Personalmangel bei der Bundeswehr

Ursula von der Leyen ruft Schulabbrecher an die Waffe

Der Personalmangel bei der Bundeswehr hat eklatante Ausmaße angenommen. Nach Plänen von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sollen nun auch Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss zum Dienst an der Waffe gerufen werden.

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Der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels hatte vor einigen Tagen dramatische Zahlen veröffentlicht. Mit nur noch 166.000 Berufs- und Zeitsoldaten war die Bundeswehr im Juni 2016 »die kleinste Bundeswehr aller Zeiten« sagte Bartels dem Handelsblatt. Damit lag sie deutlich unter der avisierten Sollstärke von 170.000 Mann. Der Wechsel von der Wehrpflichtarmee zur Freiwilligenarmee sei auch nach fünf Jahren nicht abgeschlossen, sagte Bartels.

Diese Zahlen haben nun auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) aufgeschreckt. Sie hat ein neues Strategiepapier entwickeln lassen, um diesen Missstand zu beseitigen. Da immer weniger gut ausgebildete junge Erwachsene den Weg zur Armee finden, will man nun nach Plänen der Ministerin den Dienst an der Waffe für Schulabbrecher ohne Hauptschulabschluss schmackhaft machen. Diese sollen, so sie sich als Zeitsoldat verpflichten, ihren Abschluss während der Dienstzeit nachholen können.

Wie groß die Verzweiflung im Verteidiungsministerium ist, kann auch anhand der weiteren Vorschläge abgelesen werden. Ähnlich wie es in der Antike in der römischen Legion Usus war, sollen Zeitsoldaten für bis zu 25 Jahre verpflichtet werden können. Die Grenze für das Einstiegsalter fällt weg, um es auch über 30-Jährigen möglich zu machen, als Feldwebelanwärter anheuern zu können. Und weil die Pläne zur Umsetzung einer EU-Armee noch Jahre bis zur Verwirklichung dauern werden, geht von der Leyen einen eigenen Weg zur Realisierung dieser Idee: sie will, dass es EU-Bürgern anderer Staaten ermöglicht wird, eine Karriere bei der Bundeswehr machen zu können.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thorben Hendrik

Da kommt wieder der Oberlehrer bei ihr durch.
Das war doch früher schon einmal gut und hilfreich, junge Nichtsnutze zum Bund zu bringen. Erinnert sich noch wer daran?
Und dort, bei der Schule der Nation, wurden aus nichtsnutzigen Streunern oftmals hervorragende Soldaten und gute Staatsbürger herangezogen, die, wenn sie nicht Berufssoldaten wurden, später im zivilen Berufsleben oftmals sehr erfolgreich waren.

Ich weiß, das ist schon lange her. Und ob das heute noch funktioniert? Aber jedenfalls ist diese Idee nicht neu, aber einen Versuch wert.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass.
Was wäre mit IQ Test an den Grenzen und Abschiebung unter 50 würde schon reichen eine Million wieder heim zu schicken.

Gravatar: Lord

Das betrifft nur den formalen Bildungsabschluss. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit: Nachdem man in Spanien die Wehrpflicht abgeschafft hatte und niemand mehr zur Armee wollte, wurde der für eine Einstellung notwendige IQ auf 70 abgesenkt. (Bei 69 beginnt der Schwachsinn.)

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass.
Da kommen doch Migranten gerade recht,mit Messern und Kalaschnikow wachsen die doch über sich hinaus.Sie braucht dann nur noch Chips um sie unter Kontrolle zu halten.

Viele sitzen ja heute schon in brisanten Positionen um warten auf Aktivierung

Gravatar: Jochen Reimar

Hunderttausende von jungen Männern ohne Hauptschulabschluß sind uns vor kurzem geschenkt worden - warum nicht die nehmen? Nur einen Einsatz der Bundeswehr im Inneren sollte man dann nicht mehr anstreben!

Gravatar: Candide

Kann diesen Job nicht jemand übernehmen, der von militärischen Dingen ein bißchen Ahnung hat? Muß v.d.Leyen immer nur mit kontraproduktiven Ideen kommen? Schulabbrecher an die Waffen - wie bitte? Oder sollen sie als Kanonenfutter herhalten?

Gravatar: Stephan Achner

Apropos Wegfall der Grenze für das Einstiegsalter bei der Bundeswehr: für über 60-jährige? Dann könnte man in die deutschen Leopard-Panzer nicht nur schwangerengerechte Fahrersitze einbauen, wie vdL ja will, sondern im Panzer vielleicht auch Platz schaffen für einen Rollator oder für eine Gehstock-Ablage. Nicht zu vergessen: Ein Lift von der Panzerluke zum Boden. Und dann ab in die vielen Kriegsgebiete auf der Welt, wo vdL die Bundeswehr ja bereits hinschickt.

[Gekürzt. Die Red.]

Gravatar: Patriot

Künftiges Kanonenfutter braucht keinen Schulabscluß für weltweite "Friedensmissionen" ..hört sich immer so nach gottgefälligen heiligen Handlungen an. Verwegen voranstürmend der Racheengel Flinten - Uschi, mit der im ewigen Wüstenwind geformten Sturmfrisur, als Rächerin der Entnervten und beseelt vom göttlichen Auftrag, allen Schurken dieser Welt Demokratie und Anstand mit deutschem Schießgerät beizubringen. Und für den Kanonenfuttertrottel reicht ein Crashkurs am Wochenende mit der leicht verständlichen Ansage: Der denkbare Abschluß eines normalen, soldatischen Arbeitsaltages ist der Tod! (Zitat von "Oberst Sanftleben")

Gravatar: Alfred

Mrs. v. der Leyen, warum nicht Afrikaner? Oder sollen die noch möglichen Arbeitsplätze freigemacht werden für die Afrikaner?

Gravatar: Heinz. S

Dieser Schritt war schon lange zu erwarten, er ist die logische Folge unseres Bildungssystems. Es ist die einzige Verwendungsmöglichkeit der Opfer dieses Systems. Sie wurden vorbereitet mit Ballerspielen im Kinderzimmer und gebildet vom Proll-TV, vernachlässigt von überforderten Eltern.

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