CDU-Kanzlerkandidat lehnt Kandidatur für ein Direktmandat ab:

Will Armin Laschet doch nicht Kanzler werden?

Zur Überraschung vieler verzichtet Armin Laschet auf eine Kandidatur um ein Direktmandat in seiner Heimatstadt Aachen. Was sind die Gründe?

Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons
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Eigentlich hat ein Kanzler einen Wahlkreis, in dem er praktisch sicher gewinnt. Helmut Schmidt hatte seinen in Hamburg-Bergedorf, Helmut Kohl seinen in Ludwigshafen und Angela Merkel ihren in Vorpommern-Rügen. Und zumindest Helmut Kohl und Helmut Schmidt haben um die Wähler in ihren Wahlkreisen gekämpft, mitunter sogar verloren.

Armin Laschet, der Kanzlerkandidat der Union für die Wahl im Herbst, hält von einem Direktmandat im Bundestag offen nicht so viel. Jedenfalls hat er auf eine Kandidatur um das Direktmandat verzichtet und versucht sein Glück über die Landesliste seiner Partei in Nordrhein-Westfalen.

Versucht sein Glück ist nicht nur rhetorisch gemeint – Laschet braucht etwas Glück, denn sollte die CDU in NRW besser abschneiden, als die Umfragen momentan sagen, dann könnte es auf der Landesliste nicht reichen. Anders als in vielen anderen Parteien ist ein Listenplatz in der CDU keine Absicherung, um an die Fleischtröge im Bundestag zu gelangen.

Aber warum verzichtet Armin Laschet nun auf die zusätzliche Absicherung über ein Direktmandat in Aachen ?

Ein Grund soll sein: Laschet will dem bisherigen Abgeordneten, dem Gesundheitspolitiker Rudolf Henke, im Wahlkreis Aachen Stadt den Vortritt lassen. »Wenn Du den Wahlkreis willst«, soll Laschet gesagt haben, »dann trete ich da zur Seite«. Henke betont dagegen »Ich hätte ohne jeden Groll Platz gemacht.« Also Höflichkeit gegenüber einem Parteikollegen ? – Glaubwürdig klingt das nicht. In einer Partei wie der CDU haben die Höheren immer mehr Rechte. Außerdem hat Laschet den Wahlkreis schon einmal, bei der Bundestagswahl 1994, gewonnen. Warum nicht auch diesmal ?

Der Kandidat der Grünen für den Wahlkreis stichelt: »Nach dem Motto: Man kann schlecht Kanzler werden, wenn man zuhause dann erst mal eine Klatsche gekriegt hat«, und fragt auch gleich nach: »Traut er sich nicht?«

Was auf den ersten Blick seltsam scheint, macht bei einer genauen Betrachtung jedoch Sinn. Denn angenommen, Laschet gewönne in Aachen I, dann kann er kaum einen Rückzieher machen. Er müsste also auch in den Bundestag wechseln – egal, wie die Wahl anschließend ausgeht und egal, ob er Kanzler wird oder eben nicht. Für diesen Fall folgte er Martin Schulz in der Versenkung.

Umgekehrt kann er aber auch Kanzler werden, selbst er nicht im Bundestag sitzt.

Was liegt da näher, als kein Direktmandat anzustreben, sich auf die Landesliste der CDU setzen zu lassen und für den Fall, dass es nicht zur Kanzlerschaft reicht, als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen zu bleiben. Auf das Mandat über den Listenplatz zu verzichten, ist kein politischer Beinbruch. Dagegen auf ein gewonnenes Direktmandat zu verzichten dagegen ein peinliches Novum.

So oder so – das Verhalten von Armin Laschet zeigt, wie unsicher die einst stolze Union in die Wahl geht. So gesehen hat sie mit Armin Laschet einen passenden Kandidaten gekürt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: werner

Die Schwarzen wollen nach dem Vorbild Baden Württemberg eine Koalition mit den Grünen, schon aus dem Grund, dass es keine Dreierkoalition Grün, SPD und Linke gibt.

Gravatar: siggi

es zeigt, das Laschet weiß, das wird nichts mit Kanzler. Also bleibt er weiter Ministerpräsident. Kanzler im Vorbeigehen machen, zeigt, er will nicht Kanzlern. Merkel geht, Seehofer geht; geht nun auch Laschet. Kann er ohne seine geistige Vordenkerin nicht sein? Arme CDU. CDU muss weg. Sachen-Anhat wird es vormachen.

