Florence Bergeaud-Blackler deckt in ihrem Buch die Strategien der Muslimbrüder zur langfristigen Transformation Europas auf

Wie Europas Freiheit unterwandert wird – und niemand es sehen will

Die Anthropologin Florence Bergeaud-Blackler zeigt in ihrem alarmierenden Buch »Kalifat nach Plan«, wie islamistische Netzwerke mithilfe postkolonialer Schuld und falscher Toleranz an Einfluss gewinnen – nicht durch Terror, sondern durch kluge, systematische Unterwanderung.

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Was, wenn Europa nicht durch offenen Terror, sondern durch geduldige Strategie unterwandert wird? Was, wenn Parallelgesellschaften nicht einfach entstehen, sondern gezielt aufgebaut werden – mit langfristigem Plan, mit internationaler Unterstützung, mit stiller Geduld? Genau diese These entfaltet Florence Bergeaud-Blackler in ihrem viel diskutierten Buch »Kalifat nach Plan«. Es ist ein Weckruf – sachlich in der Argumentation, brisant in der Wirkung.

Bergeaud-Blackler ist keine politische Aktivistin. Sie ist Wissenschaftlerin. Jahrzehntelang forschte sie zu muslimischen Gemeinschaften in Europa, arbeitete für internationale Organisationen und veröffentlichte u.a. über islamische Wirtschaft, Halal-Standards und religiöse Identität. Genau deshalb wiegt ihr Befund umso schwerer: Europa wird von einer politisch-islamischen Ideologie durchzogen, die sich demokratischer Mittel bedient, um langfristig das System selbst zu transformieren.

Die Drahtzieher: die Muslimbrüder. In Frankreich nennt man ihre Strategie inzwischen »Frérismus« – abgeleitet von »frères musulmans«, den »muslimischen Brüdern«. Diese Bewegung verfolgt keine Strategie des unmittelbaren Umsturzes, sondern eine Politik der schleichenden Veränderung. »Es ist ein Kalifat auf leisen Sohlen«, so könnte man Bergeaud-Blacklers Diagnose auf den Punkt bringen.

Dabei geht es nicht nur um Glaubensfreiheit – sondern um politische Machtausübung unter religiösem Vorwand. Das Ziel: die Errichtung einer islamisch geprägten Gesellschaftsordnung innerhalb der westlichen Demokratien. Mittel zum Zweck: der Aufbau paralleler Strukturen – Schulen, NGOs, Medien, Moscheen, Wohlfahrtswerke –, die sich offiziell auf Integration berufen, in Wirklichkeit aber die Abschottung fördern.

Ein Schlüsselbegriff in Bergeaud-Blacklers Analyse ist die »Halalisierung«: Immer mehr Lebensbereiche – von der Ernährung bis zur Bestattung, von Kleidung bis zur Medizin – werden religiös kodiert, durch Vorschriften besetzt und damit politisch aufgeladen. Wer dem nicht folgen will, gilt rasch als »islamophob«. Besonders gefährlich sei, so die Autorin, die Allianz zwischen Islamisten und postkolonialen Eliten im Westen: Aus Schuldgefühl, kultureller Unsicherheit oder ideologischer Naivität unterstütze ein großer Teil der europäischen Linken genau jene Kräfte, die im Namen des Islams gegen Aufklärung, Frauenrechte und Meinungsfreiheit agitieren.

»Die Islamisten wissen, dass sie sich nicht durchsetzen können, solange Europa frei ist – also müssen sie Europa von innen her verändern«, schreibt Bergeaud-Blackler. Sie nennt das die »Umkehr der Eroberung«: Nicht der Westen islamisiert den Orient, sondern der Orient missioniert den Westen – unter dem Schutz des Antirassismus.

Bergeaud-Blacklers Buch ist keine Anklage gegen Muslime als solche. Sie unterscheidet klar zwischen gläubigen Muslimen und den politischen Islamisten, die sich ihrer Gemeinschaften bedienen. »Es geht nicht um Religion«, sagt sie, »sondern um eine Ideologie, die sich als Religion tarnt, um politische Ziele durchzusetzen.«

Gerade deshalb trifft das Buch einen empfindlichen Nerv. Denn die beschriebenen Mechanismen sind subtil – und wirken. Der gesellschaftliche Druck zur Selbstzensur, die mediale Immunisierung islamistischer Akteure, das politisch gewollte Schweigen in Bildungsinstitutionen: All das beschreibt Bergeaud-Blackler detailliert – mit Quellen, Interviews, Recherchen. Keine polemische Kampfschrift, sondern eine wissenschaftlich fundierte Demaskierung.

Ein kleiner Kritikpunkt: Theologisch bleibt das Buch eher oberflächlich. Die Autorin deutet zwar die Wurzeln des Islamismus in der islamischen Gelehrsamkeit an, doch eine tiefere Auseinandersetzung mit theologischen Gegenpositionen – etwa liberalen Muslimen oder islamkritischen Reformern – bleibt aus. Auch die katholische oder christliche Perspektive wird nicht explizit berücksichtigt. Das schmälert nicht die Brisanz, aber es lässt den Leser mit der Frage zurück: Was ist die positive Alternative?

Genau hier liegt auch die Chance: Bergeaud-Blacklers Buch liefert das analytische Fundament, auf dem solche Alternativen formuliert werden können. Wer westliche Werte, europäische Identität und christliche Kultur bewahren will, kommt an diesem Werk nicht vorbei.

»Kalifat nach Plan« ist ein Augenöffner. Es zeigt, dass die Bedrohung unserer freiheitlichen Ordnung nicht nur von außen kommt, sondern längst in unseren Institutionen Fuß gefasst hat – oft im Gewand von Dialog und Diversität. Florence Bergeaud-Blackler hat ein Buch geschrieben, das Mut macht: zum Hinschauen, zum Nachdenken, zum Handeln. Wer Europa liebt, darf vor diesem Thema nicht länger die Augen verschließen.

Kalifat nach Plan: Frérismus und seine Netzwerke in Europa
Florence Bergeaud-Blackler
INÂRAH Monografien zur Islamgeschichte und zum Koran, Band 4
Schiler & Mücke
1. Edition (2025)
Broschur, 442 pages
ISBN 9783899304657

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Else Schrammen

Das hat 2915 Michel Houellebecq.mit seinem Roman "Unterwerfung" prophezeit!. Und in Großbritannien, Frankreich und Deutschland schon fast Tatsache. Also nix Neues im weiten Erdenrund!

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