Die linksliberale Rhetorik der Schuldzuweisung hat mit wirklichem Schuldbewusstsein nichts zu tun

USA: Das Argument der »weißen Schuld« zieht nicht mehr

Der afro-amerikanische Autor Shelby Steele erkennt in seinem Gastkommentar in der NZZ einen Niedergang der Schuldkultur und Schulzuweisungspolitik der Linken. Die Argumente würden immer häufiger ins Leere gehen und kein wirkliches Schuldbewusstsein widerspiegeln.

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In einem Gastkommentar in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) stellt der afro-amerikanische Autor Shelby Steele, Senior Fellow an der Hoover Institution, die der Stanford University angegliedert ist, eine Veränderung in der politischen Kultur Amerikas fest.

Die Bürgerrechtsbewegungen der 1950er und 1960er hatten ein echtes Anliegen. Sie wiesen auf die Benachteiligungen von Schwarzen, Frauen und verschiedenen Minderheiten in der US-amerikanischen Gesellschaft hin.

Heute hat sich viel in der US-Gesellschaft verändert. Vieles ist besser geworden. Doch noch immer gibt es riesige Protestmärsche. An diesen Protestmärschen nehmen vor allem weiße Mittelschichts-Amerikaner teil oder College- und Universitätsstudenten.

Shelby Steele hat beobachtet, dass die Vorwürfe und politischen Forderungen inflationär benutzt werden. Viele heutige Amerikaner hätten gar keine Vorstellung mehr davon, wie hart die Diskriminierung noch vor 50 Jahren war. Stattdessen würden Kleinigkeiten hochgespielt. Alles mögliche kann als rassistisch eingestuft werden.

Viele weiße Amerikaner würden sich nur deshalb dieser Argumentation und Denkweise anschließen, weil sie Angst haben, als Rassisten, Xenophobe oder Homophobe abgestempelt zu werden. Es gehe eher um ihr persönliches Image als um die Sache an sich.

Weißes Schuldgefühl sei »ein falsches, ein vorgeschütztes Schuldgefühl, ein wohlfeiles Etikett, das Empathie, Mitgefühl und Reue markieren soll«, argumentiert Steele.

Die Folge: Die Debatte um »Racism«, »White Guilt«, »Xenophobia« usw. verliert an Substanz. Wenn jeder, der ein falsches Wort gesagt hat, zum »Rassisten« abgestempelt werden kann, bleibt nichts mehr übrig, um wirklichen Rassismus zu beschreiben und anzugehen.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.M.

Der Lackmustest, ob dieses Hochspielen von abstrakter Schuld, die Vorfahren und ganze Staaten oder die westliche Zivilisation begangen haben oder auch nicht begangen haben, ist doch, was es bewirkt.

Verbessert es unsere Gesellschaft und die Aktivisten? Stärkt es den Frieden und die Identität unserer Gesellschaft? Wohl kaum.

Den jungen Menschen, die in Dekadenz leben und sich über ihre Ahnen erheben, sagt das Wort Gottes: „Was beklagt sich der Mensch, der noch am Leben ist? Es hätte sich wahrlich jeder über seine [d.h. die eigene] Sünde zu beklagen!“ (Klagelieder 3,39).

Möge Gott sich über unser deutsches Volk und Vaterland erbarmen und über die gesamte westliche Zivilisation, die von innen zersetzt wird und von außen überfremdet!

Gravatar: Einzelk@mpfer

Eine vom bedingungslosen Wohlstand verweichlichte Milchtütengesellschaft schafft sich selber ab. Was soll´s, weg damit!

Gravatar: Katharina

Hier bei uns im schönen Deutschland,
die Deutschenfeindlichkeit.

Dort im schönen Amerika die Weißenfeindlichkeit.

Wir sitzen in einem Boot.

Gravatar: Mario Bernkopf

Ersetzen Sie den Begriff "Weißes Schuldgefühl" durch "Deutsches Schuldgefühl", und Sie haben Deutschland im Jahr 2017.

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