Sogar Forsa-Chef Güllner geht auf Distanz zur SPD

»Wie ein Kaninchenzüchterverein«

Manfred Güllner ist Chef des SPD-nahen Meinungsforschungsinstitut Forsa. Doch jetzt wird es selbst Güllner mit dem Chaos in der Partei zu bunt. Auf die Wähler wirke die SPD wie ein »Kaninchenzüchterverein, der seine Mitglieder pflegt und deren Seelen streichelt.«

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Die Werte der SPD in Umfragen gehen ungebremst in den Keller. Eine desaströse Wahlniederlage reiht sich an die nächste. Längst ist die einst ruhmreiche deutsche Sozialdemokratie auf dem besten Weg in die politische Bedeutungslosigkeit. Das Chaos durchzieht die Partei auf allen Ebenen und in allen Bereichen. Die Führungsspitze zeigt sich als unfähig, auch nur annähernd die hausgemachten Probleme zu identifizieren, um effektiv gegen den weiteren Verfall anzusteuern.

Selbst langjährige engste Weggefährten der SPD gehen jetzt auf Distanz und äußern vernehmlich Kritik an der Partei. Manfed Güllner ist Chef des SPD-nahen Meinungsforschungsinstituts Forsa. In seinen Umfragen wurde die SPD in der Regel deutlich besser bewertet, als es der Realität entsprach. Doch jetzt hat selbst Güllner genug von dem Chaos. Das für Mitte November geplante Debattencamp bezeichnet Güllner als einen einzigen Irrsinn. Die SPD wirke auf die Wähler, die »wie ein Kaninchenzüchterverein« agiert, der seine Mitglieder pflegt und deren Seelen streichelt.

Doch das ist den Wählern völlig egal. Die erwarten von einer Partei, dass diese sich um die Anliegen der Bürger kümmert und nicht permanent um sich selbst kreist. Vor allem A.Nahles stellt in den Augen Güllners mehr ein Problem als eine Lösung dar: »Die Mehrheit der Wähler sagt in Umfragen: Nahles muss weg, sie macht es nicht gut.«

Auch der Rest der jetzigen Führungstruppe ist für Güllner überwiegend ungeeignet, die Partei aus dem Dilemma zu befreien. Malu Dreyer, Ralf Stegner, Olaf Scholz - sie alle stellen in den Augen der Wähler keine personellen Alternativen dar, sagt Güllner. Und fügt an: »Es gibt keine mehr.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Brenner

Immerhin hat sich die SPD geweigert Syrien zu bombardieren

Aber womit hätte Deutschland auch mitmachen können
Die ganze Flotte klebt am Boden

Die SPD-Leute im Verteidigungsministerium haben einen gehörigen Teil dazu beigetragen. Unfreiwillig möglicherweise.

Gravatar: Charlotte

Eine Partei ist ja praktisch auch ein Verein und jeder Verein setzt in seiner Satzung fest, wem das Vereinsvermögen zufällt, wenn er sich auflöst. Die SPD hat ein riesiges Vereinsvermögen aber sie scheint nicht daran interessiert zu sein, es zu nutzen, um weiterzuleben. Es würde mich interessieren, wem das Vermögen zufließt.

Gravatar: Old Shatterhand

Doch es gibt ein Alternative für die Spezieldemokraten. Die sollten doch Pöbel Ralle Stegner zum Parteichef wählen, denn der hat noch Feuer und redet vor allem mit den Gegnern der SPD immer Klartext wie z.B. Zitate: Rechtsextreme Pegidaidioten, AfD Bande, AfD ist Todesstrafe für demokratische Politiker. Zitate Ende etc. pp

Der wäre doch der beste Mann um das SPD-Eisen nochmals aus dem Feuer zu reißen, bevor es ganz verglüht ist.
Liebe SPD Mitglieder, werft die Nahles raus und wählt Pöbel Ralle zum neuen Chef der Partei. Der würde dann auch nicht mehr so depressiv dreinschauen und die ganze Partei wieder auf Vordermann bringen. Außerdem hat der auch beste Verbindungen durch seinen Sohn zur SA-ntifa als moderne Schutz und Schlägertruppe.
Aber vor allem könnte Ihre Partei sich bei den 4 % die dann noch SPD wählen würden, mit seiner Hilfe echt regenerieren und sich die hinteren Plätze im Parteienspektrum mit den Linken und der FDP teilen. Auch bekämen sie bald schon Verstärkung durch die Grünen, denn die werden bald bei Ihrem kurzen Höhenflug grandios scheitern und wie ein Stein abstürzen, sobald die Leute bemerken welchen Stuß die verzapft haben und noch werden. Also Glückauf Genossen und tragt euer künftiges Schicksal mit Fassung.

