»Das ist kein Videospiel!«

US-Oberstleutnant Daniel Davis warnt vor Nuklearkrieg: USA »haben keinen Plan« in der Ukraine

»Sie... bringen Russland dazu, in den Krieg zu ziehen,« kommentierte der Militärveteran.

Leopard 2 Panzer/Bild: Wikicommons
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In einem Exklusivinterview mit Breitbart News am sprach Davis über die Situation vor Ort in der Ukraine.

Davis, ein Defense Priorities Senior Fellow und Militärexperte, verbrachte über zwei Jahrzehnte im aktiven Dienst, darunter Kampfeinsätze im Irak und in Afghanistan, und wurde mit zwei Bronze Star Medaillen ausgezeichnet.

Davis bezeichnete die jüngste Entscheidung der USA, Deutschlands und anderer europäischer Staaten, Panzer in die Ukraine zu schicken, als »riesige Informationsoperation, die das Spiel verändert«, und warnte davor, dass »Informationsoperationen und Behauptungen sich auf dem Schlachtfeld nicht in die Realität umsetzen lassen«.

»Als jemand, der an Gefechten zwischen Panzern teilgenommen hat, der während des Kalten Krieges und möglicher sowjetischer Invasionen an der Ost-West-Grenze patrouilliert hat und der Mitte der 2000er Jahre in Deutschland stellvertretender Kommandeur einer gepanzerten Kavallerieschwadron der Ersten Panzerdivision war, kann ich Ihnen sagen, dass NATO-Panzer allein noch keinen Erfolg auf dem Schlachtfeld bedeuten«, erklärte er.

Davis bezweifelte, dass die neuen Panzer sich auf dem Schlachtfeld als effektiv erweisen werden.

»Das Problem ist, dass das, was in Videospielen und auf dem Papier funktioniert, auch in der Praxis umgesetzt werden muss«, sagte er. »Und nur sehr wenige Menschen in den westlichen Medien oder in anderen Medien verstehen, wie Kampfkraft hergestellt wird.«

»Und es geht nicht nur um die Plattform, obwohl die sehr wichtig ist, sondern etwa 90 Prozent des Erfolgs sind die Menschen, die die Ausrüstung bedienen«, fügte er hinzu.

Um das zu erreichen, so erklärte er, brauche man »an jeder Position innerhalb eines Panzers eine ausgebildete Person« und »eine ausgebildete Mannschaft, die weiß, wie man gut zusammen kämpft.«

»Und dann braucht man einen ausgebildeten Zug, Züge in einer Kompanie, eine Kompanie in einem Bataillon und, wenn es um Operationen im Inneren geht, Bataillone in Brigaden usw.«, sagte er.

Davis erinnerte an das intensive Training seiner Einheit in Europa und Saudi-Arabien vor der Schlacht, um zu replizieren, wie ein Krieg ablaufen würde, und merkte an, dass dies alles mit [militärischen] Beamten in Schlüsselpositionen mit langjähriger Erfahrung stattgefunden habe - etwas, das seiner Meinung nach nicht hergestellt werden könne.

»Man kann nicht 500 [ukrainische] Männer nach Deutschland schicken und sechs Wochen lang Manövertraining durchführen und glauben, dass man das gleiche Ergebnis erhält, weil diese Männer nicht die Erfahrung haben«, sagte er. »Sie haben nicht einmal das Grundverständnis dafür, dass wir eine ganze Karriere und unsere gesamte Ausbildung hinter uns haben, bevor wir überhaupt zu dieser einjährigen Vorbereitung kamen.«

Davis schlägt vor, sich vorzustellen, wie die Chancen stehen, dass jemand, der »diese Ausrüstung noch nie gesehen hat, in ein paar Monaten, wenn er möglicherweise im [Kampf] ist - und das ist es, was sie sagen, dass sie versuchen, zu tun -, einfach darüber stolpern muss, und dass diese Dinge irgendwie im Kampf effektiv sein werden.«

Davis, der in der größten Panzerschlacht des Wüstensturms, der Schlacht von 73 Easting, kämpfte, schlussfolgerte, dass "die Erwartung, die so viele im Westen und sicherlich die in Kiew hegen, dass sie glauben, der Besitz dieser Bradleys, Abrams, Leopards, AMX-10, M109 Paladins usw.

»Sie... bringen Russland dazu, in den Krieg zu ziehen,« warf er ein.

Der ehemalige Oberstleutnant räumte ein, dass »wenn die Bereitstellung all dieser Ausrüstung, die wir in den letzten acht Tagen erhalten haben, zusammen mit dem, was offenbar von diesen anderen Dutzend europäischer Nationen kommt, eine legitime Chance hätte, den Krieg zu beenden und für die Ukraine zu gewinnen, ohne einen nuklearen Vergeltungsschlag Russlands auszulösen, dann wäre ich bereit zu sagen, dass es das wert ist.«

»Alles, was Sie tun, ist, Russland dazu zu bringen, in den Krieg zu ziehen«, warnte er. »Weit davon entfernt, Russland abzuschrecken oder es zögern und die Kosten abwägen zu lassen, hat es in Russland genau den gegenteiligen Effekt.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… »Und es geht nicht nur um die Plattform, obwohl die sehr wichtig ist, sondern etwa 90 Prozent des Erfolgs sind die Menschen, die die Ausrüstung bedienen«, fügte er hinzu.“ …

Ja Himmel, A. und Wolkenbruch:

Lässt die Ukraine nicht besonders mit dem Ziel immer mehr Nato-Soldaten ins Land, um diesem Verein https://rotefahne.eu/2016/10/friedensforscher-die-nato-ist-ein-angriffsbuendnis/
schnellstmöglich beitreten zu dürfen … was ´tatsächlich` aber gar nicht nötig ist, da die Nato das Land längst beherrscht https://www.youtube.com/watch?v=mHPXpdnee0E
und die Russland damit weniger gegen die Ukrainer sondern in erster Linie gegen die Nato kämpft?!

Gravatar: Fritz der Witz

Woher will der Oberstleutnant wissen, dass die angelsächsische Kabale KEINEN PLAN hat ?

Gravatar: Werner Hill

Wie recht er doch hat!

Aber die Medien- und Politmarionetten haben den Auftrag, die öffentliche Meinung dahingehend zu manipulieren, daß blindwütige Waffenlieferungen an die Ukraine zu einem für diese siegreichen Ende dieses Krieges führen würden.

Daß die USA "keinen Plan in der Ukraine" haben, glaube ich gern (das Schicksal der Ukrainer ist denen egal), aber ihre Pläne gegen Europa (insbesondere Deutschland) und Russland sind nur allzu offensichtlich!

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