Ein Gedankenexperiment

Was, wenn irgendwann jeder positiv auf Corona getestet wird?

Gastkommentar von Phil Lawler*

Foto: pixabay
Veröffentlicht:
von

Dieser Gastkommentar in Übersetzung wird mit freundlicher Genehmigung des Autors abgedruckt. Der Originalartikel wurde hier veröffentlicht

Um unsere Hypothese zu verdeutlichen, stellen wir uns ein unangenehmes Szenario vor: dass wir früher oder später alle mit dem Coronavirus infiziert werden.

Das ist keineswegs eine abwegige Vorstellung. Masken und Distanzhalten haben die Ausbreitung der Krankheit nicht gestoppt. Das Virus hat sich weiter ausgebreitet – in letzter Zeit sogar beschleunigt – trotz schmerzhafter und aufdringlicher staatlicher Einschränkungen unseres Lebens. Die Wirksamkeit der Impfstoffe ist bestenfalls unbewiesen; sie könnten nicht funktionieren, und ihre potenziellen Nebenwirkungen sind entmutigend. Experten (zumindest einige) sagen uns, dass die Herdenimmunität in absehbarer Zukunft keine realistische Aussicht ist.

Es gibt andere Experten, die sagen, dass wir der Herdenimmunität eigentlich schon sehr nahe sind. Obwohl ihre Argumente von den Mainstream-Medien (die die sensationellen schlechten Nachrichten bevorzugen) und von ehrgeizigen Politikern (die ihre neugewonnene Kontrolle genießen) weitgehend ignoriert werden, fand ich diese Experten überzeugender. Aber in dieser Kolumne gehe ich nicht auf die wissenschaftlichen Argumente ein – die zu beurteilen ich ohnehin nicht kompetent bin. Ich führe ein Gedankenexperiment durch. Was wäre, wenn wir alle infiziert werden würden?

Nehmen Sie also an, Sie wissen, dass Sie irgendwann die Krankheit haben werden. Wenn Sie bei einigermaßen guter Gesundheit sind, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Covid Sie töten wird. Sie könnten überhaupt keine Symptome haben. Oder Sie könnten sich für ein paar Tage oder sogar ein paar Wochen elend fühlen. Es könnte einige anhaltende Auswirkungen geben. Aber Sie werden wahrscheinlich leben.

Wenn Sie wissen, dass Ihr Tag mit der Krankheit kommen wird, können Sie ein paar Dinge tun, um die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Genesung zu erhöhen. Ernähren Sie sich gesund. Achten Sie auf eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung. Treiben Sie regelmäßig Sport. Rauchen Sie nicht. Verwenden Sie Alkohol in Maßen. Mit anderen Worten: Tun Sie Ihr Bestes, um gesund zu bleiben, damit Ihr Immunsystem optimal funktioniert. Aber natürlich sollten Sie all das ohnehin tun.

Sollten Sie eine Maske tragen, Abstand halten, zu Hause bleiben? Nicht um Ihrer selbst willen. Was hätte das für einen Sinn? In unserem Szenario wissen Sie, dass Sie sich eines Tages mit dem Virus infizieren werden. Warum das Unvermeidliche aufschieben? Vielleicht ziehen Sie es sogar vor, sich gleich eine leichte Dosis einzufangen, solange Sie sich noch fit fühlen. Wer weiß? Es könnte ein virulenterer Stamm der Krankheit kommen, und Menschen, die bereits einen Anfall überlebt haben, sind wahrscheinlich immun. Auch wenn Sie jetzt gesund sind, wer weiß, welche medizinischen Probleme in der Zukunft auftauchen könnten, so dass Sie nicht bereit sind, die Infektion zu bekämpfen? Alles in allem mag es besser erscheinen, Ihr normales Leben zu leben und die Tatsache zu akzeptieren, dass Sie eines Tages infiziert sein werden.

Man hat Ihnen aber nahegelegt, anderen zuliebe eine Maske zu tragen, in der Annahme, dass Sie infiziert sein könnten, ohne es zu wissen, und somit das Virus an andere weitergeben könnten. In unserem Szenario ist auch diese Logik fragwürdig. Wenn jeder dazu verdammt ist, sich früher oder später mit Corona anzustecken, wie viel sollte man dann opfern, um den Tag der Abrechnung für jemand anderen hinauszuschieben? Für die große Mehrheit wird ein Anfall mit Corona eine Unannehmlichkeit sein. Klingt das unsensibel? Bedenken Sie, dass die meisten Menschen, die sich mit dem Virus infizieren, keine nennenswerten Symptome haben werden. Zugegeben, andere werden jedoch mehr als nur eine gewöhnliche »Unannehmlichkeit« erleiden. Aber das kann man nicht verhindern.

Ah, aber es gibt noch ein anderes Szenario, und es ist eines, das Ihnen immer wieder skizziert wurde. Auch wenn es Ihnen gut geht, könnten Sie sich unversehens infizieren und den Virus an jemand anderen weitergeben, und dieser jemand könnte anfällig sein, und so könnten Sie indirekt und ungewollt für einen Corona-Todesfall verantwortlich sein. Die Chancen dafür stehen schlecht, aber es ist nicht unmöglich. Natürlich möchten Sie nicht für den vorzeitigen Tod eines Nachbarn verantwortlich sein.