Gravatar: Rolo

Was haben diese Politkabarettisten in der SPD aus der ehemaligen Volkspartei SPD inzwischen gemacht? Was wurde aus dem politischen Erbe eines Willy Brandts oder Helmut Schmidt? In den letzten 5 Legislaturperioden war die SPD in 4 Legislaturperioden in Regierungsverantwortung! Fakten aus dieser Regierungsverantwortung : Die soziale Gerechtigkeit wurde in Deutschland immer weiter abgebaut! Immer mehr Armutsrentner, immer mehr Mindestlohnempfänger und Geringverdiener, immer mehr Bürger in prekären Beschäftigungsverhältnissen! Bereits 2017 ging es über 43% der Bürger in Deutschland finanziell schlechter als 1990! 27 Jahre in denen die SPD nichts dazu beigetragen hat die finanzielle Situation ihrer Stammwählerschaft - die kleinen Leute - zu verbessern im Gegenteil, die unsoziale Politik der SPD hat zur Verschlechterung der finanziellen Situation von immer mehr Bürgern geführt! Bürger die über 40 Jahre in Vollzeit beschäftigt waren sind heute - Dank der unsozialen Politik der SPD den eigenen Bürgern gegenüber - im Rentenalter finanziell schlechter gestellt, als nicht in Deutschland asylberechtigte Asylbewerber! Diese beziehen über Jahrzehnte monatlich 1200,- € aus dem deutschen Sozialsystem, in das sie nie auch nur einen einzigen € einbezahlt haben, wie der ehemalige Leibwächter Osama bin Ladens, Sami A. der bedauerlicherweise kein Einzelfall ist! Für die Bürger aber, die dieses deutsche Sozialsystem durch ihrer Hände Arbeit, Steuern und Sozialabgaben finanzieren bleibt im Rentenalter eine Nettorente unter 1200,- €! Bereits heute liegt im Durchschnitt jeder zweite Rentenanspruch bei gerademal 800,- €! Für ein solch soziales Desaster will die SPD Wählerstimmen? Offensichtlich erfüllt sich dieser Wunschtraum nicht! Gut so, die staatliche Veruntreuung des Sozialvermögens der deutschen Bürger durch das politische Establishment von CDU / CSU, SPD, FDP und den Grünen wird nicht mehr nur hingenommen sondern quittiert! Der Hype bei den letzten 2 Landtagswahlen um die Grünen wird bald zu Ende sein, wenn diese Protestwähler die den Grünen ihre Stimme geliehen haben erkennen, das es in Deutschland zuerst um soziale Gerechtigkeit in Deutschland, dann um soziale Gerechtigkeit in Europa, für ein starkes Europa und erst dann, wenn das verwirklicht ist, Sozialtransfers für Menschen vom afrikanischen Kontinent möglich sind! Es ist eine ganz einfache Rechnung, solange immer mehr Bürger in Deutschland und Europa trotz Arbeit immer weiter verarmen, desto geringer die Bereitschaft der deutschen und europäischen Bürger noch mehr Migration in die eigenen Sozialsysteme hinzunehmen! Politisch vertritt heute nur die AfD diesen politischen Standpunkt im deutschen Bundestag! Nur die AfD vertritt die Interessen der Bürger in Deutschland!

