Angst vor angeblich »antieuropäischen Parteien«

Vor der EU-Wahl: Unternehmen versuchen Mitarbeiter politisch zu beeinflussen

Zahlreiche Unternehmen versuchen, Einfluss auf die Wahlen zu nehmen und rufen ihre Mitarbeiter auf, politisch bestimmte Richtungen zu wählen beziehungsweise zu vermeiden. Sie schüren Angst vor angeblich »antieuropäischen Parteien«.

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»Wenn Europa untergeht...« — Wann, um Himmels willen, wird endlich begriffen, dass die EU nicht Europa ist. Wenn dem so wäre, gäbe es Europa erst seit einem halben Jahrhundert. Doch Europa ist ein uralter Kontinent mit jahrtausendealten Zivilisationen, mit uralten Nationen, die seit vielen Jahrhunderten eine Völkerfamilie bilden, die sich gegenseitig beeinflusst und kulturell befruchtet haben. Europa ist nicht Ostasien. Europa ist nicht Afrika. Europa ist Europa. So war es immer. Außerdem: Die Schweiz, Norwegen und Russland sind auch Europa, gehören aber nicht zur EU.

Doch die großen Parteien und Mainstream-Medien halten an ihrer rhetorischen Verknüpfung fest. Die EU ist Europa, und Europa ist die EU. Daher gelte: Wer EU-kritische Parteien wählt, wählt »antieuropäische Parteien«. Und vor »Anti-Europäern« solle man sich fürchten, denn sie seien »populistisch«. Doch wenn »Anti-Europäer« angeblich »populistisch« seien: Bedeutet dies nicht, dass die EU in großen Teilen der Bevölkerung äußerst unpopulär ist?

Die Konzerne und Unternehmen stimmen maßgeblich in dieses Konzert mit ein. Die EU ist für viele Unternehmen von Vorteil, weil sie über Brüssel ihre Lobbyisten walten lassen können, die dann Gesetze für die ganze EU durchsetzen.

Um so deutlich wird gerade in diesen Zeiten, wie Unternehmen und Firmen die Politik mit beeinflussen zu versuchen. Werbespotts haben zunehmend gesellschaftspolitischen Charakter. Und aktuell besonders auffällig: Verschiedene Unternehmen versuchen, ihre Mitarbeiter zu beeinflussen. Sie sollen solche Parteien wählen, die »europäisch« seien und solche Parteien meiden, die »antieuropäisch« und »populistisch« seien. Es geht also darum, möglichst mehr Macht und Einfluss in die Hände der EU nach Brüssel zu verlagern, weg von den kommunalen, regionalen oder nationalen Ebenen hin zur EU-Ebene, auf dass die Stimme des einzelnen Bürgers noch weniger Gewicht hat.

In der »WirtschaftsWoche« wird mehreren aufschlussreichen Beiträgen darauf hingewiesen, wie die Firmen und ihre Chefs die Mitarbeiter beeinflussen [siehe HIER und HIER]. So ermahnen große Konzerne wie IKEA, EDEKA und REWE, möglichst EU-freundliche Parteien zu wählen und EU-kritische Parteien zu meiden. In der »WAZ« wurde berichtet, wie die Konzerne Eon, Evonik, RWE und Thyssenkrupp Appelle an die Mitarbeiter richten, bloß die richtigen Parteien zu wählen.

Es ist ein bisschen wie in der Kaiserzeit, als die Unternehmens-Chefs noch Patriarchen waren und den Arbeitern vorgaben, was sie zu wählen haben. Ist das nun eine wiederkehrende Art des Patronalismus? Womöglich ist es nur eine knallharte Rechnung: Viele große Konzerne haben viel Geld für Lobbyismus in Brüssel ausgegeben. Dieses Geld werden sie nicht umsonst ausgegeben haben wollen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Tomislav Securitate

Das ist mittlerweile ja schlimmer als in den 50er Jahren, als in den Kirchen Wahlempfehlungen für die CDU ausgegeben wurden! Ich werde mir diese Firmen genau merken und versuchen, diese nach Möglichkeit zu boykottieren. Hätte ich Aktien, von EON, RWE oder Thysenkrupp, ich würde sie aus meinem Portfolio entfernen.

