Am 21. April 2025 verkündete der Vatikan den Tod von Jorge Mario Bergoglio. Ein Iktus mit anschließendem Herzversagen beendete das umstrittene Pontifikat des ersten Papstes aus Lateinamerika. Mit ihm endet nicht nur eine Ära – es beginnt der Kampf um ihre Deutung. Denn was nun folgt, ist nicht nur die Suche nach einem neuen Oberhaupt der katholischen Kirche, sondern ein innerkirchlicher Machtkampf von globaler Tragweite. Dieses Video erläutert die Lage.
Ein gespaltenes Kollegium – zwischen Synodalität und Sakralität
Mit 135 wahlberechtigten Kardinälen zieht das Konklave in die Sixtina ein. 80 Prozent von ihnen wurden noch von Franziskus ernannt – ein scheinbares Indiz für die Fortsetzung seines Kurses. Doch diese Annahme trügt. Die Kirche ist nicht durch Parteiprogramme gespalten, sondern durch theologische Grundhaltungen. Drei Lager zeichnen sich deutlich ab:
- Die progressive Fraktion (ca. 35–40 Kardinäle), die einen „Franziskus 2.0“ sucht – jemanden, der den Reformimpuls nicht nur weiterführt, sondern institutionell absichert.
- Die Zentristen (ca. 45–50), die Stabilität suchen, diplomatische Brückenbauer bevorzugen und den Papst vor allem als Verwalter des globalen Gleichgewichts begreifen.
- Die konservative Gruppe (ebenfalls ca. 40), die zwar für Transparenz und Missbrauchsaufarbeitung eintritt, aber eine Rückkehr zu liturgischer Klarheit und dogmatischer Strenge fordert.
Mit einer klaren Mehrheit kann also keiner rechnen. Wer 90 Stimmen will, muss zur Brückenfigur werden – oder ein geschicktes taktisches Spiel auf höchstem Niveau betreiben.
Papabili im Profil: Theologen, Politiker, Propheten
Acht Namen gelten als realistische Kandidaten – und spiegeln die Spannungen im Inneren der Weltkirche wider:
- Luis Antonio Tagle („der Franziskus Asiens“) begeistert mit pastoraler Nähe, Tränen, Umarmungen und globaler Ausstrahlung. Doch seine Schwäche liegt im Management – wie der Skandal um Caritas Internationalis 2022 zeigte.
- Matteo Zuppi, der Diplomat von Sant’Egidio, brilliert im interreligiösen Dialog und auf den Straßen von Bologna – aber nie im Vatikan. Manche fürchten: zu viel Idealismus, zu wenig Kontrolle.
- Pietro Parolin, der vatikanische Staatssekretär, spricht mit allen – auch mit Peking. Doch sein Schatten ist das Londoner Finanzdesaster. Charisma? Fehlanzeige. Integrationskraft? Unterschätzt.
- Pierbattista Pizzaballa, Patriarch von Jerusalem, wurde durch seinen Vorschlag, sich als Geisel für israelische Kinder anzubieten, zur moralischen Ikone. Doch er ist kaum vernetzt in Rom.
- Peter Turkson, der afrikanische Sozialethiker, überzeugt mit ökologischer Agenda und katholischer Soziallehre – und polarisiert mit vergangenem Fehlverhalten im Umgang mit dem Islam.
- Fridolin Ambongo, der kongolesische Prophet, kämpft gegen Minenkonzerne, Neokolonialismus und Regenwaldzerstörung. Er ist moralisch konservativ, sozial links – eine explosive Mischung.
- Peter Erdo, der ungarische Intellektuelle, ist Orbáns Kirchenmann in Rom – brilliant, klar, aber medienscheu und schwer vermittelbar.
- Robert Sarah, der guineische Asket, wäre die liturgische Wende pur. Doch seine Nähe zur Tradition schreckt viele Kardinäle ab. Zudem wird er bald 80.
Taktik, Erschöpfung, Überraschung
Wie immer bei Konklaven entscheidet sich vieles erst nach mehreren Wahlgängen. Wenn die Favoriten scheitern, öffnet sich das Feld für Kompromisskandidaten oder „Papabili der vierten Stunde“. Der Name muss akzeptabel sein für Afrika und Europa, für Synodale und Ratzingerianer, für Franziskus-Fans und Traditionalisten. Keine leichte Aufgabe.
Historische Präzedenzfälle gibt es: Johannes XXIII. 1958, Karol Wojtyła 1978, Jorge Bergoglio 2013 – keiner stand weit oben auf den Wettlisten. Und doch brachte sie das Heilige Kollegium hervor, als niemand mehr weiterwusste.
