Nikolaus wird zum Türken, Jesus zum Palästinenser

Versuchte Geschichtsänderung durch muslimische Verbände

Man sollte glauben, dass manchen Dinge geschichtlich derart manifestiert sind, dass niemand den Versuch wagen wird, diese Geschichte ideologisch umdichten zu wollen. Doch muslimische Verbände versuchen aktuell wieder einmal genau das.

Veröffentlicht:
von

Morgen ist Nikolaus-Tag, benannt nach dem Heiligen Nikolaus, einem Christen aus dem frühen 4. Jahrhundert, der als Schutzpatron von Kindern, den Seefahrern, den Händlern sowie weiteren Volks- und Berufsgruppen gilt. Nikolaus ist also nicht nur ein Heiliger, sondern war auch eine charismatische Persönlichkeit. Er war den Menschen derart wichtig, dass einige italienische Kaufleute im 12. Jahrhundert, als die Stätte, an der Nikolaus beerdigt wurde, in die Hände der Osmanen fiel, seine Gebeine nach Bari verbrachten und dort in die eigens für ihn errichteten Basilica San Nicola betteten. So weit die geschichtlichen Fakten.

Doch seit einiger Zeit versuchen muslimische Verbände regelmäßig kurz vor dem 06. Dezember aus dem christlichen Nikolaus einen Türken zu machen. Denn sowohl der Geburtsort Nikolaus´ wie auch die Region seiner Tätigkeit liegen unbestritten in der heutigen Türkei. Aber: zur Zeit des lebenden Nikolaus´ lebten die Türken als Nomaden in ihrer ursprünglichen Heimat in Mittelasien. Patara, der Geburstort, und Myra, die Stadt, in der Nikolaus hauptsächlich wirkte, gehörten zu Lykien, einer römischen Provinz. Anders ausgedrückt: als Nikolaus lebte, kannte man die Türken in der damals zivilisierten Welt überhaupt nicht.

Doch damit nicht genug. Selbst der Namensgeber der christlichen Religion, Jesus Christus, soll zum Palästinenser verklärt werden. Das zumindest versuchen einige palästinensische Gruppen immer wieder in der Adventzeit als historische Tatsache zu verkaufen. Schließlich lebte und wirkte Jesus insbesondere in Bethlehem, einer Stadt in Palästina, so die Argumentation. Zudem habe die Region historisch über viele Jahre Palästina geheißen. Zumindest war das die Begründung des Palästinenserführers Abbas im Dezember 2013, die immer wieder aufs Neue angeführt wird.

Das mit dem Namen der Region ist fast richtig; aber eben auch nur fast. Denn zu Jesu Geburt war die Region, in der Nazareth und Bethlehem, sein Geburtsort, lagen, nun einmal die römische Provinz Judäa. Noch exakter wäre die Angabe, dass Nazareth im damaligen Galiläa lag und Bethlehem direkt in Judäa. Die Römer aber hatten alle dortigen Regionen (Galiläa, Samaria, Judäa und Idumäa) unter der Verwaltungseinheit »Judäa« zusammengefasst. Historisch korrekt ist also, dass Jesus Judäer war. Denn erst im Jahre 135 der neuen Zeitrechnung, also etwa 100 Jahre nach der Kreuzigung Christi, wurde die Provinz umbenannt in »SyriaPalästina«. Jesus war also mitnichten Palästinenser.

Doch jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit tauchen solche versuchten Geschichtsverfälschungen in den diversen Medien auf; und von Jahr zu Jahr verstärken sie sich.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Ede Wachsam

H.von Bugenhagen 05.12.2017 - 11:06
Dann wird es aber auch Zeit für die Schweinezüchter, Türkische und Islamische Schweine zu züchten um zur Integration bei zu tragen.

Was machen die armen Muslime nur wenn die mal eine Thrombose bekommen, z.B. auf einem langen Flug in der Holzklasse? Die dürfen ja kein Heparin spritzen, denn das wir aus dem Schweinedünndarm gewonnen.

Gravatar: Dirk S

@ Britta

Zitat:"Viele machen aus Jesus was ihnen in den Sinn kommt."

