Weder Betrug noch Mathematik:

Warum 80 Prozent Falsch-Positive ein Verschwinden der Infektionen anzeigen

Seit einigen Tagen ist bekannt, dass Schnelltests immer schlechtere Ergebnisse liefern. Über die Gründe wird viel Unsinn verbreitet.

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Anfang der Woche versetzte die Antwort der Hamburger Landesregierung den Mainstream in Unruhe, denn in der Hansestadt wurde bekannt, dass die Zahl der falsch-positiven Testresultate in der zweiten Juniwoche auf 80 Prozent angestiegen war. Betroffen waren Corona-Schnelltests und ebenso schnell wie der Test, war der Verdacht in Umlauf gesetzt, die Testzentren würden betrügen. Die CDU bemerkte umgehend Richtung Senat: »Etwas mehr Sorgfaltspflicht sollte auch in einer Pandemie drin sein«.

Und auch wenn die Sorgfaltspflicht vom Senat verletzt worden ist. Bis Ende Juni wurden 25 von 404 Testzentren geschlossen. In diesem Fall gibt es eine Erklärung für die deutlich gestiegene und hohe Zahl von Falsch-Positiven, die der CDU nicht schmecken wird. Denn die hat weder etwas mit Betrügereien noch mit kleineren Inzidenzen zu tun, wie der Spiegel weißmachen will. Und ganz sicher steckt keine Mathematik dahinter, wie Web.de suggeriert.

Die Mathematik kann nur erklären, nicht begründen. Und in diesem Fall der gestiegenden Falsch-Positiven erklärt sie, warum eine Quote von 80 Prozent darauf verweist, dass die Zahl der Infektionen dramatisch sinkt, Covid also dabei ist, zu verschwinden oder zumindest sehr selten zu werden.

Die Begründung ist unter Statistikern lange bekannt: Die Aussagekraft eines Tests auf eine beliebige Krankheit hängt nicht nur ab von seiner Qualität, sondern auch von der Häufigkeit einer Krankheit. Das klingt nicht gerade plausibel. Jeder erwartet, dass die Aussagekraft eines Test davon abhängt, wie sicher die Testergebnisse sind. Will heißen: Wie hoch ist der Anteil der Gesunden, die vom Test als gesund, und wie hoch ist der Anteil der Kranken, die vom Test als krank erkannt werden. In keinem Fall, so der Laie, sollte die Häufigkeit der Krankheit Einfluss haben, wie gut oder schlecht ein Test ist. - Und das ist falsch.

Ein einfaches Szenario macht deutlich, was hier tatsächlich passiert. Es ist zwar richtig: Die Qualität des Tests misst sich zunächst in Sensitivität und Spezifität, also der Sicherheit beim Erkennen von Kranken als krank und Gesunden als gesund. Nur ist der Anteil der Falsch-Positiven eben nicht der Anteil der vom Test als krank Eingestuften an allen Gesunden, sondern der Anteil der Gesunden an allen, die vom Test als krank eingestuft wurden.

Hier werden also Begriffe und Versuchsanordnungen vermengt und verwirrt. Und es macht eben einen Unterschied, ob zuerst Gesunde und Kranke voneinander getrennt worden sind, um sie mit diesem Vorwissen dann zu testen, oder ob erst die positiv Getesteten von den negativ Getesteten getrennt worden sind, um das Ergebnis dann mit einem weiteren und genaueren Test überprüft wird, wie in Hamburg geschehen.

Um den Unterschied mit Zahlen deutlich zu machen: Wenn, wie beim Schnelltest, von 100 getesteten Gesunden 97 als gesund eingestuft werden, ist die Spezifität 97 Prozent. Die Zahl der Falsch-Positiven liegt dann aber nicht, auch wenn sogar das RKI das so schreibt, bei den verbleibenden 3 Prozent, sondern bei 100 Prozent: Alle positiv gemeldeten Resultate waren falsch!

