Kritische Töne zum Evangelischen Kirchentag 2017

Viel rot-grüne Politik, aber wenig Aufbruch für den Glauben

Der Evangelische Kirchentag in Berlin und Wittenberg zog zwar über 100.000 Teilnehmer an, ließ aber auch zu einem großen Anlass wie dem 500. Jubiläum der Reformation jede echte Aufbruchstimmung für den Glauben missen. Wieder dominierte in vielen Bereich allzu sehr ein rot-grüner Geist.

Veröffentlicht:
von

Die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands wirft dem am Sonntag zuende gegangenen Kirchentag in Berlin und Wittenberg Beliebigkeit vor. »Die Bindung an Schrift und Bekenntnis wurde relativiert. Das Credo war Pluralismus ohne Grenzen«, erklärte der Vorsitzende, der Hamburger Pastor Ulrich Rüß .

Eine Leitlinie des Programms im Geist der Reformation Luthers sei nicht auszumachen gewesen. Der Aufruf, den christlichen Glauben zu bezeugen, sei zu kurz gekommen. Im Vordergrund habe der Appell gestanden, sich politisch einzumischen. Dabei gingen der Kirche jährlich »Zigtausende von der Fahne«. Rüß beklagte: »Gemeint und gewünscht ist politische Einmischung, aber nur nach der politischen Farbenlehre der EKD, und die ist bekanntermaßen rot-grün.«

Auch im Abschluss-Gottesdienst zeigte sich der rot-grüne Geist, als man im Genderwahn nicht einmal vor Matthias Claudius’ »Der Mond ist aufgegangen« im verteilten Kirchentags-Liederbuch halt machte. So wurde  »so legt euch denn, ihr Brüder« in ein nichtssagendes »so legt euch Schwestern, Brüder« umgemünzt und selbst »und unsern kranken Nachbarn auch« musste durch das politisch korrekter erscheinende »und alle kranken Menschen auch« weichen. Nachbarn waren gestern, jetzt gibt es nur noch pauschal Menschen.

Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Pastor Ekkehart Vetter, nannte es prinzipiell eine gute Entscheidung, den Kirchentag in Berlin abzuhalten, einer Stadt, in der sich etwa zwei Drittel der Einwohner als religionslos bezeichneten: »Wo anders gäbe es einen geeigneteren Platz für das Evangelium?« Zugleich beklagte Vetter, dass die sich verschärfende Existenzfrage der evangelische Kirche, die sinkenden Mitgliederzahlen, die Programmmacher des Kirchentages nicht besonders umzutreiben scheine.

»Wie Kirche wieder missionarisch werden kann, wie sie Menschen zum Glauben rufen kann, wie sie den auferstandenen Jesus Christus ins Zentrum rücken kann, auch diese Nische konnte man auf dem Kirchentag finden – eine dringende Leitfrage der Großveranstaltung war dies beileibe nicht.« Vetter kritisierte auch, dass einzelnen christlichen Gruppen wieder kein Stand gewährt wurde, wie unter anderem dem Missionswerk »Beit Sar Shalom«, bei der es sich um christlich-messianische Juden handelt, die das Urchristentum pflegen.

Ebenso übte der hessische FDP-Landesvorsitzende Stefan Ruppert Kritik. Er habe schon lange mit dem Kirchentag »gefremdelt«. So habe die Vielfalt der Glaubensformen mit einer linken politischen Einseitigkeit kontrastiert. Dieses hätte der jetzige Kirchentag nicht völlig abgelegt, und doch sei etwas für ihn anders gewesen: »Heute sind wir als bekennende Christen in der Minderheit, und da tut es gut, andere Christen zu treffen, ins Gespräch über den Glauben zu kommen.«

Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen warf den Kirchen vor, Gesprächsangebote mit seiner Partei immer wieder kategorisch abzulehnen. Anette Schultner von der Vereinigung »Christen in der AfD«, die beim Kirchentag bei zumindest einer Veranstaltung in der Sophienkirche zum Thema »Kann man als Christ in der AfD sein?« auf dem Podium sitzen durfte, beklagte, dass die Amtskirchen beide »linkspolitisch orientiert« seien.

Mit Blick auf die Diskussion, die sie dort mit dem Berliner  Bischof Markus Dröge führte, sagte Schultner, sie sei dafür »dankbar« und man könne darauf aufbauen. Den Organisatoren warf sie zugleich vor, dass dies kein »echter Dialog« gewesen. Die Regie sei darauf ausgerichtet gewesen, dass »die Kirche gewinne«. Immer wieder gab es in der Sophienkirche Zwischenrufe und Störungen.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Ich

"Ich schweigen nicht" ruft ein Mutiger, unter einer Menge dummer Schlafschafe. Der Zionistische Desinformationsfunk (im Volksmund auch ZDF genannt),
wird den "Störenfried" wohl nicht erwähnen, da könnte womöglich manch christlichem Opferschaf in Licht aufgehen.

https://youtu.be/yHbHsCb_q9Y

Gravatar: Ich

Ein Mutiger unter dummen Schlafschafen in diesem Video! Solche Beiträge sendet der Zionistische Desinformationsfunk (im Volksmund auch ZDF genannt) nicht, von dem gepriesenenen, teuren Kirchentag.

https://youtu.be/H3zJp-HSt3c

Gravatar: K. Wegmann

Bei diesem Kirchentag wurde uns wieder einmal die inzestuöse Verbindung zwischen Kirche, Politik und Zeitgeist vorgeführt. Wer das nicht realisiert, bleibt Opfer der sog. "Würden- und Machtträger"...

Gravatar: Kurt

Wenn man auf den Kirchentag einen Kriegsverbrecher einläd und beklatscht, dann wünsche ich mir einen neuen Luther, der diesen Heuchlern in Form von Thesen erklärt, was der wahre Sinn von Christentum und Kirche ist.

Gravatar: Heinz Becker

... und die Deutschen begreifen nicht, dass sie von Politik und Kirchen von Grund auf vera....t werden.

Gravatar: p.feldmann

Provokativ muß man fragen, ob die EKD überhaupt noch CHRISTLICH ist und- ob die deutsche Katholische Amtskirche denselben Weg beschreiten will...
Papst Benedikt hat von einer " Gottesverdunstung" und einer "Diktatur des Relativismus" gesprochen und "Entweltlichung" gefordert!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Eine Leitlinie des Programms im Geist der Reformation Luthers sei nicht auszumachen gewesen.“

Weil es viel zu friedlich zuging? Schon Martin Luther meinte:

„Drum soll hier zuschmeißen, würgen und stechen, heimlich oder öffentlich, wer da kann, und gedenken, dass nichts Giftigeres, Schädlicheres, Teuflischeres sein kann denn ein aufrührischer Mensch, gleich als wenn man einen tollen Hund totschlagen muss:
Schlägst du nicht, so schlägt er dich und ein ganz Land mit dir. (Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern, 1525)

Auf ein christliches Zusammenleben im Sinne Luthers!??

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang