Am Mittwoch wurde bekannt, dass das Department of Homeland Security (DHS) der USA einen neuen »Desinformations Verwaltungsrat« eingesetzt hat, berichtet MercatorNet.

Die Nachricht kommt nur wenige Tage, nachdem Twitter durch Tesla-Gründers Elon Musk gekauft wurde, der Twitter von Zensur befreien und wieder zum Portal der freien Meinungsäußerung machen will.

Das DHS lehnte ein Interview mit der Associated Press ab, gab aber nach Bekanntwerden der Entwicklung eine Erklärung ab. »Die Verbreitung von Desinformationen kann die Grenzsicherheit, die Sicherheit der Amerikaner im Katastrophenfall und das öffentliche Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen beeinträchtigen«, so das DHS.

Die Enthüllung, dass die Regierung ein neues Gremium zur Bekämpfung von »Desinformation« geschaffen hat, führte natürlich zu einer Reihe von Vergleichen mit Orwells »1984«, zumal sie so kurz nach Musks Kauf von Twitter erfolgte.

»Elon Musk kauft Twitter, um die Redefreiheit zu retten, und Tage später kündigt Präsident Biden ein Wahrheitsministerium an«, witzelte ein Beobachter. »Es ist, als ob wir eine Mischung aus Ayn Rand und George Orwell erleben würden.«

Für diejenigen, die mit George Orwells Meisterwerk nicht vertraut sind: Das Wahrheitsministerium ist die Propaganda- und Zensurabteilung von Ozeanien, dem fiktiven Schauplatz von Orwells Dystopie.

Der Name Ministerium für Wahrheit, der in der Neusprechsprache als Minitrue bekannt ist, ist eine Fehlbezeichnung. Wie alle Abteilungen in 1984 spiegelt der Name das Gegenteil dessen wider, was die Regierung tatsächlich tut.

Der Protagonist des Buches, Winston Smith, erfährt dies in der zweiten Hälfte von Neunzehnhundertvierundachtzig.

Sogar die Namen der vier Ministerien, von denen wir regiert werden, zeigen eine Art Unverfrorenheit in ihrer bewussten Umkehrung der Tatsachen. Das Ministerium des Friedens befasst sich mit Krieg, das Ministerium der Wahrheit mit Lügen, das Ministerium der Liebe mit Folter und das Ministerium des Überflusses mit Hungersnot. Diese Widersprüche sind weder zufällig, noch resultieren sie aus gewöhnlicher Heuchelei; sie sind bewusste Übungen im Doppeldenken. Denn nur durch die Versöhnung von Widersprüchen kann die Macht auf Dauer erhalten werden.

Smith, der im Wahrheitsministerium arbeitet, stellt fest, dass das Wahrheitsministerium nicht im Geringsten an der Wahrheit interessiert ist. Es bedient sich unverhohlener Propaganda und banaler Slogans, um die Menschen in Ozeanien zu verwirren und zu demütigen.

Man könnte versucht sein, den Vergleich zwischen einem »Disinformation Governance Board« und der Propagandaabteilung in Orwells klassischem Werk zu belächeln. Schließlich handelt es sich um einen Roman. Aber den Roman hatte Orwell mit Blick auf den Kommunismus geschrieben.

»1984 basierte hauptsächlich auf dem Kommunismus, weil das die vorherrschende Form des Totalitarismus ist«, sagte er zu Sidney Sheldon, der die Bühnenrechte an dem Buch erwarb; »aber ich habe vor allem versucht, mir vorzustellen, wie der Kommunismus wäre, wenn er in den englischsprachigen Ländern fest verwurzelt wäre und nicht mehr nur ein verlängerter Arm des russischen Außenministeriums wäre.«

Stalins Regime war natürlich nicht das einzige totalitäre Regime, das Propaganda und Zensur einsetzte. Joseph Goebbels, der Chefpropagandist der Nazipartei, ist vielleicht der berüchtigtste Propagandist in der Geschichte der Menschheit. Und natürlich waren die Nazis für ihre Bücherverbrennungen berüchtigt.

Die Kommunistische Partei Chinas setzt Propaganda und Zensur heute mit so großer Wirkung ein, dass es nach Ansicht von Wissenschaftlern schwierig ist, überhaupt zu wissen, was in dem Land im letzten Jahrhundert tatsächlich geschehen ist.