Was hier sofort deutlich wird: Wird eine Gruppe von ausnahmlos Gesunden getestet, dann ist der Prozentsatz der Falsch-Positiven immer 100 Prozent, sofern es überhaupt Positive Ergebnisse gibt. Wird dagegen eine Gruppe getestet, die ausnahmlos infiziert sind, dann wird die Zahl der Falsch-Positiven immer 0 Prozent sein. Mit anderen Worten: Der Prozentsatz der Falsch-Positiven ist abhängig davon, wie häufig die Krankheit überhaupt ist. Bleibt die Qualität des Schnelltests gleich, ändern sich Sensitivität und Spezifität also nicht, dann kann sich der Anteil Falsch-Positiver trotzdem ändern. Und nur wenn der Test absolut perfekt wäre, würde kein Gesunder als Kranker gemeldet. Wers nicht glaubt: Das RKI stellt dafür sogar einen Rechner ins Netz.

Wenn also der Anteil der Falsch-Positiven in Hamburg steigt und die Qualität der Schnelltests nicht schlechter wurde, dann heißt das nichts anderes, als dass die Krankheit dabei ist, selten zu werden und schließlich zu verschwinden. Das mag in der CDU nicht jedem und ganz sicher den Karl Lauterbachs nicht gefallen; sie wollen lieber angeblich betrügerische Testcenter oder Inzidenzen verantwortlich machen. Indes ist es eine gute Nachricht für alle, die hoffen, dass die Epidemie bald vorbei ist. Sie können fordern, dass die Falsch-Positiv-Melder bald schweigen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Peter Müller

Unabhängig von all den Darstellungen ist doch lange bekannt, dass die Tests keinerlei Aussagen über eine Infektion feststellen können, die gilt für alle Arten dieser Tests. Wir haben mit der Einführung der Tests die erste Sollbruchstelle in der Begründungslinie der Maßnahmen. Auf einer Sollbruchstelle kann niemand eine Begründung aufbauen. Selbst wenn man Tests zugrunde legen sollte, dann scheitert dies bereits an der fehlenden Normierung, in Bezug auf CT-Wert, in Bezug darauf welche Gene detektiert werden, in Bezug auf Hygiene bei den Tests und den Laboren, usw.

Gravatar: Wolle

"Nur in einer zutiefst kranken Gesellschaft müssen Gesunde nachweisen, daß sie gesund sind." Und offenbar ist einem Großteil der "lieben Mitbürgenden" in ihrem Panik zerfressenen Hirn das Empfinden dafür abhanden gekommen festzustellen, ob man krank oder gesund ist, daß viele alle paar Tage zur selbigen erhofften Feststellung in ein Testzentrum rennen. Was haben diese kranken Hirne eigentlich vor der politisch-medial angeheizten Corona- Panik gemacht bezüglich Feststellung des eigenen körperlichen Befindens? Genauso krank, daß überall nur noch von cen "3G" geschwafelt wird, das "4. G" für "Gesund" ist politisch-medial abgeschafft und vom Pöbel offenbar mehrheitlich vergessen. Und so wie dieser "vergisst", wird er vermutlich im September wieder diese Deppen auf die politischen Pöstchen wählen, die für diesen ganzen Schwachsinn verantwortlich sind, statt sie vor den Kadi zu zerren, was sie sich eigentlich redlich verdient haben.

Gravatar: Kritiker

Zitat aus dem obigen Artikel: „Wenn also der Anteil der Falsch-Positiven in Hamburg steigt und die Qualität der Schnelltests nicht schlechter wurde, dann heißt das nichts anderes, als dass die Krankheit dabei ist, selten zu werden und schließlich zu verschwinden.“

Zunächst wird in dem Artikel nicht unterschieden zwischen Infizierten und Kranken. Ich unterstelle mal, dass mit dem Wort „Kranken“ die Infizierten gemeint sind, weil Schnelltests nur die Antigene feststellen können. Richtig ist die Schlussfolgerung, dass wenn der „prozentuale“ Anteil der Falsch-Positiven an den „Gesunden“ in Hamburg steigt, dass dann der „prozentuale“ Anteil der Infizierten geringer wird. Falsch ist daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass dann auch die „Krankheit“ dabei ist schließlich zu verschwinden. In dem Artikel wird nämlich der Anteil der Falsch-Negativen an den Kranken (bzw. Infizierten) außer Acht gelesen. Diese werden mit diesen Tests überhaupt nicht festgestellt. Wer negativ getestet wurde, lässt dies allenfalls noch mit einem PCR-Test überprüfen wenn er starke Symptome hat. Außerdem sind Schnelltests nur eine Momentaufnahme. Sie haben deshalb auch nur eine Gültigkeit von 24 Stunden.

