Keine Werbung für Abtreibung

Wer Werbung für Abtreibung legalisieren will, will in Wahrheit Abtreibung legalisieren

Das Werbeverbot für Abtreibung soll fallen. Ein entsprechender Gesetzesantrag wurde von den SPD-geführten Bundesländern Thüringen, Brandenburg, Berlin und Hamburg im Bundesrat eingebracht. Grüne, Linke, SPD, aber auch Teile der FDP erhoffen sich damit eine weitere Normalisierung der vorgeburtlichen Kindestötung. Ein Kommentar der »Initiative Familienschutz«.

Veröffentlicht:
von

Für den Tod werben. Das klingt absurd. Instinktiv fühlt man Abwehr bei diesem Gedanken. Denn Werbung für das Töten stellt die Grenzen unseres ethischen Konsens zur Disposition. Werbung für den Tod, für das Töten eines – noch dazu unschuldigen – Lebens im Mutterleib wie dies bei einer Abtreibung geschieht, ist selbstverständlich verboten, möchte man glauben. Doch in einer Zeit, in der lebensweltliche Gewissheiten schwinden, ein moralisches Tabu nach dem anderen fällt, rückt auch die legale öffentliche Vermarktung von Straftaten in den Fokus des Möglichen.

SPD, Linke, Grüne und Teile der FDP wollen Werbung für Abtreibung zulassen. Vier SPD-geführte Bundesländer haben im Bundesrat einen entsprechenden Gesetzesantrag vorgelegt. Was unter „Werbung für Abtreibung“ fällt, definiert der Gesetzgeber laut § 219 a Strafgesetzbuch sehr streng. Schon die sachliche Information in Verknüpfung mit einem gewerblichen Motiv gilt als Werbung, beispielsweise dann, wenn ein Arzt auf seiner Webseite das Absaugen des Fötus als Praxisleistung aufführt. Das Motiv der Schöpfer des § 219 a ist eindeutig: Abtreibung ist keine Kleinigkeit. Sie gehört nicht zu den normalen, alltäglichen Erfahrungen unserer Lebenswelt. Deshalb darf Abtreibung auch nicht beworben werden wie eine Blinddarmoperation oder eine kieferorthopädische Behandlung. Denn Abtreibung endet nicht mit der Heilung eines kranken Körpers, sondern mit der Vernichtung eines gesunden Menschen, dem die Hoffnung auf Schutz und Fürsorge seiner Mutter eingeschrieben ist. Das Werbeverbot für Abtreibung ist deshalb nach dem Willen des Gesetzgebers dem Lebensschutz gewidmet und nicht dem – wie auch immer aufgefassten – Selbstbestimmungsrecht der Frau.

Abtreibung ist illegal. Sie ist eine Straftat, weil sie immer mit der Eliminierung eines kleinen Körpers endet, der aufgrund der Entscheidung anderer nicht leben darf. Deshalb wurden die Hürden, eine Abtreibung straflos durchzuführen, vom Gesetzgeber einst sehr hoch gehängt. Bis in die 70er Jahre galt allein die medizinische Indikation – zum Beispiel die Empfängnis nach einer Vergewaltigung oder die akut bedrohte Gesundheit der Mutter durch Schwangerschaft – als Grund für eine straffreie Abtreibung. Seither wurde der § 218 bis zur Unkenntlichkeit reformiert. Zwischen dem Willen der Mutter, die Schwangerschaft nicht fortzusetzen und dem Tod des Ungeborenen, steht heute allein die persönliche Vorstellung der Schwangeren in einer Beratungsstelle.

