Schwedische Friedensgruppen nicht amüsiert

US-Kampfbomber werfen bei Übung scharfe Bomben über Norbotten ab

Die schwedische Parlamentwahl steht unmittelbar bevor, der NATO-Beitritt ist von Schweden noch lange nicht ratifiziert. Dennoch benehmen sich die US-Streitkräfte bereits jetzt so, als hätten sie alle Rechte der Welt vor Ort. US-Kampfbomber warfen bei einer Übung über Norrbotten scharfe Munition ab.

Foto: schwedische Streitkräfte
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Amerikanische Bomber vom Typ B-52 Stratofortress haben gestern während einer gemeinsamen Übung mit schwedischen Streitkräften scharfe Bomben in Norrbotten abgeworfen. Das Abwurfgebiet ist unweit  der Gemeinde Vidsel im relativ dünnbesiedelten Norden des Landes. Dort befindet sich auch das Raketentestgelände der schwedischen Streitkräfte. Mehrere Bomben vom Typ GBU 31 (etwa 1.000 kg Gewicht, ausrüstbar mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Gefechtsköpfen) wurden abgeworfen und detonierten am Boden. Während der Chef der schwedischen Luftwaffe, Carl-Johan Edström, in einer Pressemitteilung von einem Erfolg der Übung sprach, sind schwedische Friedensgruppen und NATO-Beitrittsgegner alles andere als amüsiert.

Die Gruppe »Alliansfriheten« hat aus diesem Anlass für den morgigen Samstag zu einer Kundgebung in Stockholm aufgerufen. Es können und dürfe nicht sein, dass fremde Streitkräfte schwedischen Boden bombardieren, auch nicht zu Übungszwecken. Außerdem gelte nach wie vor, dass ein NATO-Beitritt des Landes Schweden und der schwedischen Bevölkerung das Recht nimmt, eigenständig über die Außen- und Sicherheitspolitik zu entscheiden. Nach einem etwaigen NATO-Beitritt wäre Schweden zu einem Empfänger der Befehle aus Washington degardiert. Dann gehörten Bombenabwürfe wie der von Vidsel, der jetzt als Ausnahme zu deklarieren versucht wird, zur Tagesordnung. Genau so wie die Stationierung weiterer US-Bomberflugzeuge und vor allem atomaren Marschflugkörpern, Bomben und Raketen.

Mit einem NATO-Beitritt gewänne man nicht mehr Sicherheit; ganz im Gegenteil. Zudem verlöse man an Souveränität. Das dürfe nicht passieren.

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rita Kubier

Da bemächtigen sich die Amis offenbar schon wieder eines weiteren Landes und scheinen sich schon ganz zu Hause zu fühlen, obwohl Schwedens NATO-Beitritt ja noch gar nicht definitiv ist.
Vielleicht bewirkt aber nun diese Aktion der Amerikaner, dass die Schweden jetzt endlich begreifen, was ihnen bevorsteht, sollten sie beigetreten sein. Denn dann bestimmen die wahrscheinlich genauso wenig noch über ihr eigenes Land, das eigene Tun und Lassen, wie das in und für Deutschland schon immer seit 1945 gang und gäbe ist. Dann müssen auch die Schweden tun, was die Amis ihnen befehlen. Und wenn sie denen nicht gehorchen, kann es ganz schnell passieren, dass amerikanische Bomben auf bewohnte schwedische Gebiete "fallen". Denn die Aktionen zur Machterhaltung der Amerikaner werden immer intensiver, rücksichtsloser und brutaler werden, je mehr die spüren, dass denen die alleinige Weltmacht entgleitet!
Wenn jetzt die Schweden nicht kapieren, dann ist denen auch nicht mehr zu helfen.

Gravatar: Gerhard G.

US-Kampfbomber werfen bei Übung scharfe Bomben über Norbotten ab ..... als Warnung.... falls die Schweden NEIN sagen ???

Gravatar: Patrickfeldmann

Amerikanische Bomben auf Schweden als neuem Nato Gefolge... Wenigstens sind die Amis ehrlich... bezweifle allerdings, ob die Schweden so helle sind, das zu begreifen

Gravatar: Eva Katini

Sie wollten erst schwarze Bonbons, mittlerweile haben sie genug davon (ihre Kultur geht dabei unter?) und jetzt bekommen sie diese Bonbons.
Hätten sie von uns die angeblich 30 gleich mitnehmen können.
Gedanken sind frei.
Aber wenn der Schauspieler die Krim zurückhaben will, können wir andere Bonbons bekommen und sogar gratis.
Sofortiges Aufhören mit Waffenlieferung, denn je länger der Krieg geht, werden wir ärmer, denn wir bezahlen alles und nicht die Ukris, die vorher noch abhauen.
Der Schauspieler bekommt zum Oskar noch einen Friedensnobelpreis, mal abwarten.

Gravatar: Heiko G.

Noch ist Schweden nicht in der Nato und selbst wenn das Parlament den Beitritt ratifiziert, muss das noch nicht das letzte Wort sein.

Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Schweden noch die Volksabstimmung und solche Manöver der Amis sind ganz sicher geeignet, dass es dazu kommt und die Bürger den Beitritt ablehnen.

In Deutschland undenkbar...

Gravatar: Fritz der Witz

Den moralweltmeisterlichen Schweden muss schließlich klar gemacht werden, wer der neue Herr im Hause ist.

Da sind ein paar Bömbchen gar nicht schlecht geeignet für.

Gravatar: Desperado

Sie suchen Frieden im Beitritt und bekommen Krieg.
Ist wie bei Naiven Vermietern mit Migranten, die dann in der frisch renovierten Wohnung mit Einbauküche auf dem Küchen- boden offenes Feuer machen zum Kochen,in der Badewanne die Nachbar Katzen geschlachtet werden und in der Küchenspüle die Kleidng gewaschen wird(trotz Waschmaschiene).

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Dennoch benehmen sich die US-Streitkräfte bereits jetzt so, als hätten sie alle Rechte der Welt vor Ort. US-Kampfbomber warfen bei einer Übung über Norrbotten scharfe Munition ab.“ ...

Um den Schweden zu zeigen, was ihnen blüht, wenn sie sich nach einem von der Türkei blockierten Nato-Beitritt Washington nicht ´mit Haut und Haaren` unterwerfen???

Gravatar: D.Eppendorfer

Auch die begeistert kulturbereicherten blonden Schweden werden sich noch wundern, was amerikanisch 'Freunde' für sie bedeuten werden, und haben dabei bessere Chancen als ein rechtloser Kriegsverlierer-Vasall wie Deutschland, das zu parieren hat, will es nicht zum Demokratisierungs-Schlachtfeld der schnell schießenden Cowboys werden.

Schutzmündel der USA bedeutet nämlich, denen zu gehorchen und das selber zu bezahlen. Oder bei Ungehorsam zumindest einen Wirtschaftskrieg zu riskieren.

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