Gravatar: Ingeborg Mayer

Die Testerei ist sowieso völlig daneben. Erstens sind viele Positiv getestete gar nicht krank und 2. bringt dies überhaupt nichts außer falsche Zahlen.
Jetzt wird alles auch noch rum gedreht, weil die zu wenig Positive haben!
Die wollen einfach Viren finden wo es keine mehr gibt.

Gravatar: ioeides

Das Problem ist seit Langem von allen Screeening-Tests gesunder Personen bekannt, wenn auch von den meisten Ärzten nicht begriffen. Z. B. bei den als "Vorsorge- Untersuchungen" verkauften Reihen- Früherkennungstests auf Brustkrebs oder Prostatakarzinom.
Bei nicht erblich vorbelasteten Frauen ist der Anteil falsch positiver Ergebnisse etwa zehnmal so hoch wie der Anteil echter Krebsbefunde. Das stellt sich in jedem Einzelfall aber erst nach zusätzlichen, auch invasiven Untersuchungen heraus, die ebenso lebenslang prägen wie grundlose Quarantäne nach falsch positiven Corona-Tests.

Gravatar: Werner Hill

Von wegen "Verschwinden der Infektionen"!

Nach gestern im Handelsblatt berichteten Aussagen vom RKI und vom Gesundheitsminister wird die Frage beantwortet: Was droht, wenn D. zuwenig* impft?

Antwort:
Hohe Fallzahlen im Herbst (Inzidenz um 400) und volle Intensivstationen (6000 Coronabetten ggü. derzeit 453!). Besorgniserregend finden sie auch die Tatsache, daß die Inzidenz wieder von 5,2 auf 5,7! gestiegen ist.

Was will man da als dummer Laie dagegen sagen?

Die Allerdümmsten könnten allerdings die Panikzahlen anzweifeln, da ja schon über 50% geimpft sind und die können ja weder ernsthaft krank werden noch jemanden anstecken.

* als "zuwenig" gilt alles unter 75%, Ziel 85%!

Gravatar: Armin

Die hier rein statistisch aufgezeigte Unwägbarkeit der PCR-Tests ist rein schon genug nüchterner Grund die klägliche Testerei endlich zu beenden.
Zu dem kommt noch, dass die Schnelltests mal gar nicht hinreichend Aktivatoren filtern, die zu Hauf bei den zu Testenden auftreten können aufgrund der individuellen Lebensführung.

Unterm Strich bleibt bei diesen "Schätzeisen" eben die Frage, wer patu ignorant den Tatsachen darauf setzt und wer die normalen Betrachtungen die längst bekannt sind weiter ignoriert.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Das mag in der CDU nicht jedem und ganz sicher den Karl Lauterbachs nicht gefallen; sie wollen lieber angeblich betrügerische Testcenter oder Inzidenzen verantwortlich machen. Indes ist es eine gute Nachricht für alle, die hoffen, dass die Epidemie bald vorbei ist. Sie können fordern, dass die Falsch-Positiv-Melder bald schweigen“!

Würde diese Forderung nicht aber schon deshalb ungehört bleiben, weil das Volk ohnehin nicht gefragt wird https://www.bitchute.com/video/cWDkePiDqHt7/
und das selbst für mich offensichtlich göttlich(?) diktierte RKI https://www.youtube.com/watch?v=ZwbDqsDuNew&t=53s
scheinbar schon darum Traditionen pflegen ´muss`, weil die Menschheit etwa auch per allmächtiger(?) Order auf maximal 500 Mio. reduziert werden soll, wobei man - wie in vergangenen Zeiten - ´natürlich`(?) bei den Kindern anfängt???
https://www.youtube.com/watch?v=0jFaqC6FNWs&t=16s

Gravatar: Gerd Müller

Oh, sind das jetzt im Hamburger Senat auch Aluhüte, Covidioten und Rechte ?

Wir, die das seit vielen Monaten angeprangert haben, sind das nämlich......

jedenfalls in den Augen der Qualitäts-Lügen-Medien und Regierungs- Bessermenschen !

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