Gravatar: siggi

Gott bewahre mich vor der SPD, könnte man sagen. Schröder machte sich zum Boss der Bosse, vertrat rein kapitalistische Intentionen (Deutschland AG). Münte hätte in der Opposition sich besinnen können, nachdenken was man wieder neu richtet in diesem Projekt "Agenda 2010". Stattdessen wurde er zum Maschinenraum der CDU-Merkel. Ignorierte Schröders Abwahl. Gabriel machte mit Merkel weiter, betrog 2013 Volk, lehnte Opposition ab. 2017 hätte SPD die Erneuerpartei sein können, nein man regiert weiter versucht einen Spagat der nicht zu bewältigen ist: man beschäftigt sich selbst. Nahles kraftlos, verwaltet wie Merkel die SPD weiter, begreift nicht was sie falsch macht. Dekadenz unverkennbar. Neue Männer braucht das Land (SPD), dann wird es was. Mit jeden Monat kommt der Eisberg näher. Doch jetzt starrt man auf das Ereignis, wartet auf den Knall. War bei Adolf mit dieser SPD auch nicht anders, man gab Legitimation an Führer ab (Bevollmächtigungsgesetz).

Gravatar: Matthias Rahrbach

Ich finde den Vergleich nicht gut. Damit tut man Kaninchenzüchtervereinen Unrecht.

Die könnten zwar selbst keine Regierung bilden, aber sie könnten es weitaus eher als DIESE Partei und sind meiner Meinung nach zumindest in vielen Fällen im Gegensatz zur SPD auch seriös.

Gravatar: Neo

Zuviel der Worte.
Die SPD ist bereits im Stadium der Verwesung. Da hilft keine einzige Personalie mehr.

Gravatar: H.Roth

Die SPD ist nun erfolgreich "gemerkelt". Das ist der Preis für das Mitregieren wollen: Gefangen im Spinnennetz der machthungrigen Kanzlerin, umgarnt und leergesaugt, liegt sie nun als leere Hülle da. Jeder Kleintierzüchterverein hat mehr Potential und Leben als diese Partei.

Gravatar: Andreas Berlin

Ich teile diese Auffassung: es gibt keine personellen Alternativen mehr. Egal, ob man SPD oder CDU betrachtet. DAS ist der Erfolgsgarant für die Bündnis-Grünen, die sind noch vergleichsweise jung im Parlamentsbetrieb und zum Auffangbecken geworden sind. Dabei funktionieren sie genau schon so, wie die anderen, sie sind aber nicht so abgewirtschaftet, wie die Altparteien. Das Personal der SPD hat seit Jahren schon keine politischen Charaktere mehr aufzuweisen. Woher soll das bei Berufspolitikern auch kommen, die nach dem meist nicht abgeschlossenen Studium nur durch die Enddärme der alten Machthaber nach oben gekommen sind. Persönlichkeiten entstehen so nicht. Ehrlich gesagt: ich mochte Lafontaine nie. Ebenso wenig den Franz Josef Strauß. Aber ich muss anerkennen, dass diese eine eigene politische Überzeugung vertreten haben, die sie auch gegen Widerstände mit allen Konsequenzen verteidigt haben. Lafontaine hat die Kanzlerwahl für die SPD damals verloren, weil er den Menschen die (unangenehme!!!) Wahrheit über die Kosten der Wiedervereinigung gesagt hat. Und ich wette, dass seine Berater ihn angefleht haben, das nicht zu tun!! Ihm wir klar gewesen sein, damit alles zu verlieren. Aber er war überzeugt davon und hat es vertreten. Und Recht hat er am Ende auch noch gehabt. Wofür aber steht Nahles? Außer für den Pferde-Gipfel der Abgeordneten des Bundestages, für Übergewicht, unsachliche Fäkalsprache und die Tatsache, dass Martin Schulz die SPD retten und nach der Wahl im Jahr 2017 die Bundesregierung anführen wird? Es gab in Deutschland Zeiten, da haben Politiker sowohl eine Idee über einen Weg für das Land und dazu noch Ehre im Leib gehabt. Brandt ist zurück getreten, weil die Stasi bei ihm durch Guillaume mit am Tisch saß. Das er das nicht wissen konnte, liegt am Grundsatz beim Spionieren. Aber sein Respekt vor dem Amt, welches er bekleidet hat, gebot es ihm, zurück zu treten. Heute begleiten diese Schwachköpfe ohne Charisma eine Katastrophe nach der anderen, führen die Partei ins Verderben, aber das berührt sie persönlich gar nicht. Hauptsache, das Pöstchen bleibt erhalten. Der Kabarettist Georg Schramm hat einmal gesagt, er wünsche sich nur eines von Politikern: Wahrhaftigkeit! Und genau das hat keiner mehr!

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