Die medizinische Indikation für Abtreibungen bewegt sich statistisch im Promillebereich. Circa 96 Prozent aller Frauen treiben dagegen aus der sogenannten psychosozialen Indikation ab: weil sie Angst um den Arbeitsplatz haben, weil der Vater des Kindes sich aus dem Staub gemacht hat, weil ein drittes Kind nicht erwünscht ist, weil es einfach der falsche Zeitpunkt für ein Baby ist. Das gesellschaftliche Problembewusstsein schwindet immer stärker für das todbringende medizinische Geschäft, das Jahr um Jahr eine Kinderzahl in der Größenordnung einer Großstadt auslöscht. Jährlich meldet das statistische Bundesamt steigende Abtreibungsquoten. Und dies, obwohl die Zahl gebärfähiger Frauen sinkt. Längst hat sich Abtreibung als lediglich unbequeme und weniger kostengünstige Verhütungsmethode neben Pille, Spirale und Kondom etabliert. Angesichts dieses traurigen Rekords läuft das Argument ins Leere, die Frauen litten unter einem Defizit an öffentlicher Information zur medizinisch-rechtlichen Situation der vorgeburtlichen Kindstötung. Tatsächlich sind diese Informationen überall zugänglich: in Arztpraxen, bei Krankenkassen, in Apotheken (Pille danach), im Buchhandel, im World Wide Web. Steigende Abtreibungszahlen legen geradezu das Gegenteil nahe von dem, was SPD und Grüne fordern: Es braucht kein Mehr an Informationen zur Abtreibung, kein Mehr an Werbung für die vermeintlich schnelle und unkomplizierte Lösung Tod, die implizit immer auch als Handlungsaufforderung verstanden werden kann. Was unsere moralisch aus den Fugen geratene Gesellschaft braucht, ist ein deutliches Mehr an Hilfe und aktiver Fürsorge für schwangere Frauen in Not. Ein Mehr an Beratungseinrichtungen, die den Lebensschutz ernst nehmen und verzweifelten Müttern eine echte Alternative zur Abtreibung aufzeigen, für ein selbstbestimmtes Leben mit Kind. Und auch ein Mehr an ehrlicher Aufklärung über die möglichen gesundheitlichen – psychischen wie physischen – Folgen, die nach dem medizinischen Eingriff in den Leib der Mutter und in das Leben des Kindes drohen.

Den Frauen der Mein-Bauch-gehört-mir-Fraktion in den Rot-Grün-Parteien geht es bei ihrer Forderung nach Informationsfreigabe nicht um ihre Geschlechtsgenossinnen. Es geht nicht um Frauenrechte. Und schon gar nicht um die überfällige Beseitigung eines angeblich antiquierten Gesetzes, das seit Jahrzehnten – will man den erregten Argumenten glauben – eine Aufklärungsschranke zum schnellen Töten aufrecht erhält und verzweifelte Frauen deshalb an den Gebärzwang knechtet, weil die so lange mit dem Suchen nach einer Gebrauchsanweisung beschäftigt sind, bis die straffreie Frist von drei Monaten verstrichen ist.  Im Kern geht es um Abtreibung selbst, die aus dem Strafgesetzbuch heraus gerissen werden soll.  Sie soll etwas so Normales sein wie der Gang zum Bäcker am Morgen oder die Botox-Spritze am Abend für Gutbetuchte. Schließlich gibt es irgendwann keinen Grund mehr, eine Bagatelle unter Strafe zu stellen, wenn jeder es tut. Abtreibung, möglichst bis einen Tag vor der Geburt, soll für Frauen zu einer Nebensache gemacht werden. Die Männer fragt dabei natürlich keine(r).

Ein Kommentar der »Initiative Familienschutz«

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Erik Eschmann

Die Überschrift über dem Artikel ist richtig.

Ja, ich bekenne mich dazu, sowohl Abtreibung selber als auch die Werbung für Abtreibung zu legalisieren.

Hat jemand etwas dagegen?

Gravatar: Sina P.

@Markus Michael Wolf

Sie sind ein Feind Gottes, ein Feind des Lebens. Sie werden sich vor Gott, der das Leben ist, verantworten müssen. Sie leiden unter notorischer Verfinsterung des Geistes. Gott ist der Herr über Leben und Tod. Nicht Sie! Sie sind ein Satanist! Sie sind mit dem Kainsmal gekennzeichnet. Tun Sie Busse und leisten Sie Sühne, sonst ist Ihnen die Hölle sicher!

Gott lässt seiner nicht spotten!

Gravatar: Wighard

Merkel erfüllt die Ziel des Kommunismus:
1. Zerstörung der Rechte des Individuums und der Meinungsfreiheit
2. Zerstörung der Familie
3. Zerstörung der christlichen Werte und Kultur
4. Zerstörung der Nation und nationalen Werte
Schluss mit diesem Unrecht
Dr.Wighard Strehlow

Gravatar: gast

Hallo Herr Wolf!
Es gibt ein Gesetz über dem deutschen Gesetzt: Das ist das Gesetz Gottes, beschrieben im 5. Buch Mose. Dieses Gesetz Gottes ist die Wahrheit und es ist GUT!

Gravatar: Thomas Lentze

@ Th.Waibel: "Aus dieser Keimzelle kann sich niemals ein Affe entwickeln, sondern nur ein Mensch, und zwar nicht irgendeiner, sondern nur Frau Huber oder Herr Meier."

Gut argumentiert! Denn der "Zellhaufen" lebt nicht bloß, sondern er ist potentiell eine Person; er hat eine Entelechie, also ein vorausbestimmtes, nicht veränderbares Ziel, auf das hin er sich entwickelt.

@ Frank: "Wenn das ungeborene Kind aus Ihrer Sicht kein Leben in sich trägt (obwohl ein Herz schlägt, es sehr wohl Empfindungen hat), warum kann es dann erben (§1923 Abs. 2 BGB)? "

Wichtiger Hinweis, da es zeigt, daß auch der Gesetzgeber die vorgeburtliche Existenz des Menschen anerkennt.

@ Erich Lohr: "2. "Warum war es er/sie? Warum hat es nicht mich erwischt?"

Auch gut, vgl. hierzu meinen Artikel "Der Feminismus und seine Überlebenden zweiten Grades. Innere Blut- und Bodenpolitik", http://mann-pass-auf.de/sk73.php

Gravatar: Erich Lohr

Ein Ungeborenes wir im Mutterleib getötet. Welche schwerwiegenden psychischen Folgen die Abtreibung für die "Überlebenden" (Mutter, Vater, Geschwister und deren Nachkommen) mit sich bringt, hat der kanadische Arzt Dr. Philip Gordon Ney in jahrelanger Arbeit erforscht. Er ist Verhaltensstörungen von Kindern auf den Grund gegangen und kam bald zum Schluss, dass immer Abtreibungen in der Familie dahinter standen.

Dass die Kindesmutter ihre Schuld ein Leben lang mit sich trägt und damit oft nicht fertig wird, liest man oft. Dr Ney aht sich aber vor allem mit den Geschwistern von abgetriebenen Kindern beschäftigt.

Zwei Fragen gehen diesen Menschen (Ney nennt sie alle "Post Abortion survivors") nicht aus dem Kopf und viele können sie ihr Leben lang nicht lösen:
1. "Kann ich meinen Eltern (anderen Nahestehenden) noch vertrauen? Schliesslich haben sie meine Schwester/meinen Bruder umgebracht."
2. "Warum war es er/sie? Warum hat es nicht mich erwischt?"

Die ungelöste 1. Frage führt zu einem lebenslangen Vertrauensverlust allen Menschen gegenüber; zu Beziehungsangst oder Unfähigkeit überhaupt eine enge Beziehung einzugehen.

Die ungelöste 2. Frage führt zu Selbstzweifeln und verhindert meist die Entwicklung eines normalen Selbtsbewusstseins: "Wenn er/sie schon zuviel waren, für Mama, bin ich nicht dann auch eine zu grosse Belastung? Bin ich wert, zu leben?"

