Autor der Heinsberg-Studie beruhigt:

Virologe Streeck erwartet keine zweite Corona-Welle

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck rechtfertigt sein Vorgehen bei der Heinsberg-Studie und erklärt, eine zweite Corona-Welle sei nicht zu erwarten.

Frank Burkhardt / CC BY
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Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich in einem Interview mit dem Bonner General-Anzeiger zum weiteren Vorgehen in der Corona-Epidemie geäußert und auch zu einigen der gegen ihn erhobenen Vorwürfen Stellung bezogen. Der Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Bonner Uniklinik hat mit dafür gesorgt, dass die Stadt Bonn bei der Eindämmung des Corona-Virus erfolgreich war.

Allerdings war Professor Streeck in die Kritik geraten, als er Anfang April die sogenannte ›Heinsberg-Studie‹ nicht nur durchgeführt hat, sondern sich zudem medialen Unterstützung suchte. Die Mainstream-Medien hatten die Vorgehensweise als unwissenschaftlich gebrandmarkt und damit den Wert der Heinsberg-Studie in Zweifel gezogen.

»Die Studie«, erklärte der 42-Jährige, »hält bei Fachleuten vollkommen Stand und findet weltweit große Beachtung. Dieser Fakt zählt.« In Richtung seiner Kritiker sagte der Virologe: »Wenn dann ein Redakteur einen Rechenfehler in einer Rechnung findet, die wir aber nie aufgestellt haben, sondern in den Medien so interpretiert wurde, dann ist das fast kafkaesk.«

Dass sich sein Institut mediale Begleitung geholt habe, rechtfertigte Streeck mit dem Wunsch, die Bürger über die Arbeitsweise seines Instituts zu unterrichten. »Wir haben der Agentur erlaubt, uns über die Schulter zu schauen bei der Arbeit in Heinsberg und diese Arbeit auf Social Media zu begleiten.« Daran, »Forschung live zu zeigen«, kann der Professor nicht Falsches erkennen. »Ich habe nicht gesehen«, fasste er seine Erfahrung zusammen, »auf welche politische Gemengelage das trifft.«

Auf das Virus angesprochen, betonte Streeck: »Ich habe den Respekt vor dem Virus.« Er habe von den »schweren Verläufen gelernt, aber auch die andere, die harmlose Seite der Erkrankung gesehen.«

Kritisch äußerte sich der Virologe zur Reproduktionszahl R und der hohen Bedeutung, die ihr zugemessen wird. Auch die Zahl der Neuinfektionen sei letztendlich nicht entscheidend. »Deswegen müssen wir eine Kenngröße entwickeln«, sagte Streeck, »die es noch nicht gibt, zum Beispiel das Verhältnis der gemessenen Fälle durch Stichproben zur Intensivkapazität.«

Angesprochen auf die weitere Entwicklung bleibt der Chef-Virologe vorsichtig, warnt aber auch vor Hektik. Man müsse sich mit Bedacht vortasten. Als der Interviewer fragt: »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es eine zweite Welle gibt, die viel schlimmer sein könnte, als das, was wir bisher erlebt haben?« fällt die Antwort indessen recht deutlich aus:

»Ich glaube, was sehr viel wahrscheinlicher ist, ist gar keine zweite Welle. Sondern wir werden immer mal, wie wir das jetzt auch beobachten, Hotspot-Ausbrüche sehen. Vielleicht mal 100 Leute, die auf einmal infiziert waren, und es nicht mitgekriegt haben. Das wird dann eingedämmt werden von den örtlichen Gesundheitsämtern.«

Zur Begründung verweist der Wissenschaftler auf die Jahreszeiten. »Im Übrigen nehme ich auch an, dass wir zum Sommer geringere Übertragungen sehen. Das zeigt der Blick auf die Südhalbkugel.«

Eine Empfehlung zu weiteren Lockerungen des Lock-Down gibt Hendrik Streeck unter Hinweis auf den Umgang der Mainstream-Medien mit ihm allerdings nicht. »Ich habe eine Meinung und eine Einschätzung dazu«, erklärt er. »Das Problem ist, dass meine Meinung nicht zur Entscheidung beitragen sollte, weil ich mir nicht anmaßen will, eine Entscheidung abzunehmen, die eigentlich bei denen liegen sollte, die dafür gewählt worden sind, solche Entscheidungen zu treffen und alle Gesichtspunkte abwägen zu können.«