Gravatar: Lickert

Wer die jetzigen Volksverräter wählt, ist Schuld am Untergang von Deutschland.
Die jetzigen Politiker sollten wir nach Afrika schicken, die schwarzen Facharbeiter können sie alle mitnehmen.

Gravatar: sodom

Da sehen wir mal das wir ''freiere Wahlen'' haben als die Russen auf der Krim.
So hören wir es fast jeden Tag. Dabei werden wir jeden Tag genötigt das zutun was andere uns empfelen.
Das was die Unternehmen verlangen entspricht wohl schon der Nötigung.

Gravatar: Reinhard

Die BRD entwickelt sich genau wie die DDR an ihrem Ende zu einem infantilen Analphabeten-Staat. Die Propaganda wird immer dümmer und zu differenziertem Denken ist die Polit- und Medien-Herrschaftskaste nicht imstande, sie hat auch wie die Kommunisten in der DDR keinerlei Bildung, weder wirtschaftlich noch kulturell noch religiös. Die Dichterin Ebner-Eschenbach hat daher völlig richtig geurteilt, daß der, der nichts weiß, alles glauben muß wie die Analphabeten. Auf diesem Niveau sind wir jetzt angekommen. Es ist klar, daß so dumme Leute vor jeder Fliege Angst haben müssen, weil schließlich die Fliegen intelligenter sind als diese Idioten, die uns jetzt beherrschen. Das war am Ende der DDR genau dasselbe. Dann ging die DDR unter, und das wird sich wohl bald mit der BRD wiederholen, wenn nicht sofort drastisch umgesteuert wird. Wir Ossis haben beim Systemuntergang mehr Erfahrung als die Wessis, denen das wie uns jetzt auch bevorsteht. Aber auf uns hört ja niemand, leider !

Gravatar: Martina Schulze

Klar, der Wirtschaft und Industrie geht es nur darum, dass der Rubel rollt , grenzenlos in Europa. Alles woran sie verdienen wird unterstützt, auch wenn es für die Bevölkerung zum Nachteil ist. Der ganze EU Apparat ist nur auf das Wirtschaftswachstum gerichtet, die Bedürfnisse und Forderungen der Bürger aber gehen total unter.

Gravatar: Hans

Das Personal von dem EDEKA und dem REWE in meiner Stadt hat genug Erfahrung mit unseren Zugereisten, dass sie schon selbst wissen, wen sie wählen.

Gravatar: Wolfram

Hatten wir soetwas nicht schon zu NS- und DDR-Zeiten ???

Gravatar: siggi

Was wäre, wenn Betrieb sich wieder auf Nation beschränken müsste? E müsste ausländische Arbeitskräfte hierher locken, betreuen, versorgen. So baut er eine Filiale vor Ort, wird von Brüssel noch gefördert. Sieht man BREXIT, sieht man heutige Planwirtschaft: einzelne Teile für Endfertigung müssen zigmal über die Grenzen gebracht werden. Der Umwelt zuliebe.

Gravatar: germanix

Es ist ganz einfach:

Migranten bringen den Unternehmen hunderte Milliarden Euros über unsere Steuergelder, die die Merkel-Regierung widerrechtlich dem Volk stiehlt!

Wer diese gewaltigen Einnahmen durch Meinungen oder Taten in den Firmen konterkariert, ist ein Feind der Unternehmen und wird entlassen!

Mehr ist hierzu nicht zu schreiben!

Gravatar: Hajo

Da bin ich mir nicht so sicher, ob es von den Unternehmensleitungen vordergründig ausgeht, denn es könnte eher von den linkslastigen Betriebsräten und deren singendem Dachverband mit der sozialistischen Internationale das hohe Lied der Umverteiler anstimmen, denn sie hätten im Ernstfall etwas zu verlieren, wenn man sie in dieser Form nicht mehr braucht, nämlich Macht und Geld, genau gleich wie die Kapitalisten, nur anders etikettiert und viele merken es noch nicht einmal.

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