Gravatar: fishman

Es geht in der Politik transparent immer nur um Kandidaten für irgend etwas oder um Corona - weniger transparent. Alles andere wichtige sind nur Randbemerkungen wert. Dann folgen auch noch Schelte gegen Russland und der Streit um Nordstream2. Der Great Reset bleibt nebulös und den Internetmedien vorbehalten sowie alle Aussagen über die konkrete Entwicklung der Wirtschaft samt Inflationsgeschehen und unserem Geld oder besser gesagt womit wir in Zukunft bezahlen oder entlohnt werden. Die Politik sitzt irgendwo hinten und meint steuern zu müssen, was gesagt oder was an Informationen verbreitet werden darf oder soll. Alles in allem erbärmlich. Und immer kommen Meldungen von von Flüchtlingen und Migranten, die zu tausenden in unsere Gesellschaft gedrückt werden, während der Wohnungsbau stockt und mit Rohstofffen zu kämpfen hat, um überhaupt irgendwie weiter machen zu können. Unter sich verschärfenden CO2 Bedingungen versteht sich. Und bei alledem diese unsäglichen Personaldebatten und Grabenkämpfe. Und als ob dies alles nicht schon genug zur Verunsicherung und des Weghörens und Dichtmachens des Normalo Bürgers beiträgt, kommen die Verzichtspredigten zu Fleisch und die Aufklärungen über die Tricks der Lebensmittelindustrie samt Genmanipulationen usw. Kein Wunder, daß es da nur noch eine Handvoll Menschen gibt, die den Überblick behalten aber immer unbedeutender für die weitere politische Entwicklung im Lande werden. Die Mehrheit zählt in der Demokratie und darauf kommt es schließlich an. Solange es gelingt diese, und wenn es sein muß mit Angst und Panik bei der Stange zu halten, ist für das politische Establishment allen in Ordnung. Na, denn prost!

Gravatar: Willi Winzig

Na das ist sicher nicht schwer zu erraten. Die Kanzlerin von Rothschilds Gnaden soll die Superintelligente Baerbock zur Kanzlerin küren. ARD & ZDF stehen als Wahlhelfer Gewehr bei Fuß. Ja und daher muß der Looser eben das Handtuch werfen. Ist doch nicht der erste Fall, oder was war da in Thüringen los? Falls dieses Jahr ein Bilderbergtreffen istattfindet, da wird die Baerbock mit Sicherheit dabei sein wenn ich mich nicht irre. lol

Gravatar: Kathy Antonie

Wer will schon ein Türken-Laschet?

Kanzler von D. kann nur werden, der die 68-er, der Frankfurter Schule und alle davon entstandene krankhafte und schädigende Auswüchse für das Land stoppen kann.

Ansonsten bleibt nur eine Auswanderung:

Gravatar: Dummer deutscher Michl

Er soll laut Plan nicht Kanzler werden, sondern nur als abschreckendes Beispiel dienen erst recht Bärbock zu wählen. Laschet wurde bis heute auf keinem Bilderberg Meeting gesehen. Und dieses Netzwerk gilt gemeinhin als Kanzlermacher.

Gravatar: Tamara Wiener

Dem aufmerksamen Bürger ist es bereits vom Anfang an der Kanzlerfrage nicht entgangen, dass sich die CDU/CSU äußerst passiv verhält und Frau Merkel die Fackel all zu gerne an Frau Baerbock weiterreichen möchte, denn sie scheint für sie und ihr Erbe der sicherste Garant für die Unumkehrbarkeit ihrer Politik und die weitere Festigung und Fortführung der NWO und damit der modernen globalen Feudalherrschaft zu sein. Als im Geiste der young global leader Geschulte genießt sie eine hohe Präferenz für das Kanzleramt. Die Passivität und Zurückhaltung von Laschet und das Schweigen in der CDU vermittelt den Eindruck von etwas Kalkulierten, Beabsichtigten. Es war lediglich Söder der erklärte, dass er nicht als Steigbügelhalter für Frau Baerbock zur Verfügung steht und sollte Frau Baerbock die Wahl gewinnen für ihn keine Koalition mit den Grünen mehr in Frage kommt. Wie ernst diese Aussage gemeint ist, bleibt dahingestellt. Da viele CDU/CSU-Wähler aufgrund des Verhaltens und Rückzugs ihrer Partei vor einer so wichtigen Wahl völlig verunsichert sind, flüchten sich viele zur FDP. Nein, man bekommt nicht den Eindruck, dass Laschet die Bundestagswahl gewinnen möchte.

Gravatar: werner

Die Deutschen brauchen nach der Vollpfosten Merkel, mit Laschet nicht noch einmal einen Versager, der schon in NRW nichts in den Griff bekommt.

Gravatar: Croata

Post Merkel, Merkel.
NEIN! Diesmal nicht!

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