund. Und zwar mehr als je zuvor.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Egon Dirks

Werter Ekkehardt Fritz Beyer,...

…ich zähle Sie zu den ernsten Kommentatoren, die wie auch ich irgendeine bestimmte Vorstellung vom allgemeinen Strom haben und deshalb ist es mir nicht zu verstehen, dass Sie in diese primitive verschenkte und entsorgte ins Ausland Ökostrom-Anekdoten glauben... Der Realität nach: Der Dachsolarstrom, den man nicht Mal transformieren kann, fällt weg, den Windstrom können theoretisch nur die nördliche Nachbarn bekommen und nur mit dem Ökostromanteil in der gesamter Strommenge und der Ökostromanteil kommt schon gar nicht nach Tschechien, Österreich, Schweiz und Frankreich, Sie werden doch nicht behaupten, dass wir exportieren faktisch konventionellen Strom ins Ausland und zahlen noch dazu für die Abnahme?!

Beste Grüße.

Gravatar: Otto Weber

@hans Diehl 09.08.2019 - 12:28

>>Während bis 2009 allenfalls Prognoseabweichungen die Netze in Gefahr brachten, ist es gegenwärtig die unkontrollierte Produktion von Kohlestrom.
Da zu kommt,, bis 2009 ging es zu Lasten der Kohlekraftwerke wenn nicht angepasst, sprich ab geregelt wurde, während es seit 2010 zu Lasten der Erneuerbaren und den Verbrauchern geht<<

?????????????

LÜGENBOLD!!!!

Im Gegensatz zu den Zappelstromlern können Kohlekraftwerke ihre Produktion anpassen (nicht nur längerfristig geplant sondern auch kurzfristig nach Erfordernis!!!!

DIE ZAPPELSTROMLER hingegen produzieren zufällig und UNKONTROLLIERT und bringen das Netz in Gefahr, nicht die Kohlekraftwerke!!!!

Sie wiederholen immer wieder die gleichen LÜGEN, die ich bereits widerlegt habe, siehe:

@Otto Weber 29.04.2019 - 18:05: >>In Ihrem Kommentar: @Hans Diehl 27.04.2019 - 10:18 haben Sie mit der Behauptung gelogen, dass Zitat: >>Denn wenn die Erneuerbaren zu Lasten der Verbraucher Strom in Überschuss erzeugen liegt das daran, dass die konventionelle Produktion seit der EEG Neuordnung 2010 nicht mehr angepasst werden muss<<.

Die „konventionelle“ Produktion wurde – wie von mir nach ideologiefreier Beschäftigung mit dem Sachverhalt nachgewiesen – angepasst, und zwar z. B. von ca. 36 GW auf 17,5 GW !!!!!
(z. B. über Ostern 2019 von ca. 36 GW auf 17,5 GW)

SIE HABEN GELOGEN!!!!!<<

Gravatar: Otto Weber

@Hans-Peter Klein 09.08.2019 - 10:43

Zitat @Hans-Peter Klein 10.11.2018 - 21:30:>> Ich weiß zwar nich wimann "Inschinör" richtik schreibn tut, pinaber auch Einen<<.

In Abwandlung seiner v. g. überaus zutreffenden Selbsterkenntnis müsste er seine Worthülsen wie folgt aktualisieren:

Ich, @Hans-Peter Klein, habe zwar auch keinerlei Kenntnisse über Ökonomie und Marktwirtschaft „tut schreibn“ aber trotzdem darüber.


@ Hans-Peter Klein, in einer Markwirtschaft gibt’s es keine Vorrangeinspeisung und schon gar nicht für eigenständig nicht marktfähigen Strom, ferner muss jeder Marktteilnehmer in einer Marktwirtschaft entgangene Einnahmen (durch nicht abgenommene Produktion) SELBST TRAGEN!!!

Ach: >> Es tut sich viel auf dem ganzen PtG (power-to-gas)<<

??????????

Wie viel TWh wurden z. B. in 2018 durch PtG gespeichert und wie viele Bruchteile von % ist dies von der erforderlichen elektrischen Energie, die gespeichert werden müsste, um die Stromerzeugung auf EE umzustellen??????

Auch haben SIE in Ihrer völligen marktwirtschaftlichen Unkenntnis nicht mitbekommen, dass die Außerbetriebnahme der KKW nicht markwirtschaftlich, sondern rein politisch initiiert ist und PtG die Defizite nicht ersetzen kann. In naher Zukunft schon gar nicht!!!!!!!!!

Sie scheiben wieder nur STUSS!!!!!!!!

PS: Strompreis bei angeblicher „früheren zentralistischen Planwirtschaft der Big 4“, z, B. in 2000 = 13,94 Cent/kWh,
Strompreis infolge des „reinsten basisdemokratischen“ EE-Wahn 2018 = 29,42 Cent/kWh !!

Gravatar: Egon Dirks

Liebe Leute,...