Als der Interviewer vom Autor der Heinsberg-Studie zuletzt wissen will, ob er zum Team Laschet oder Team Söder gehöre, entgegnet er: »Ich bin Team Wissenschaft.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rita Kubier

Auch wenn vernünftige, realistisch urteilende Virologen und Mediziner überzeugt sind, dass es KEINE 2. Welle durch das Virus geben wird, wird es diese TROTZDEM geben. Denn diese Welle wird NICHT bestimmt und hervorgerufen durch das Virus, sondern durch die Politiker! Insbesondere durch Merkel, die Marionette derer, die wiederum diese 2. Welle festlegen bzw. längst festgelegt haben!
Nicht die Krankheitserreger legen künftig fest, wann sie Grippewellen, Epidemien oder Pandemien - gleich welcher Art von Infektionen - anrichten. Nein, DAS sind und werden künftig die MÄCHTIGEN dieser Welt sein, die DAS festlegen und damit immer wieder BEWUSST die gesamte Menschheit in Angst und Schrecken versetzen, um diese PROBLEMLOS und absolut BEHERRSCHEN zu können!! Und DAS wird wiederum insbesondere bei denen, die leichtgläubig, sehr leicht zu ängstigen und unfähig sind, selbstständig zu denken, um sich zu wehren, millionenfach gelingen. Und damit ist nicht nur der Weg zu diesen krank- und totbringenden Impfungen frei. Damit ist auch der Weg für die im Hintergrund agierende "Elite" zur Übernahme ihrer globalen Macht frei!! Und Helfer dafür ist/war UNGEWOLLT ein winziges Virus, das skrupellos von kriminellen, grenzenlos Machtgierigen und UNMENSCHEN dazu benutzt und missbraucht wird/wurde!

Gravatar: Sebastian K

Lieber HPK

Sie haben die Frage nach Unterschieden in der Genesungsraten zwischen verschiedenen Ländern schon vor ein paar Tagen gestellt.

Die Genesungsrate die von RKI berichtet wird ist in der Hauptsache nicht "echt", sondern ein algorithmisches Konstrukt. Es ist nämlich extrem aufwendig, bei 200k Bekannt-Infizierten alle 2-3 Tage ein Abstrich zu machen, und nach 2 negativen Abstrichen den Patienten, wenn er gesund und nicht gestorben ist, als genesen zu erklären.

Das haben die Chinesen tatsächlich gemacht, weil sie begründetes Interesse hatten. Aber es ist viel harte Arbeit. Dabei haben sie rausgefunden, dass diese Genesungs-Rate aus dem Pool der Aktiv-Infizierten bei ca 5-5.5% pro Tag liegt. Gleichzeitig fanden sie aber, dass die reelle Kontagiosität viel schneller abnimmt - Pi mal Daumen ungefähr 20% pro Tag. Das heisst - für die Genesungsrate kann man mit 5% pro Tag arbeiten. Aber auch wenn man leicht höhere Genesungsrate: 6-8% nimmt, ist es auch nicht weiter schlimm.

In der Bundesrepublik wird einfach unterstellt, dass aus dem Pool von Aktiv-Infizierten pro Tag ca 7.5% genesen. Ähnliche Raten findet man auch in den Veröffentlichungen für Österreich, Schweiz und Spanien.

Frankreich, Italien, USA und Russland sind übervorsichtig, und arbeiten mit Genesungsraten von ca 2% pro Tag. Und dann gibt es viele Länder die grundsätzlich keine oder nur sporadische Daten zu Genesung herausgeben, wie UK, Niederlande, Norwegen, Schweden und Finnland. Es ist nicht weiter schlimm, wenn man weiß, wie die Genesungsraten berechnet werden können. Diese Genesungsraten sind interessant, wenn man eine Projektion für die Gesamtzahl der Coronavirus-Todesfälle erstellen möchte. In DE zB werden ca 9.5k vorhergesagt, in UK 40k, in USA ca 150k.

Für die Berechnung von R0 bzw rohen Beta braucht man allerdings nicht die Genesungsrate, sondern die deutlich höhere Infektivitäts-Abklingrate.

