Freie Welt Aktuell – Wahlen in Nordrhein-Westfalen

Vorläufiges Endergebnis: Wahlbeteiligung niedrig wie nie

Nach der ersten Prognose hat die CDU hat die Wahlen in Nordrhein-Westfalen als stärkste Partei wahrscheinlich gewonnen. Sicher ist: Die Wahlbeteiligung sank von 65,2 auf 56 Prozent.

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Vorläufiges Endergebnis

 

Das vorläufige Endergebnis der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen zeigt einen Verlierer: Den wahlberechtigten Bürger. Mit 55,5 Prozent wurde ein neuer Tiefststand der Wahlbeteiligung erreicht. Das schlechteste Ergebnis war bisher im Jahr 2000 mit 56,7 Prozent erreicht worden.

Das wird die Freude der Politiker von CDU und Grünen nicht trüben. Die Christdemokraten haben die Wahlen deutlich gewonnen. Die Grünen haben nach ihrem Debakel 2017, als sie mit 6 Prozent fast aus dem Landtag flogen, über 18 Prozent der Stimmen erreicht. Darüber jubeln sie wie jemand, der überraschend von einem Erbe erfährt.

Trauer ist dagegen bei der SPD angesagt. Von über 31 Prozent ging es abwärts auf unter 26,7 Prozent. Dabei hatte es am Abend noch ausgesehen, als erreichten die Genossen in ihrem ehemaligen Stammland wenigstens die 27 Prozent.

Die dritte Ampel-Partei, die FDP, ließ noch deutlicher Federn. Nach Verlusten von über der Hälfte ihrer Stimmenanteile erreicht sie magere 5,9 Prozent. Eine erneute Regierungsbildung mit der CDU fällt damit flach.

Auch die AfD hat deutlich Stimmen verloren. Von 7,4 Prozent fiel sie auf 5,4 Prozent und schaffte den Einzug ins Landesparlament eher knapp. Zum Glück für das Bundesland, denn andernfalls könnten SPD und Grüne alleine regieren. Und was das bedeutet, sollte NRW eigentlich noch in Erinnerung haben.

Erste Hochrechnungen 18:45:

Nach der ersten Hochrechnung stehen die Christdemokraten des bisherigen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst als Sieger wohl fest. Seine Partei erreicht 35 Prozent. Abgeschlagen folgt die SPD mit 27,5 Prozent.

Starke Gewinne verzeichnen die Grünen. Sie haben ihren Stimmenanteil damit verdreifacht.

Schwere Verluste werden dagegen womöglich die Freidemokraten einstecken müssen. Sie fallen von 12,6 Prozent vor fünf Jahren auf 5 Prozent und kommen im schlimmsten Fall nicht mehr in den Landtag. Allerdings erreicht die Partei beim ZDF 5,5 Prozent.

Die AfD hat den Einzug ins Düsseldorfer Parlament trotz einiger Verluste mit 5,9 Prozent wohl geschafft. Dass die Partei bei 5,6 Prozent liegt, dürfte die Feierlaune jedoch etwas dämpfen.

Für die Ampel-Koalition dürfte das Wahlergebnis, wenn es sich bestätigen sollte, Zündstoff bergen. Denn die FDP, die ohnehin skeptisch in die Beteiligung an der Regierung unter Olaf Scholz gegangen ist, gerät nun unter Druck.

Erste Prognose:

In einer Ersten Prognose werden den Liberalen starke Verluste vorausgesagt. Die fallen um 7,6 Prozentpunkte auf 5 Prozent. Ob sie im Landtag vertreten sind, dürfte womöglich fraglich sein.

Auch die AfD fällt womöglich von 7,4 Prozent auf 6 Prozent. Damit wäre sie weiterhin im Düsseldorfer Landtag vertreten.

Die Grünen erreichen in dieser Prognose über 18 Prozent – und das bei 6,4 Prozent vor fünf Jahren.

Was ist mit den beiden großen Parteien? Die SPD verliert wohl wie erwartet an die 4 Prozentpunkte und erreicht 27,5 Prozent der Stimmen. Die Christdemokraten können dagegen punkten und werden nach der Prognose stärkste Partei mit 35 Prozent.

Für eine Wiederauflage der aktuellen Koalition aus CDU und FDP reicht es damit wohl nicht. Allerdings reicht es auch nicht für eine Wiederauflage der 2017 abgewählten Rot-Grünen Koalition. Theoretisch könnten die Berlin Ampel-Parteien nun ebenfalls eine Koalition in Düsseldorf bilden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Liberalen überhaupt ins Parlament kommen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Moritz

Ich kann es nicht nachvollziehen, es geht einfach nicht, wofür bekommen die Grünen die Stimmen?

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