Nicht nur mit dem, eigentlich mit allem Personen der Geschichte, die eine gewisse (positive) Bedeutung errungen haben. In der Hoffnung, etwas ihres Glanzes möge auf die eigene Sache fallen und die persönliche Verdunkelung erhellen (was eigentlich immer schief geht).

Zitat:"Jesus war Jude."

Eine Tatsache, die gerne verdrängt wird.

Zitat:"Er ist der berühmteste Mensch dieser Erde."

Na, ja, soweit würde ich nicht unbedingt gehen. Aber er ist eine wichtige Person der westlichen Geschichte und Begründer einer großen Religionsgemeinschaft. Und eine der posthum wohl missbrauchtesten Personen der Geschichte, denn so ziemlich alles, was in seinem Namen verbrochen wurde, stand (und steht) im krassen Gegensatz zu seinen Lehren (soweit der Grundtenor der Überlieferungen korrekt ist).

Zitat:"Man ehrt ihn nun seit unserer Zeitrechnung, seit 2017."

Im Westen, andere Kulturkreise haben ihre eigene Zeitrechnung (teilweise noch in Mond- statt in Sonnenjahren).
Und auch der Startzeitpunkt unserer Zeitrechnung ist falsch: Jesus soll noch unter Herodes dem Großen geboren worden sein, der im Jahre 4 v. Chr. gestorben ist. Dionysius Exiguus hat sich im Jahre 525 wohl schlicht verrechnet, als er das Geburtsjahr Jesu ermittelte.
Und noch so eine Kleinigkeit: Jesus wäre, wenn der Startzeitpunkt korrekt gewählt worden wäre, im Jahre 1 geboren worden, vor ihm hätte das Jahr 1 v. Chr. gelegen. Ein Jahr "0" hat es in der Christlichen Zeitrechnung nie gegeben, denn als das Geburtsjahr Christi errechnet wurde, war die "0" als Zahlenwert im Westen noch nicht bekannt. (Heute behilft man sich damit, das Jahr 1 v. Chr. als "0" zu setzen und alle Jahreszahlen v. Chr. um 1 zu reduzieren, um das Problem zu umgehen.)

Zeitrechnung ist schon was feines und enthällt mehr Stolperfallen als die deutsche Grammatik. ;-)

Zeitlose Grüße,

Dirk S

Gravatar: Shirley

https://www.youtube.com/watch?v=RBabfFoHAfE

Zu Bethlehem geboren......
Zur Zeit Jesus war Bethlehem eine jüdische kleine Stadt.
Es gab noch keine Christen.
Und was ist aus Bethlehem geworden. Die Haare könnten
mir zu Berge stehen. Heute leben keine Juden mehr in
Bethlehem. Nur noch Moslems und ganz wenige Christen.
Und nicht nur das, auch mit Nazareth, der Stadt in der
Jesus aufgewachsen ist, ganz genau so. Wie traurig.

Aber es ist völlig gleich, ob mit oder ohne Juden,
das Heilige Land wird stets und immer das jüdische Land
bleiben! Das lesen wir in der Bibel und das bleibt so.
Da mögen die Feinde Gottes noch so toben.

Gravatar: Britta

Viele machen aus Jesus was ihnen in den Sinn kommt.
Für viele ist er ein Christ, für manche sogar ein Buddhist,
für viele seit einiger Zeit ein Palästinenser.

Jesus war Jude.
Er ist der berühmteste Mensch dieser Erde.
Man ehrt ihn nun seit unserer Zeitrechnung, seit 2017.

Gravatar: Britta

Jeder christliche Mensch, oder auch ein gebildeter Mensch
weiß, dass Jesus ein Jude war.
Jeder Mensch der Christ ist, weiß, dass zur Zeit Jesus,
das jüdische Land römisch besetzt war.
Und das die Römer das jüdische Land, das Samaria, Judäa, Kanaan hieß, damals 70 nach Chr. Palästina
genannt haben, aber eben nur genannt. Es war niemals
ein amtlicher Name.

Und Palästinenser gibt es nicht. Sie sind Araber, sie
sprechen arabisch. Aber sie wollen ganz Israel.
Aber wir wollen das nicht. Kein Christ will das.

