In der kommenden Woche sollte in Miami das nächste TV-Duell des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump mit seinem sozialistischen Herausforderer Joe Biden stattfinden. Wieder auf einer gemeinsamen Bühne mit den beiden Kontrahenten vis-a-vis. Dieses Format wurde aber aus angeblichen Sicherheitsgründen abgesagt. Die Infektion Trumps mit dem Corona-Virus wurde als Begründung angeführt. Stattdessen sollten nun die beiden jeder von sich daheim aus per Computer an einer Art Videokonferenz teilnehmen, die live im TV übertragen werden sollte. Eine Veranstaltung in dieser Form jedoch lehnt der amtierende US-Präsident kategorisch ab.
Im ersten TV-Duell überzeugte Trump durch seine verbale Offensive, mit der er Biden permanent von einer Verlegenheit in die nächste brachte. Der Sozialist fand keine klare Linie, stotterte unbeholfen und brachte bestenfalls einige Halbsätze ins Ziel. Bei einer TV-Debatte per Computer bestünde die Option, dass ein Moderator - anders als im Live-Duell - sich massiv in die Gesprächsführung einschaltet und nach seinem eigenen Gutdünken zwischen den Sprechern hin und her wechselt. Biden könnte zudem im Hintergrund einige Souffleure platzieren, die ihm auf die an ihn gestellten Fragen vorgeben, was er zu antworten hat. Eine weitere Blamage Bidens wie beim ersten Duell halten viele relevante Experten für mehr als nur wahrscheinlich.
Genau diese Spontaneität ist eine der großen Stärken des amtierenden Präsidenten Donald Trump. Mit dem geplanten Computer-Format würde man ihn dieser Stärke berauben. Zudem ist seine Bühnenpräsenz ein weiterer Vorteil gegenüber des auf der Bühne extrem blass und fahrig wirkenden Biden. Auch diese Stärke will sich Trump nicht nehmen lassen. Also sagt er die Distanz-Debatte in seiner bekannt direkten und auf den Punkt gebrachten Art ab: »Ich werde nicht an einem Computer sitzen und debattieren, das ist lächerlich.«
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