...gestern Abend habe ich den Artikel „Der „Geisterstrom“ offenbart den Irrsinn der Energiewende“ bei WELT noch ohne WELT+ gelesen, das ist die Fortsetzung vom Schwachsinn „Verbraucher zahlen Hunderte Millionen Euro für ungenutzten Ökostrom“, WELT, 11.12.18., Schwachsinn, weil, wer, wie die WELT behauptet, dass wegen günstigen Wetterlage so viel Ökostrom produziert wurde, den die Leitungen nicht im Zustand waren abzutransportieren, der hat nicht nur in den Fragen der Stromversorgung welche Ahnung, der hat keine Ahnung, was Strom ist! Was ist „ungenutzter Ökostrom“?, ich stelle mir vor Zahlungen für nicht gebackenes Brot oder nicht produzierte Kondome, weil ich weiß, was Brot und Kondome sind, soll sich ABER ein EE Elektrotrottel finden, der sagt, was „UNGENUTZTER oder nicht „PRODUZIERTER“ Ökostrom“ aus Sicht ELEKTRO ist! Mehr gesagt: Wie katastrophal Elektroahnungslos muss man sein, WKAs abschalten WEGEN zu viel Ökostrom im Netz?! Hab gefragt, wenn morgen ans Netz 1000 WKAs und 10 neue AKWs angeschaltet werden, wird es übermorgen mehr Strom im Netz geben?, warum versucht da keiner zu diskutieren?! Hab auch Rietz gefragt, WIE und WO kommt eine Windanlage ans Netz?, keine Antwort, scheint kommt er von einer Leitstelle in einem EE Kolchose, so - leeres Bla-bla, wie auch bei allen EE Matrosen...

Beste Grüße.

Gravatar: hans Diehl

Rietz sagt am 09.08 9.47 Uhr

Den folgenden Text hatte ich bereits 2015 an Herrn Sigmar Gabriel, an Frau Merkel und Frau Hendricks gesendet.

Leider, ohne auf Interesse zu stoßen oder überhaupt dazu eine Rückmeldung zu bekommen.


@ Rietz.

Da haben Sie die Angeschriebenen auch ganz schön in Erklärungsnot gebracht.

Das war nämlich schon mal anders geregelt, und wurde von Lobbyisten 2010 mit der EEG Neuordnung umfunktioniert.


Bis 2009 wurden die Erneuerbaren zwingend, prognostiziert den Versorgern zugeteilt, und konventionell musste angepasst werden.

Das hat sich ab 210 geändert und ist im Folgenden treffend erklärt.

Zitat IWR:
Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.

Seit 2010 gilt, an statt – wie vor 2010 – Kohlekraftwerke Prognose bedingt, erst gar nicht hochzufahren, werden die Erneuerbaren abgeschaltet.

Während bis 2009 allenfalls Prognoseabweichungen die Netze in Gefahr brachten , ist es gegenwärtig die unkontrollierte Produktion von Kohlestrom.

Da zu kommt,, bis 2009 ging es zu Lasten der Kohlekraftwerke wenn nicht angepasst, sprich ab geregelt wurde, während es seit 2010 zu Lasten der Erneuerbaren und den Verbrauchern geht.

Gravatar: Karl

dabei könnte man doch so schön einen Ofen betreiben, und die Geldverbrennung würde als Heizung prima funktionieren,,, die haben einfach keine Fachbezogene ideen, wahrscheinlich beötigts noch ein paar Beraterfirmen,,,

Gravatar: Werner

Die Politik der Kommunisten, Grüne, SPD, Linke, CDU/CSU, ist auf der ganzen Ebene gescheitert.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Die heutige Energiewende-Politik ist die reinste basisdemokratische Marktwirtschaft im Vergleich zur früheren zentralistischen Planwirtschaft der Big 4.

Zur Zeit der Big 4 gabs überhaupt kein demokratisches Mitspracherecht, da wurde von oben diktiert, heute kann sich JEDER an allen Bürgerprojekten der Erneuerbaren beteiligen, mit den Chancen und Risiken des Energiemarktes.

Der Netzausbau hat seine eigene Entwicklungsgeschwindigkeit unabhängig vom weiteren Ausbau der Erneuerbaren, so ähnlich wie beim Strassenbau, da stehen auch manchmal Brücken jahrelang in der Landschaft weil die Anschlüsse noch nicht da sind.

Solange durch das abregeln die entgangenen Einnahmen sich im 1%-Rahmen bewegen ist das alles keine Katastrophe. Es tut sich viel auf dem ganzen PtG (power-to-gas) und PtL (power-to-liquid) Sektor, das mit dem abregeln wird sich von alleine lösen wenn der durch Erneuerbare gewonnene Strom in naher Zukunft in diese neueren Speichertechnologien fließt.

Währenddessen kann sich die Kernenergiebranche auf Abbruch und Rückbau spezialisieren,
... auch da ist weiterem Wachstum zu rechnen.
MfG, HPK

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Alle diese Probleme sind vom Sozialismus bekannt. Und das ist der ökonomische Teil. Weil der Preis nicht dazu diente, Angebot und Nachfrage zu regulieren, wurde zu wenig oder zu viel produziert, zu wenig geliefert oder zu viel. Auch dass die Produkte auf dem Acker verschimmeln, weil sie nicht abtransportiert werden können, gehört zum Sozialismus.“ ...

Was sich vom Sozialismus allerdings abhebt ist, dass man es sich in diesem System z. B. eben ´nicht` leisten wollte/konnte, erzeugte Energie ans Ausland abzugeben und dafür auch noch zu zahlen!!! https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/energiewende-deutschland-gibt-strom-ans-ausland-ab-und-zahlt-auch-noch-drauf-a-1186004.html

Auch „für Noteingriffe zahlten Verbraucher im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden Euro. Das geht so weit, dass sogar die Ökostrom-Produktion teuer zurückgefahren werden musste“!!!
https://www.welt.de/wirtschaft/article177778444/Energiewende-Deutschland-verschenkt-Oekostrom-im-Wert-von-610-Millionen-Euro.html

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