Was bleibt? Ein Moment der Wahrheit
Am Ende, wenn die Tür der Sixtina ins Schloss fällt und die Welt auf das weiße Rauchzeichen wartet, wird die Entscheidung nicht zwischen „links“ oder „rechts“ fallen. Sondern zwischen Führung oder Verwirrung, zwischen Glaubensstärke oder weiterer Entgrenzung.
Denn das ist die wahre Frage: Kann ein einziger Papst noch eine Kirche führen, die in Manila wächst, in Deutschland zerbricht und in Kinshasa um ihr Überleben kämpft?
Der Rauch wird aufsteigen. Doch ob er Klarheit bringt, bleibt offen.
Kommentare zum Artikel
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Wird der nächste Papst ein Brückenbauer ?
Der hätte einiges zu tun ,vor allem in Deutschland und sollte gleich in Dresden anfangen!
Nachdem ein rechts und extrem übergesicherter Schutz 13 millionen Bürger durch AFD-Verbot nun mundtot erklären will und die Menschenwürde verletzt ,könnte der weiße Rauch aus einer sixtinischen Kapelle starken Dampf im EU-Gebilde bewirken.
Die mit Hochdruck fortschreitende EU-Diktatur läßt vom Rauch nur schwarze Schafe übrig .
Das Konklave wird zum Sklave ,oder wird die nächste "Heiligkeit" ? Werden solche Machthaber ,wie zuvor in dunklen Jahren wieder unterstützt ?
Das Drohwort,dass sich Kirche nicht in Politik zu mischen hat, ist bereits als Warnung vorgegeben !
Doch was ,wenn ein neuer gottesfürchtiger Papst das Glaubensvolk zum Aufstand gegen eine neue europäische Diktatur aufruft ?
Nachdem das Licht solcher Kirchen stark am erlöschen ist ,könnte ein neues Licht sich gegen satanische Untermächte aufmachen und gegen woke Genderideologien und Schwachköpfe vorgehen .
Das politische Versagertum wäre für die Kirche eine ganz neue Chance wieder im Lichte aufzuerstehen !
Hoffen wir ,dass es bald nicht nur in der Kapelle raucht !
Mein herzlicher Wunsch: Gerhard Kardinal Müller!
Wenn schon Mc. Rönchen in den Papstwahl sich einmischt, ist schon krank.
Noch kränker ist von Elendesskiy die Reisegäste zum 9.5.25 nach Moskau zu warnen! Keine Sicherheitsgarantie!
Medwedjew: Kiew würde am 10.5.25 Schutt und Asche werden!
Was sagen die amis dazu?
Liefern sie mit der EU dann Jodtabletten?
"Historische Präzedenzfälle gibt es: Johannes XXIII. 1958, Karol Wojtyła 1978, Jorge Bergoglio 2013 – keiner stand weit oben auf den Wettlisten. "
Ich habe überhaupt keine Ahnung, wo der Autor seine Infos her hat. Aber Jorge Bergoglio 2013 stand sehr wohl sehr weit oben auf den Wettlisten. Das verrieten damals auch schon die TV-Experten vor der Papstwahl im Jahre 2013. Noch ein anderes Indiz dafür ist die Tatsache, dass bereits 2005 Jorge Bergoglio zweiter bei der Papstwahl hinter Kardinal Joseph Alois Ratzinger war! Und bei der Papstwahl 2013 wurde er sehr wohl von sehr vielen als Favorit gehandelt.
... „Wie immer bei Konklaven entscheidet sich vieles erst nach mehreren Wahlgängen. Wenn die Favoriten scheitern, öffnet sich das Feld für Kompromisskandidaten oder „Papabili der vierten Stunde“. Der Name muss akzeptabel sein für Afrika und Europa, für Synodale und Ratzingerianer, für Franziskus-Fans und Traditionalisten. Keine leichte Aufgabe“! ...
Tatsächlich nicht?
Darf in nun davon ausgehen, dass das Franzi mit seiner Existenz samt seinem Schlich die Grundlage für eine etwa künftige Etablierung der „Afrikanischen Kosmogonie“
https://de.wikipedia.org/wiki/Afrikanische_Kosmogonie
im Auftrag von US-Experten(?)
https://www.pravda-tv.com/2017/02/wikileaks-clinton-obama-und-soros-stuerzten-papst-benedikt-bei-einem-putsch-im-vatikan/
bzw. sogar des Islam im Vatikan verantwortlich sein könnte???
Wird wohl ein "rauchige Woche" die nächste Woche !?! :-)))