Aufruf via sozialer Medien mit Hubschrauberangriff flankiert

Venezuela: Offizier ruft zur Rebellion gegen Maduros »Tyrannei« auf

Die Geduld eines erheblichen Teils des venezolanischen Volkes mit seinem Präsidenten Maduro ist schon lange am Ende angekommen. Die Proteste werden zahlreicher, die Auseinandersetzungen härter. Doch nun kehren ihm auch die ersten Offiziere seines Militärs und der Polizei den Rücken.

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Ein Offizier der Spezialeinheit »BAE« der venezolanischen Polizei, nach Angaben der »Frankfurter Rundschau« handelt es sich um einen Oscar Pérez, hat via »Instagram« zur Rebellion gegen Maduros »Tyrannei« aufgerufen. Ihm zur Seite stünden »eine Koalition aus Militärs, Polizisten und Zivilisten, die gegen diese kriminelle Regierung sind.« Man gehöre keiner politischen Strömung oder Partei an; stattdessen handele es sich um »Nationalisten, Patrioten und Anhänger der Institutionen«.

Diesen Aufruf hatte Pérez mit einer spektakulären Flugaktion flankiert. Als ehemaliger Chef der Hubschrauberstaffel der Polizei hatte er sowohl Zugang zu den Fluggeräten wie auch die Kenntnisse und Fähigkeiten, einen Hubschrauber zu bedienen. Am Dienstagnachmittag kaperte er mit einigen Mitstreitern einen der Polizeihubschrauber, überflog das Oberste Gericht und warf einige Granaten auf das um diese Uhrzeit quasi leere Gebäude. Zudem wurde auf das Gebäude gefeuert. Es entstand Sachschaden, verletzt wurde niemand.

Die Verschärfung der Proteste gegen Maduro und der jetzige Angriff stehen vermutlich mit den Plänen des Despoten im Zusammenhang: am 30. Juli will er eine neue Verfassung für das Land verabschieden lassen. Doch nicht einmal mehr 20 Prozent der Venezolaner halten noch zu Maduro. Weil ihm das bewusst ist, hat er schon die Regionalwahlen absagen lassen. Und er droht unverhohlen: »Was wir nicht mit Wahlstimmen schaffen, erreichen wir dann mit Waffen!«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Brenner

Wenn die Zeit reif ist kommen die Scharfschützen und schießen wieder auf beide Seiten.

Wie bei den Demos im Iran, Ukraine und Syrien.

Man wird sehen: Die neuen Herren sind bereit, ihre eigenen Leute zu opfern.

Gravatar: Der Unverwüstliche

@ Einzelk@mpfer

Reden - wenn auch gut - und in den Hubschrauber steigen sind zweierlei.

Aus einem Kommentar zu Sarrazins letztem Artikel auf achgut: Sehr geehrter Herr Sarrazin, sie kämpfen für Idioten. Wollen Sie sich das wirklich antun?

Für wen sollte JETZT jemand seine Existenz ruinieren?

Die Zeit kommt - sicher, denn mit keiner politisch noch möglichen Maßnahme lässt sich der totale Kontrollverlust unseres "Staates" noch aufhalten. Bei rasant zunehmend diktatorischem Gebaren der "Eliten" werden sich Helden eines breiten Rückhalts der deutschen Bevölkerung sicher sein können.

Unser Land verändert sich und ich freue mich darauf!

Gravatar: Stephan Achner

Wenn das stimmt, dass der Sozialist Maduro öffentlich gesagt hat - "Was wir nicht mit Wahlstimmen schaffen, erreichen wir dann mit Waffen" - sind seine sozialistischen Tage definitiv gezählt.

Wer Sozialismus mit Waffengewalt gegen das eigene Volk "verteidigen" will, der hat aus der Geschichte nichts, aber auch gar nichts gelernt. Sozialismus hat in den vergangenen 100 Jahren noch nirgendwo auf der Welt auf Dauer Frieden, Freiheit, Wohlstand und soziale Sicherheit gebracht und hat deshalb noch nie funktioniert. Das wird auch Maduro noch lernen müssen - jetzt höchstwahrscheinlich mit Gewalt gegen Maduro und seine kleine fanatische Anhängerschar.

Und dass an allem wieder die USA schuld sein sollen, wie hier kommentiert, halte ich für ein Märchen. Sicherlich betreiben die USA seit vielen Jahrzehnten ihr widerliches "Regime-Change-Play". Aber solange ein Staatsvolk mehrheitlich zu seinem gewählten Präsidenten steht, haben solche destruktiven US-Spielchen keine Chance. Und dies scheint in Venezuela offensichtlich vorbei zu sein. Wenn die Menschen in Venezuela aus guten Gründen mehrheitlich einen politischen Wechsel wollen und ein Staatschef droht seinem Volk militärische Gewalt an, dann sehen die US-Regime-Change-Player natürlich ihre Chance.

Gravatar: Stella

Es ist nicht Maduro, sondern die USA, die den Venezolanern das Leben schwer macht. Wir sehen hier das Gleiche, was wir auch in der Ukraine gesehen haben. Die USA wollen Maduro im Rahmen der Neuen Weltordnung beseitigt sehen.

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