Nun halten sie einmal ein; lassen Sie uns einen sorgfältigen Blick auf die Situation werden, die wir gerade geschildert haben. Was ist ein »unzeitiger« Tod, in diesem oder einem anderen Zusammenhang? (Gibt es überhaupt so etwas wie einen »rechtzeitigen« Tod?) Wir alle werden dem Tod begegnen; wir wissen nicht, wann. »Darum wacht, denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde«, warnt uns Jesus. (Mt 25,13)

Katholiken verkünden kühn, dass jedes menschliche Wesen ein Recht auf Leben hat. Aber niemand hat ein »Recht«, dem Tod zu entgehen. Wir können unsere Nächsten nicht vor der Aussicht auf einen Tod durch natürliche Ursachen schützen, und Krankheit ist eine natürliche Ursache. Natürlich vermeiden wir Handlungen, die geeignet wären, Krankheiten zu verbreiten, und so bleiben verantwortungsbewusste Menschen zu Hause, wenn sie krank sind. Aber wir können nicht jeden möglichen Infektionsweg ausschließen. Solange Menschen mit anderen zusammenleben, wird sich eine Krankheit ausbreiten, und für einige wird die Krankheit tödlich sein.

Lassen Sie mich mein Gedankenexperiment noch einen Schritt weiterführen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten – entgegen den Tatsachen – den Zeitpunkt Ihres eigenen Todes vorhersagen. Stellen Sie sich vor, Sie wüssten, dass Sie in einem Monat tot sein würden. Würden Sie sich von Ihren Nachbarn, Freunden und Verwandten isolieren wollen? Würden Sie sich ganz aus dem sozialen Leben zurückziehen? Würden Sie stattdessen nicht tun wollen, was Sie können, solange Sie können, um die Gesellschaft derer zu genießen, die Sie lieben?

Oder nehmen Sie an, Sie wüssten, dass Sie innerhalb eines Jahres tot sein würden, aber das genaue Datum könnte früher oder später sein, je nachdem, welche Vorsichtsmaßnahmen Sie getroffen haben. Würden Sie sich dann zurückziehen, um allein in einem sterilen Raum zu bleiben und versuchen, Ihre Zeit auf der Erde so lange wie möglich zu verlängern? Oder würden Sie noch ein normales Leben führen wollen? Wie viele Wochen Normalität würden Sie gegen eine zusätzliche Woche Isolation eintauschen?

Stonewall Jackson war nicht nur für seine strategische Brillanz bekannt, sondern auch für seine persönliche Tapferkeit im Kampf. Als er gefragt wurde, wie er unbeeindruckt von den Granaten, die um ihn herum einschlugen, erscheinen konnte, antwortete er: »Gott hat die Zeit für meinen Tod festgelegt. Ich kümmere mich nicht darum, sondern bin immer bereit, ganz gleich, wann er mich ereilt.« Das ist ein guter Rat, den jeder befolgen sollte, während wir darauf warten, dass die Covid-Panik abklingt.

*Phil Lawler ist seit mehr als 30 Jahren katholischer Journalist. Er hat mehrere katholische Zeitschriften herausgegeben und acht Bücher geschrieben. Er ist Gründer von Catholic World News und ist der Berichterstatter und Chefanalytiker bei CatholicCulture.org

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Andreas Schulz

Wir sind alle keine Virus-Experten, aber auf die Experten die es gibt, hört niemand, es sei denn diese sind von der Politik zu Experten ernannt worden und verbreiten Horrorszenarien, von denen mit Verlaub, nicht eine annähernd eingetreten ist.
Der Begriff einer Pandemie wurde 2009 geändert, wäre dies nicht so, hätten wir heute nicht diesen damit provozierten Zustand. Wir werfen alles weg, was wir an Lebenserfahrung haben und warten auf den, unsichtbaren Tod?
Eine wirklich tötliche Seuche wäre an jeder Ecke zu sehen, jeder würde dies in seinem Umfeld sehen.
Aber was sehen wir wirklich? Grundrechtseinschränkung, Bildungsnotstand, Verelendung der Städte, eine bisher unvorstellbare Insolvenzwelle wird folgen.

"Wir sollten das Leben nehmen, wie es ist, denn wir kommen sowieso nicht lebend raus, aber vielleicht endet es in, möglicherweise unsichtbaren, Ketten.

Eine überalterte Gesellschaft, wird dem Tod immer ins Auge sehen müssen.
Was machen wir? Sperren die Alten und Kranken weg, lassen diese alleine sterben. Ist es das was Ihr wollt?

Seit fast einem Jahr hören wir die Wellen kommen, und wir werden unendliches Elend sehen.

Ich sehe Elend und ich bin das erste Mal in meinem Leben froh, dass meine Eltern nicht mehr leben und dies somit nicht erleben müssen.