Wieviele unter uns gehen mit solchen Fragen durchs Leben? Schauen sie sich einmal um, in ihrer Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis.
-------
PS Bei einer seiner letzten Europareisen (er ist jetzt schon 83) habe ich Dr Ney gefragt, warum die Erkenntnisse seiner Arbeit denn nicht schon überall bekannt seien. "Es will sie keiner hören", hat er geantwortet. Das sei die bittere Seite seiner Arbeit. Auf der positiven Seite stehen die vielen Menschen, denen er durch seine Therapiearbeit "Hope Alive" helfen konnte.

Gravatar: Jürg Rückert

Sehr geehrter Herr Wolf:
Sie argumentieren rein formal, nicht ethisch.
Leider wird die völlig undemokratisch existierende UNO immer wieder als Quell unserer Gesetzgebung benützt. So z.B. bei der Inklusion.
Unsere Demokratie macht sich zum bloßen Laufburschen der UNO und des EU-Parlamentoids.
Nach dem 3. Weltkrieg werden die Abtreibungsgesetze verboten. Warum wohl?

Gravatar: Thomas Lentze

Als Feminismus-Kritiker obliegt es mir, darauf hinzuweisen, daß das vermeintliche "Recht auf Abtreibung" - eigentlich: der straflose Pränatalmord - ein reines Frauenrecht ist. Väter haben kein Antragsrecht und würden im Falle, daß sie einen Pränatalmord einleiteten, in jedem Falle schwer bestraft.

Dieses Frauenrecht hat aber nur Sinn, wenn es Frauen gibt, die davon Gebrauch machen. Und die gibt es reichlich. Inzwischen dürfte die Zahl der Pränatalmorde seit der Gesetzesreform die Zahl der in den KZs Ermordeten weit übertreffen. Insofern ist es m.E. gerechtfertigt, von einem Mördergeschlecht zu sprechen, denn die Mütter, die "abtreiben", sind bestens informiert, und zwar durch die obligatorische "Beratung".

Wer über diese weibliche Schuld einmal nachdenkt, der sieht die #me-too-Kampagne gleich vor einem ganz anderen Hintergrund. Es sind nicht wir Männer, die kollektiv abgeurteilt werden müssen.

Gravatar: Kobler

@WOLF, Markus Michael
Schön dass Sie als Abtreibungsfan hier mitdiskutieren; da macht das Argumentieren einfach mehr Spaß!
Menschen sind immer in Entwicklung; ein Pubertierender - ist in Entwicklung; ein Alter Mensch auf dem Weg zum Tod - ist ein Mensch in Entwicklung; ein Schwerverbrecher im Gefängnis auf dem Wege zu inneren Läuterung - ist ein Mensch in Entwicklung.
Warum sollte man gerade dem Mensch im Mutterleib die Entwicklung absprechen?
In der Natur ist es sehr einfach: Es gibt nur Leben oder Tod; "werdendes Leben" gibt es nicht, nur sich herausschälendes, sich entfaltendes Leben.
Leute, die so argumentieren wie Sie, wollen "nur in Ruhe gelassen werden", wollen ihr Gewissen, das sehr wohl mahnend anklopft (ansonsten müsste ich Sie von anthropologischen Grundgegebenheiten ausnehmen) beruhigt wissen. Und das Gewissen lässt sich nicht durch die Legalisierung vom Schwangerschaftsabbruch beruhigen: das erzählen die Geschichten all der Frauen, die ehrlich von dem an ihrem Kind vollzogenen Mord sprechen.
Genozide (wie der bsplsw. an den Armeniern vor 101 Jahren) finden leider auch in Frauenleibern statt.

Gravatar: Eberhardt Breitling

Abtreibung ist eiskalter Mord. Werbung für Abtreibung ist Beihilfe zum Mord !

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang