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USA: Keine Schwangerschaftsberatung mehr, die auf Abtreibungen zielt

Planned Parenthood, eine amerikanische Organisation die auch Beratungen zu Schwangerschaftsabbrüchen durchführt, verzichtet auf staatliche Gelder.

Proteste vor Planned Parenthood / flickr / CC BY-SA 2.0
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Planned Parenthood - geplante Elternschaft -, eine amerikanische Organisation die Beratungen bei Fragen zu Sexualmedizin, Gynäkologie und Familienplanung anbietet, erhält in Zukunft staatliche Gelder nur noch, wenn Abtreibungen und Beratung räumlich und haushaltstechnisch getrennt sind. Das hat die Trump-Regierung angeordnet.

Jetzt hat Planned Parenthood angekündigt, auf die staatlichen Gelder aus dem sogenannten Title X Fund im Umfang von 60 Millionen Dollar verzichten zu wollen und Beratungen wie bisher durchzuführen. 

Öffentlich läuft zugleich eine Kampagne, in der laut National Review von einer "gag rule" die Rede ist - einem Knebelgesetz. So titelte die Los Angeles Times, “Planned Parenthood verzichtet auf Gelder statt sich dem Knebelregel unterzuordnen." Selbstverständlich wird dieser Verzicht als lobenswerte Maßnahme verkauft. Schließlich habe die Organisation die moralische Pflicht, Geringverdienern Beratung anzubieten.

Was als Knebelregel angeschwärzt wird, ist tatsächlich eine neue Vorschrift, die besagt, dass ein Arzt keine Indikation ausstellen darf und den Patienten auch keinen direkten Hinweis mehr geben darf, wo er die Indikation erhält. Mit anderen Worten: Planned Parenthood verzichtet auf 60 Millionen Dollar nur, weil es den Patienten nicht mehr sagen darf, wo die nächste Abtreibungsklinik ist.

Der Hinweis auf die Beratung ist daher offenbar eine Ablenkung vom eigentlich Grund für die Nicht-Annahme der Gelder: Die neue Regelung verlangt die räumliche Trennung von Planned Parenthood und Einrichtungen zur Abtreibung. Und diese Trennung kann Planned Parenthood nicht durchführen.

Seit Jahren ist es Praxis, Beratung und Abtreibung unter einem Dach anzubieten. Das ist aber nach den Regeln des Title X Fund nicht zugelassen. Hier hat Trump die seit Clinton aufgeweichten Regelungen wieder in Kraft gesetzt.

Was Planned Parenthood als Knebelregel diffamiert ist tatsächlich Gesetz. Die Einrichtung zeigt also ein seltsames Verständnis für staatliche Regeln.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Bresi

Erstmal sich fragen, ob die Vermehrung der Sinn des Lebens wäre….. Die Frage ist obsolet. Es geht nicht darum, die halbe Menschheit auszulöschen, sondern darum, den Baby-Tourismus in solche Länder wie die Ukraine zu reduzieren und insgesamt die Vermehrung so einzudämmen, dass wir wieder auf ein gesundes Maß schrumpfen ... denn meiner Meinung nach "Ich hätte gern ... (whatever)" ist der Anfang des ganzen Problems……

Gravatar: Nereide

Meiner Meinung nach, wirft das Thema unerfüllter Kinderwunsch eine große Frage auf:
In wieweit darf/soll das eigene Ego befriedigt werden und ab wann soll/muß man die Gegebenheiten akzeptieren. In China werden bereits Designer-Babys kreiert und in der Ukraine ist die Reifung der Babys in der künstlichen Gebärmutter Realität geworden. Unsere maßlose Bevölkerungsexplosion zerstört unsere Lebensgrundlage, und unseren Planeten, und trotzdem tun wir so, als wären wir die letzten Überlebenden einer aussterbenden Spezies, die sich um jeden Preis vermehren müssen.
Und das alles mit der Begründung, dass ja ein paar Individuen das so wollen ...

Gravatar: Keksbonn

Für diejenigen, die vom Kinderwunsch nicht betroffen sind: Ob bei Männern oder Frauen ich glaube, das kann man nicht beurteilen, wenn man nicht in diesen Schuhen geht.

Ich war drei Monate nach Auftauchen meines Kinderwunsches schwanger.
Da kann ich gar nicht beurteilen, wie schmerzhaft ein unerfüllter Kinderwunsch sein kann, wenn man bereit ist, sogar eine Mitochondrien-Spende in der Ukraine zu unternehmen, um endlich mal Eltern zu werden. Und was einen erfüllen kann, ist doch von Mensch zu Mensch verschieden.

Gravatar: Luma

30.000 € für ein Kind.....Gut, bin auch eine Frau, die Kinder nie ausgeschlossen hat, anderseits diese aber nicht um jeden Preis in die Welt setzen würden (Okay, wenn man sich in der Ukraine behandeln lässt wird’s wahrscheinlich viel günstiger). Und deswegen käme für mich, egal wie laut die biologische Uhr tickt weder die Samenbank, noch wie ich es aus dem Bekanntenkreis kenne, der wiederholte Versuch des zielführenden One Night Stand in Frage. Ist mir zu egoistisch.

Gravatar: TiloSchroddermonster

Das was sich JETZT zur heutigen Zeit in der Repromedizin-Branche hinzieht, ist einfach die Zukunft.
Egal wie "falsch" es sein mag. Die Wissenschaftler forschen fürs weiterkommen.
Darum sagte ich auch, dass es eine Zeit geben wird, in welcher Familien sich die Babys bestellen werden. Es ist schon möglich, „Drei-Eltern-Babys“ zu zeugen, was in der Ukraine total legal ist.
Es mag für Sie nicht realistisch klingen und für viele andere auch nicht. Es ist aber Tatsache, dass dies geschehen wird früher oder später.

Gravatar: Freigeist

Erst wenn die Abtreibungs-Gegner sich so vehement für Verhütung einsetzen, sind sie ernst zu nehmen. Und erst wenn Abtreibungsgegner hohe Geld-Beträge ihres eigenen Einkommens für die armen Kinder in Afrika einsetzen, würde ich sie ernst nehmen. Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind, unter 5 Jahren, also so liebe herzige kleine Kinder, in Afrika, an den Folgen von Armut. Also mindestens 50% vom Einkommen spenden, kein Fleisch essen, Klamotten bei der Caritas für 1 Euro kaufen und fast alles mit dem Rad fahren. Keine Urlaubsreisen außer zu den Armen in Afrika mit dem Flugzeug als Rettungseinsatz für die Armen in Afrika. Machen bestimmt alle Abtreibungs-Gegner.

Gravatar: Almabtrieb

Eigentlich die logische Reaktion auf eine Ideologie, die eigenes Leben verteufelt, um es durch fremdes zu ersetzen.

So geschieht es auch in Schland: die eigene Brut verhüten oder abtreiben, um unter großem Jubel dann exotische zu importieren. Leider kann man ein Millionenvolk nicht in die Klapsmühle stecken, denn Masse gilt als Klasse - zumindest in einer Pathokratie wie der unseren.

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