Die Medien schweigen – und das ist das lauteste Zeichen für einen echten Wandel. Kaum war Leo XIV. gewählt, verstummten die Sympathiebekundungen von La Repubblica und Konsorten. Der neue Pontifex trägt wieder Mozzetta und Chorkleidung, lässt sich den Ring küssen – und sagt klare, katholische Sätze. Das reicht, um von den einstigen Hofberichterstattern Franziskus’ als »kalt« und »distanziert« abgestempelt zu werden. Das kommentiert katholisches.info.
Denn die Medien hatten sich an ein anderes Papstbild gewöhnt: Franziskus, der plaudernde Pontifex, der mit dem Atheisten Eugenio Scalfari frühstückte, statt mit den Bischöfen zu sprechen. Der lieber dialogisierte, als zu lehren. Der lieber dekonstruierte, als zu verkünden. Kein Wunder, dass man ihn für einen der ihren hielt.
Doch Leo XIV. erinnert die Welt daran, was ein Papst eigentlich ist: nicht der Moderator pluralistischer Diskussionen, sondern der Fels inmitten eines tobenden Relativismus. Er füllt das Papstamt wieder mit Inhalt – theologisch, liturgisch, geistlich. Und genau das ist für viele Journalisten ein Affront. Denn in Wahrheit wollen sie keinen Papst – sie wollen ein religiöses Feigenblatt für ihre säkulare Agenda.
Franziskus wurde geliebt, weil er ambivalent war. Leo XIV. wird kritisiert, weil er eindeutig ist. Die Welt beklatscht jene, die zweifeln – nicht jene, die glauben. Sie schätzt Barmherzigkeit, solange sie nicht zur Umkehr ruft. Sie toleriert Religion, solange sie sich entleert.
Doch ein Papst, der wieder Papst ist, muss diesen Applaus verlieren. Er muss zum Zeichen des Widerspruchs werden – oder er hat seinen Auftrag verraten.
Leo XIV. zeigt mit jedem Schritt: Das Papsttum ist keine Bühne für Selbstinszenierung, sondern ein Dienst an der Wahrheit. Wer das nicht aushält, wird sich noch oft nach den gemütlichen Interviews mit Scalfari zurücksehnen. Aber die Kirche wird wieder atmen – katholisch, klar, kompromisslos.
Kommentare zum Artikel
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Sehr wahre Worte.