Gravatar: Peter Nordmann

Die "Spanische Grippe" mit 20.000.000 Toten war die Folge von Zwangsimpfungen mit schlecht erforschtem Impfstoff, der hauptsächlich Soldaten nach der Infektionswelle unter Zwang verabreicht wurde. 90% der Todesopfer gehen auf die Folgen der Zwangsimpfung zurück und wurde als sogenannte 2.Welle bekannt. Das ganze monströse Desaster wurden dann so gut es ging von den Verantwortlichen vertuscht.

Gravatar: Lutz

Genesungsrate: Die Griechen sind besonders anfällig für die Erdnussallergie und unanfällig für Corona, die Angelsachen reagieren nur etwas weniger allergisch, trotzdem ist die Allergie ein Problem.
Bei den Deutschen spielt die Erdnussallergie kaum eine Rolle.
Ich denke, das kommt auf den Typ an. Die Indianer sind auch weggerafft worden von der spanischen Grippe. Die kannte Grippe nicht.
Und es kommt auf den Kontext an, in dem man Corona deutet.

Die Grippe kommt immer im Winter. Und wir sollten Vögel nicht füttern, weil das ein Eingriff in die "natürliche" Sterberate ist.

Der Tod braucht wieder einen Platz. Sehe ich auch so.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Virologe Streek erwartet keine zweite Corona-Welle“ ...

Sicherlich wird unsere(?) Heißgeliebte(?) nun erbost fluchen:

´Schon wieder dieser Streek!`

Hatte sie nicht deutlichst diktiert, dass die Gefahr erst vorbei ist, wenn ein entsprechendes Serum verfügbar ist und geimpft werden kann, was man sicherlich auch bei der globalen Pandemie-Planung so festlegte?

Weil das (hunds)gemeine Volk mit der Wahrheit ohnehin nicht umgehen kann?
https://www.youtube.com/watch?v=cN1a5qmLAqA&feature=youtu.be

Ist der Impfzwang doch sicherlich ganz besonders deshalb längst in der selbstverständlichen Gewissheit so gut wie beschlossen
https://www.youtube.com/watch?v=gQyCuR9kbbk&feature=youtu.be,
dass der Hersteller dieses Gifts natürlich keine Haftung für die Folgeschänden dieser ´Vorbeugung` übernimmt!
https://www.youtube.com/watch?v=MLXV22dcqmE&feature=youtu.be

„Auf Leben und Tod“!!!
https://www.rubikon.news/artikel/auf-leben-und-tod

Gravatar: Hans-Peter Klein

Wie erklärt Prof. Streeck die sehr hohe, natürliche Genesungsrate hier in DE (> 80%) und die vergleichsweise geringe in unseren Nachbarländern, z.B. FR (< 30%), IT (<60%) , USA (< 30%) oder UK wo die gar nicht veröffentlicht wird ?

An der Genesungsrate entscheidet sich doch der jeweilige Stand der Medizin bzw. des Gesundheitssystems in den jeweiligen Ländern.

Ich wäre ja gerne und sofort bereit diesen verfluchten Lockdown bei uns sofort rigoros zu lockern, wären da nicht diese niedrigen Genesungsraten und hohen Sterberaten in anderen Ländern.

Diese Diskussion findet aber leider auch hier in den alternativen Medien zu wenig statt, ich fühle mich nach wie vor und wie seit Anbeginn,

... schlecht informiert.
MfG, HPK

Gravatar: Hajo

Es ist doch unerträglich wie eine neue Virenmutation nach oben gepuscht wird, die im Prinzip nichts neues darstellt, sondern eine von vielen ist und das schon seit tausenden von Jahren und immer wieder ihre Opfer fordert.

Dem kann man nur begegnen, indem man die Fachleute dazu auffordert in ihren Forschungsbemühungen nie nachzulassen um solche Seuchenwellen abzumildern, abzustellen sind sie ehedem nicht und auch bekannte Viren werden immer wieder und regelmäßig erscheinen und uns vor fast unlösbare Aufgaben stellen, wie bei allen anderen Naturereignissen ebenfalls.

Die kommen und gehen und führen oftmals zu großer Not und auch Gevatter Tod spielt dabei mit, was in unserer heutigen Gesellschaft ja keinen Platz mehr haben darf und mit der Fortschrittsgläubigkeit hat man alles übertüncht, als ob es einen Anspruch auf ein ewiges Leben gäbe, was dennoch von der einen auf die andere Sekunde beendet sein kann, mit oder ohne Corona.

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