Die Fakten bei dem verheerenden Einschlag einer Rakete auf den Bahnhof von Kramatorsk sind in ihrer Dramatik klar: die Rakete schlägt im Bahnhofsgebäude ein, das wiederum stürzt durch die Wucht des Treffers ein und mehr als 50 Menschen verlieren ihr Leben. Das sind die Fakten und die bleiben unwidersprochen.
Aber alles, was darüber hinaus geht, sind gegenseitige Vorwürfe der Ukraine an Russland und Russlands gegen die Ukraine hinsichtlich der Verantwortung für den Abschuss dieser Rakete. In den Westmedien und bei vielen westlichen Politikern machten unmittelbar schwere Vorwürfe gegen Russland die Runde. Als Beleg wurde der in kyrillischer Schrift auf dem Körper der Rakete angebrachte Schriftzug »Für die Kinder!« herangezogen. Doch nach und nach mehren sich die Zweifel hinsichtlich der bisher angenommenden Eindeutigkeit dieses Schriftzugs.
Denn »Für die Kinder!« muss nach Expertenmeinung ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit »Für die Kinder bestimmt«, sondern kann auch ganz anders interpretiert werden. So sagt Russland-Experte und Putin-Kritiker Sergei Sumlenny dem Magazin Newsweek, das dieser Schriftzug auch so gemeint sein könnte, dass es eine Vergeltung für die im Krieg getöten Kinder sei. Das bedeute aber, dass das Ziel der Rakete russische Einheiten waren, die Rakete also von der Ukraine abgeschossen wurde und - aus welchem Grund auch immer - ihr Ziel verfehlt hat und in den Bahnhof von Kramatorsk eingeschlug.
Zeitlich würde der Schriftzug zu der am Tag zuvor vom ukrainischen Außenminister gestellte Behauptung passen, russische Soldaten würden ukrainische Kinder vergewaltigen. Eine Behauptung, für die es bisher keine Belege gibt.
Auch die auf der Rakete angebrachte Seriennummer ist wenig hilfreich bei der Lösung. Sowohl Russland wie auch die Ukraine besitzen Raketen des hier verwendeten Typs Totjka-U in ihrem Arsenal. Die angebrachte Seriennummer (Ш91579) gehört russischen Angaben zufolge zu einer Reihe von Raketen (Ш91556, Ш91565, Ш91566 und Ш91561), die zuvor von der Ukraine eingesetzt wurden. Sie stammen alle aus der selben Charge, schreibt die russische UN-Mission in Genf.
Das KANN so stimmen, MUSS es aber nicht. Denn beim Zusammenbruch der Sowjetunion und der ukrainischen Revolution 2014 wanderten so viele Waffen (und Raketen) von der einen Hand zur anderen, dass niemand mehr eine eindeutige Zugehörigkeit zu einer der beiden Seiten beschwören kann.
Also bleiben nur die Fakten: eine Rakete schlug in den Bahnhof von Kramatorsk ein, das Gebäude stürzte ein und mehr als 50 Menschen verloren ihr Leben.
Und weil das so ist, kann es nur eine Lösung für alle Beteiligte geben, um weitere unschuldige Opfer zu vermeiden: stoppt den Krieg. Sofort!
Kommentare zum Artikel
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... „Das KANN so stimmen, MUSS es aber nicht. Denn beim Zusammenbruch der Sowjetunion und der ukrainischen Revolution 2014 wanderten so viele Waffen (und Raketen) von der einen Hand zur anderen, dass niemand mehr eine eindeutige Zugehörigkeit zu einer der beiden Seiten beschwören kann. “ ...
Tatsächlich?
https://deutsch.rt.com/kurzclips/video/135881-totschka-u-einschlag-in-kramatorsk/
Dabei sollte auch m. E. grundsätzlich gelten
... „Der juristische Grundsatz "audiatur et altera pars" (lateinisch für "Man höre auch die andere Seite") war schon vor mehr als 2.000 Jahren ein unabdingbarer Pfeiler der römischen Rechtssprechung. Die Römer hatten dieses allgemeingültige Vernunftprinzip von den Griechen übernommen, um bei Streitigkeiten ein rationales Urteil fällen zu können. Auch in der islamischen Rechtssprechung ist dieser als "Hadith" bekannte Grundsatz, "beide Parteien zu hören", seit weit über 1.000 Jahren fest verankert.“ ... „Nun werden Sie, liebe Leser, sich fragen, was das alles mit der Ukraine und dem schrecklichen Massaker in der Stadt Butscha zu tun hat? Sehr viel, denn die orchestrierte Empörung der selbst ernannten westlichen "Wertegemeinschaft" gibt wie zu Zeiten der Inquisition oder des Faschismus der Gegenseite, in diesem Fall Russland, keine Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge öffentlich vorzubringen. Das Urteil über das angebliche Massaker von Butscha stand auf höchster Polit- und Medienebene in kürzester Zeit fest, möglicherweise sogar schon vor dessen medienwirksamer Verbreitung durch die journalistischen "Helfer" im Westen. Diese fanden offensichtlich in der Person von Dr. Jamie Shea https://de.wikipedia.org/wiki/Jamie_Shea
ein großes Vorbild.“ ...
https://de.rt.com/meinung/135707-eine-bewaehrte-waffe-wie-narrativ-massaker/
Dabei scheint es auch im zumindest auch für mein Empfinden noch immer völlig vermerkelten Deutschland längst selbstverständlich zu sein, dass sich die Zwangsfinanzierten zusammenschließen, „um ukrainische Neonazis reinzuwaschen“!!!
https://deutsch.rt.com/international/135465-westliche-medien-schliessen-sich-zusammen/
Noch zu keiner Zeit waren die Ukrainer "Russland-/Moskaufreundlich". Weder unter Zarin Katharina II noch unter Stalin oder Chruschtschow etc. Im 2. Weltkrieg kämpfte sogar eine ukrainische Armee, die "Wlassow"-Armee, mit den Deutschen an der Westfront gegen die Aliierten!
Mein Eindruck nach 75 Jahre Geschichtsinteresse: "Die Ukrainer" sehen sich seit spätrömischen Zeiten als Europäer an und rechnen die Russen eher zu den Asiaten.
Wie?
Wie kann man einen Krieg stoppen?
Der Klügere gibt nach, oder wie oder was? Wenn eine Seite nicht mehr mitspielt, ist der Krieg zu Ende. Wann haben die Kriegsparteien die Schnauze voll? Kämpfen um den Sieg, um jeden Preis?