Selbst ernannter »Anarchokapitalist« Milei ist neuer Präsident

Wahlausgang in Argentinien verspricht interessant zu werden

Javier Milei ist der neue Präsident Argentiniens. Vor der aktuellen Präsidentschaftskampagne kannte ihn kaum jemand, seine Partei »La Libertad Avanza« wurde erst 2021 gegründet. Nun hat der selbst ernannte »Anarchokapitalist« von knapp 56 Prozent der Wähler hinter sich vereinigt und verhindert, dass Argentinien ins politisch linke Lager abdriftet.

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Javier Milei ist ein argentinischer Ökonom, Autor, Gründer der libertären und konservativen La Libertad Avanza (LLA / gegründet 2021) sowie der neue Präsident Argentiniens. Er hat einen Schulabschluss, zwei Master-Abschlüsse, hat viele Jahre erfolgreich in seinen Berufen gearbeitet, mehrere Bücher veröffentlicht und war Titularprofessor an einer argentinischen Universität. Das ist ein Lebenslauf, bei dem manch Politiker hierzulande einer ganz bestimmten Partei allein bei der Auflistung der Meriten bereits schwindlig wird. 

Seit 2017 hat Milei seine eigene Radiosendung und war oftmals in TV-Auftritten zu sehen, bei denen er eine politische Breitseite nach der anderen gegen die Regierungen von Cristina Fernández de Kirchner, Mauricio Macri und Alberto Fernández abfeuerte. Nach der Gründung der LLA trat er für die Wahl zur Deputiertenkammer an und wurde für die Metropol-Region Buenos Aires gewählt. Beschwingt von diesem Erfolg kandidierte er auch für die Präsidentschaftswahl 2023, ging mit über 30 Prozent der Stimmen als Sieger aus der ersten Runde und gewann nun auch die Stichwahl mit knapp 56 Prozent der Stimmen.

Milei ist eine Art politische Wundertüte. Er selbst bezeichnet sich als »Anarchokapitalist«, will die eigene argentinische Währung wegen der hohen Inflation zu Gunsten des US-Dollars abschaffen. Er will die Migration ins Land reduzieren, straffällig gewordene Migranten will er sofort ausweisen. Dem Gender-Gagaismus und der LQBTUSW-Propaganda will er einen Riegel vorschieben, spricht sich aber gleichzeitig für die gleichgeschlechtliche Ehe und für den Grundsatz der freien Liebe aus.

In der links-dominierten Medienwelt gilt Milei als »rechts« - aber das ist ja fast jeder, der nicht der vorgegebenen Linie der linken Medienleute entspricht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Desperado

Guter Schachzug, aber das mit dem US Dollar würde ich mir schwer überlegen.. dann lieber einen Argentina-Colón

Gravatar: Onkel Dapte

Und wieder lese ich von großer Hoffnung, die der Neugewählte aufkommen lässt. Das verwundert mich, denn es läuft fast immer so und meist kommt bald die Ernüchterung. Man denke mal an Merz, der so unglaublich hochgejubelt wurde, oder an Meloni.
Nein, erst muß geliefert werden, bis dahin traue ich niemandem.
Wenn ich den Namen Milei und WEF gugele, kommt als erster Treffer die Meldung, daß der Mann mit dem Weltunterwerfungsforum verbandelt ist.
Ich empfehle daher vorläufige Zurückhaltung beim Hinausposaunen der eigenen Meinung.

Gravatar: Sam Lowry

Na, die Aktien in Argentinien steigen jetzt jedenfalls.

Da scheint noch viel Potential drin zu stecken...

Gravatar: Gottfried Stutz

Milei hat die Wahl gewonnen. Die Argentinier haben den jahrzehntelangen Sozialismus satt, wo sich eine unfähige Nomenklatura die Taschen sich füllte und die Bürger verarmte. Argentinien war einst eines der reichsten Länder der Welt und zwar solange, bis sich die Bürger die Sozialisten erwählt haben. Damit ist nun Schluß. Mit Milei, einem libertären Patrioten werden die sozialistischen Experimente beendet und Argentinien damit zu einem Hort der Freiheit und des Wohlstandes. Ich überlege mir nun, ob ich nicht doch nach Argentinien auswandere. Schon um dort die herrrlichen Steaks zu geniesen und dem Umerzieher und Kindergärtner Özdemir, der momentan den Ernährungsminister spielen darf und ständig den Menschen den Fleischgenuss vergällen will, eine lange Nase zu drehen. Ferner entziehe ich den grünen und roten Sozialisten hier meine Einkünfte und lebe in einem freien Staat als freier Bürger. Viele Deutsche sind nach dem 2.Weltkrieg nach Argentinien ausgewandert und haben dort Schutz und Sicherheit erhalten.

Gravatar: Petra

Pah, er hat zwar eine linke (?) Politik wahrscheinlich verhindert. Ich kenne die Daten von Argentinien nicht. Er will den US-Dollar als Landeswährung einführen. Dümmer geht nimmer! Da wurden die Argentinier wohl verdummbeutelt. Solch eine Präsident braucht dort wohl niemand.

Gravatar: SoIsses

Jo klar. Der dürfte genauso "gewählt" worden sein wie hier Scholz oder Biden in den USA. Da haben die armen Argentinier einen komplett übergeschnappten Kackvogel aufgetafelt bekommen... .

Gravatar: Fritz der Witz

Kaum jemand kannte ihn ? Na das ist doch wie bei Sebastian Kurz, Manuel Macron, Giorgia Meloni & Co...

Die Argentinier werden ihn schon noch kennenlernen. Das ist gewiss.

Vermutlich hat das WEF wieder "gute Arbeit" geleistet.

Gravatar: Ferenc

Wenn er die Zentralbank schließt, Peso einstellt und libertär eingestellt ist, was heißt das z. B. für die argentinische Wirtschaft, was für die Goldreserven? Stopp der Inflation? Freie Wahl der Währung und der Zahlmittel? Gute Zeiten für "Private Geldproduzenten"?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „In der links-dominierten Medienwelt gilt Milei als »rechts« - aber das ist ja fast jeder, der nicht der vorgegebenen Linie der linken Medienleute entspricht.“

Wobei ich mir sicher bin, dass Milei absolut kein Interesse daran hat, aufgrund seiner Politik in Zeitungen ebenfalls „böse verhauen mit blauem Auge und dicker Lippe“ abgebildet zu werden!!!
https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/energiekrise-aussetzer-pannen-und-ideologische-sturheit-schaden-habecks-image-id63887411.html

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