Gravatar: Dirk S

@ Lisje Türelüre aus der Klappergasse

Barbara ("die Fremde" oder "die von den Barbaren abstammende") ist ja auch ein urtürkischer Frauenname. Wussten Sie das nicht?

Sarkastische Grüße,

Dirk S

Gravatar: Lisje Türelüre aus der Klappergasse

Nicht zu vergessen: die heilige Barbara.
Wir feierten gestern ihren Gedenktag (zumindest nach dem alten liturgischen Kalender) Ich habe "Barbarazweige" geschnitten und hoffe auf Blüten zu Weihnachten.
Die heilige Barbara ist die Schutzhelige der Bergleute und im Ruhrgebiet und im alten westdeutschen Revier sehr populär.
Was nicht daran hindert, daß ich vor ein paar Jahren auf einen Traditionsfest auf einer alten Zeche zu hören bekam, daß die Barbara ja Türkin gewesen sei.

Gravatar: Unmensch

Wer seine Geschichte nicht verteidigt, dem wird sie genommen.
Wer sein Land nicht verteidigt, dem wird es genommen.
Wer seine Ersparnisse nicht verteidigt, dem werden sie genommen.
Alles von Wert wird einem weg genommen, wenn man es nicht verteidigt.
Links nennt man jene, welche sich auf die Seite der Wegnehmer stellen (gegen die "bösen Reichen").

Gravatar: Dirk S

Richtig festgestellt: Jesus war genauso wenig Palästinenser wie Arminus Deutscher war oder Nikolaus Türke. Die entsprechenden Staaten und Volksgruppen haben sich erst viel später gebildet bzw. wurden gebildet.

Immer diese völlig sinnfreie Beanspruchung historischer Persönlichkeiten für nationale oder sonstige Zwecke.
Besonders gut sieht man auch bei Karl dem Großen, wie unsinnig das ist. Den beanspruchen Franzosen und Deutsche als so was wie einen nationalen Stammvater und haben sich deswegen Jahrhunderte lang gegenseitig die Schädel eingehauen. Und das, wo Karl die Gebiete beider Nachfolgestaaten beherrscht hatte. Aber nein, der war wichtig, der ist "unser", exklusiv.
Wobei, die Kirchen haben sich in ihrem Exklusivvertretungsanspruch was Jesus und seine Lehre betriftt, genauso bescheuert (und sogar im völligen Widerspruch zur Lehre Jesu') aufgeführt. Und im Islam ist das mit dem Nachfolgestreit auch nicht viel anders, die hauen sich wegen der damals ungeregelten Erbschaftsfolge immer noch die Köppe ein.
Wir brauchen anscheinend ein internationales Persönlichkeitsrecht, das historische Personen vor jeglichem Missbrauch schützt.

Einstein hat das "Problem der Vereinnahmung" (das auch lebende Personen betreffen kann) für seine Person schön beschrieben:

"Wenn ich mit meiner Relativitätstheorie recht behalte, werden die Deutschen sagen, ich sei Deutscher, und die Franzosen, ich sei Weltbürger. Erweist sich meine Theorie als falsch, werden die Franzosen sagen, ich sei Deutscher, und die Deutschen, ich sei Jude."

( https://zitatezumnachdenken.com/albert-einstein/554 )

Zumindest Jesus und Nikolaus hätten für diesen Quatsch, den die da treiben, kein Verständnis gehabt. Die Zeit, die dabei verschwendet wird, könnte genutzt werden, um wirklich Gutes zu tun. Und wenn's nur Füßewaschen ist.

Und noch was, was Jesus, Nikolaus und die muslimischen Verbände betrifft: Jesus und Nikolaus waren lange vor Mohammad unterwegs. Bekommen die Verbände nicht mal ihre eigene Religionsgeschichte auf die Reihe, bevor sie mit ihrer Geschichtsklitterung beginnen?
Und wie bekommen die das eigentlich mit dem Juden Jesus und der religiös begründeten muslimischen Judenfeidlichkeit zusammen? Oder ist Jesus eine Ausnahme? Weil nach Koran ein Prophet? Nur, seine prophetischen Vorgänger waren ab Mose auch Juden. Logikfehler? Hirnknoten?

Fragen über Fragen...

Ungefragte Grüße,

Dirk S

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang