Politikwissenschaftler ermutigt zu noch mehr »Eliten-Herrschaft«

Wenn Münkler das Volk für größtenteils dumm hält

Der Berliner Politikwissenschaftler Münkler haut in der aktuellen Populismus-Debatte auf die Wähler ein. Dieser erklärt große Teile des Volkes für dumm und mahnt die »politischen Eliten« an, noch mehr ihr Wissen weiterzugeben.

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Immer häufiger beklagen Bürger in Deutschland, dass sie vom politischen Betrieb nicht ernst genommen werden, mit ihren Sorgen und Nöten, und es letztlich eine wachsende Entfernung zwischen Parteien und Wählern gibt.

Tatsächlich ist es gehäuft so, dass Vertreter von Parteien sogar Wähler beschimpfen, weil sie anders wählen, als man es gerne hätte. Mit aller Macht wird versucht, neue politische Mitbewerber klein zu halten und ihre Ansichten als vollkommen abwegig zu diskreditieren.

Unterstützung bekommen solche Ausgrenzungen der selbsternannten politischen Elite jetzt in einem unter deutschlandradiokultur.de zu lesenden Interview mit Herfried Münkler. Der 65-jährige Politikwissenschaftler lehrt an der Humboldt-Universität Berlin mit dem Schwerpunkt Politische Theorie und Ideengeschichte. 

Münkler meint nämlich, ein geistiges Defizit anprangern zu müssen. Dieser behauptet, einigen Teilen des Volkes fehle ein bestimmtes Wissen über politische Prozesse. Daher müssten die »Eliten« dafür sorgen, mit ihrem Wissen diese Gruppe zu unterstützen.

Der Politikwissenschaftler sieht nach den Wahlen in den USA weltweit einen Populismus auf der Erfolgsspur, doch das als ein Versagen bisheriger politischer Eliten zu werten, ihre Ansichten nicht glaubhaft vermitteln zu können, ist ihm fremd. Das sei nicht automatisch daran zu erkennen, so Münkler.

Der in seiner Jugend bei der SPD-Nachwuchsorganisation Jungsozialisten aktive Professor behauptet hingegen, man müsse anerkennen, dass es große Teile des Volkes gebe, »die sind nicht besonders informiert, geben sich auch keine Mühe, glauben aber dafür umso besser genau zu wissen, was der Fall ist. Also: sie sind dumm.«

Eine erfolgreiche geistige Umerziehung will Münkler aber nicht ausschließen.  So lässt er die »Dummen« wissen, das heiße aber nicht, dass man sie nicht klüger machen könne. Und das sei Aufgabe der Eliten. Damit lässt sich dann also von höchst akademischer Seite ein »Weiter so« argumentieren.

http://www.deutschlandradiokultur.de/politikwissenschaftler-herfried-muenkler-grosse-teile-des.990.de.html?dram:article_id=371845

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Johannes Asch

Zu Herrn Münkler fällt mir der Dunning Kruger Effekt ein.
Durch die Inkompetenz fehlt zugleich die nötige
Kompetenz die eigene Inkompetenz zu erkennen.

Gravatar: H.Roth

In der für die Eliten grausamen Wirklichkeit ist es leider so, dass gerade die uninformierten, etwas denkfaulen Bürger, sowie die geistig unflexiblen Ideologen, und drittens die gut gemästeten Parasiten des Systems, diese Eliten wählen.
Bei wem die Realität dieser abgehobenen Politik im Geldbeutel, vor der Haustür und bestefalls im Oberstübchen angekommen ist, der hat schon längst angefangen, zu denken und sich zu informieren. Politische Prozesse sind nämlich manchmal schmerzhaft für den Regierten. Und weil es immer noch das Potential in der Bevölkerung gibt, dass man aus Schaden klug wird, sollten sich diese, über das gemeine Volk erhabenen, elitären Denk- und Regierungsfürsten warm anziehen. Ab in die Antarktis mit ihnen!
Vive la Revolution!

Gravatar: ewald

wissen über politische Prozesse ist für mich so belanglos wie wissen über sexuelle Vielfalt oder wissen über Demoskopie.
Ein Buch " wie funktionieren politische Prozesse " ist wohl eher für Politfunktionäre oder ein buch " wie funktioniert sexuelle Vielfalt " für unsere kinder gedacht.
Interessanter wäre für mich ein Buch " wie funktioniert eine richtige Ernährung" oder wie dys-funktioniert unsere Gesellschaft.

Gravatar: Rösler

Wenn der sich bei seiner Klugheit nicht ins eigene Fleisch schneidet, würde es mich wundern. Denn wären die Menschen klüger, würden sie AfD wählen. Die dumpfe Herde Wahlvolk hat also durchaus eine systemerhaltende Funktion. Das hat der Professor wohl übersehen. Dort wo es nicht mehr funktioniert sind die Menschen schon von allein aus Schaden klug geworden.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass.
Die Elite die durch das Volk erst dazu gemacht würde wird ja schon tätig in den Grundschulen.Hier sollen nur Sachen vermittelt werden die gut für eine spätere Arbeitskraft und blinden Bürger den Mann ausquetschen kann.Allein der Letzte Bericht Lehrer müssen einen Anti AFD Kursus besuchen um erlangtes Wissen den Kindern weiter zu geben.Wie Peinlich ist dass dann???(Hirnwäsche für alle die später mal nicht die Noten für ein Studium erhalten.)Mann macht die Schwachen zu einer Ausgebeuteten Rasse.(Rassismus)

Gravatar: Sepp Kneip

"Münkler meint nämlich, ein geistiges Defizit anprangern zu müssen. Dieser behauptet, einigen Teilen des Volkes fehle ein bestimmtes Wissen über politische Prozesse." Ja, ist das denn ein Wunder, bei so viel Desiformation unserer Qualitätsmedien und bei so viel Nichteinbindung der Bürger in die politischen Prozesse.

Dieser Herr Professor hat wohl die gleiche Gehirnwäsche mitgemacht, wie unsere ganze "Elite". Der Bürger ist nichts, die "Elite" ist alles. Also hat der Bürger der "Elite" zu gehorchen. Basta.

Gravatar: Mr. Muro

Das Muster ist doch lange bekannt. Wenn das Volk auf der Linie ist wie die Politiker, dann wird es als dumm, Pack, irgendwas-phob etc. tituliert um den Eindruck zu erwecken, die Leute wüssten nicht was sie tun, aber die Leute sind intelligenter als man ihnen zu spricht und wehren sich immer mehr gegen die deutschenfeindlichen Eliten und ihre Schergen wie Herfried Münkler.

[Gekürzt. Die Red.]

Gravatar: Stephan Achner

Münkler ist ein typischer Links-Ideologe. Stellt sich selbst über andere Menschen, versteht sich als etwas Besseres und verachtet das "Volk".

[Gekürzt. Die Red.]

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