Was haben wir erreicht mit der Angst im vergangenen Jahr?

Nichts was mit einem Virus zu tun hat, aber wir lassen es zu, dass unserere Lebensgrundlage zerstört wird.

Wir müssen das Geschehen wieder mit angstfreien Augen sehen. Ich denke vielen geht das gerade so wie mir, ich muss hinschauen und könnte vor Scham ob der Folgen dessen, was wir zulassen, den Blick auf den Boden senken.

Und genau das soll erreicht werden und das dürfen wir nicht zu lassen.

Gravatar: Ede Wachsam

Ich kann nur jedem Menschen raten, wenn er schon zwangs getestet werden soll, sich unbedingt gegen den Nasentest zu wehren und den unter gar keinen Umständeen zu akzeptieren. Der Mundabstrich allein genügt vollkommen, hat aber keine unlieebsamen Nebenwirkungen oder Spätfolgen. Über die diesee Sache berichte ich hier in einem folgenden Post, da ich die Unterlagen dazu noch bekomme.

Gravatar: Werner Hill

Diesen interessanten philosophischen Denkansatz kann man natürlich auf jede Krankheit anwenden.

Nur gibt es bei anderen Krankheiten keine Tests und keine Zwangsmaßnahmen.

Da ist eben Corona - auch ohne eine Übersterblichkeit verursacht zu haben - etwas ganz Besonderes - wer weis, warum?

Gravatar: Ekkehardt fritz Fritz Beyer

... „Aber Sie werden wahrscheinlich leben.“ ...

Was für den ´kleineren` Teil der Menschheit etwa sogar geplant ist?
https://www.tt.com/artikel/30773308/forscher-labor-als-coronavirus-ursprung-ist-nicht-auszuschliessen

Schließlich entfleuchte(?) dieser Virus sehr wahrscheinlich aus einem von Pfizer betriebenen Bio-Labor in Wuhan
https://forum.krstarica.com/threads/covid-korona-virus-svet-i-region-2.906077/page-168,
wobei zu bemerkeln ist, dass es natürlich die Firma Pfizer war, die in „Lichtgeschwindigkeit“ einen entsprechenden(?) Impfstoff entwickelte!
https://www.dw.com/de/biontech-mit-lichtgeschwindigkeit-zum-ersten-corona-impfstoff/a-55472126

Muss(?) man deshalb etwa einsehen, dass nun der erste „Corona-Knast“ ausgerechnet in Schleswig-Holstein eröffnet wurde?
https://www.infranken.de/ueberregional/deutschland/fuer-quarantaene-brecher-neuer-corona-knast-geht-in-deutschland-in-betrieb-art-5151067

Da es „in Deutschland nie einen Nationalsozialismus gegeben hat“
https://www.uni-kiel.de/ns-zeit/nachkrieg/pohl.pdf
und es spätestens unter göttlichem Diktat und diesem Günther an der Zeit ist, zumindest dessen ´Methoden` einzuführen?

Könnte dies nicht auch zumindest `einen` Grund dafür darstellen, dass die Polizei in Bayern trotz Corona feiert, „dass die Schwarte knackt“
https://www.hallo-meinung.de/waehrend-die-polizei-feiert-wird-das-volk-geknechtet/,
dafür im Kanzleramt aber „Bunkermentalität“ herrscht
https://de.rt.com/inland/111951-chef-betriebskrankenkassen-verbandes-im-kanzleramt/
und »Corona-Leugner«(?) ein »Angriff auf unsere ganze Lebensweise« sind???
https://www.freiewelt.net/nachricht/merkel-corona-leugner-sind-angriff-auf-unsere-ganze-lebensweise-10083329/?tx_comments_pi1%5Bpage%5D=5&cHash=10ab91ff9492a57b6ed27ca5680202c0

Gravatar: Hajo

Betrachtungen eines noch Lebenden über das Unvermeidliche, was man aber über die Gier des Lebens wegwischen will, bis Gevatter Tod vor der Tür steht und sagt. Komm mit, ich habe dich nicht vergessen und da wird einem erst bewußt wie kurz die Zeit bemessen ist, was aber in Bezug auf die Ewigkeit völlig unerheblich ist und wir uns einfach zu wichtig nehmen, trotz aller Erkenntnissse, die uns eigentlich zu anderem Handeln zwingen sollte und das trotz Hirn und Verstand im irdischen Widerspruch zum Sein steht, was die eigentlich Tragik darstellt.

Es gab einmal Zeiten, da war das Überirdische zumindest so wichtig wie das Irdische, was wir mit unserer Fortschrittsgläubigkeit verloren haben und all die technischen Krücken, die wir uns erschaffen haben können nicht darüber hinwegtäuschen, daß wir sterblich sind und bleiben und deshalb wäre es besser, wenn wir unsere Zeit auf Erden sinnvoller aufteilen würden um dann zum Schluß nicht völlig unerwartet, wie man immer so schön schreibt, von dannen zu gehen, was schon von Geburt an vorprogrammiert ist.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang