Er sieht eine »vertiefte Grundskepsis« gegen die Demokratie

Und wieder hetzt Wanderwitz gegen Ostdeutsche

Merkels Ostbeauftragter Marco Wanderwitz stammt aus Chemnitz und lässt keine Gelegenheit aus, um stramm linientreu gegen die Ostdeutschen zu hetzen. Sie haben, so glaubt Wanderwitz zu wissen, eine »vertiefte Grundskepsis« gegen die Demokratie. Denn die Ostdeutschen wählen in großer Zahl nicht stramm linientreu und glauben nicht alles, was man ihnen medial vorsetzt.

Foto: Gerd Seidel / Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de
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Für das Altparteienkonglomerat sind die fünf Länder im Osten der Republik so etwas wie »das unbekannte Land«, die letzte Grenze. Mit immer denselben abgedroschenen Thesen können sie bei den Menschen dort nicht punkten. Die nämlich lassen sich nicht mehr so leicht hinters Licht führen. Da können die Mainstreammedien ihre linientreuen einheitlichen Berichte wieder und wieder auf die Menschen niederprasseln lassen, in den 40 Jahren unter dem SED-Regime haben sie ein feines Gespür für Falschmeldungen und Propaganda entwickelt. Das verärgert selbstverständlich Merkel und Konsorten und so muss der Ostbeauftragte Marco Wanderwitz, selbst aus Chemnitz stammend, wieder und wieder gegen die Ostdeutschen und ihr angebliches Defizit zur Demokratie hetzen.

Passend zum Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit, der am gestrigen Mittwoch veröffentlicht wurde, durfte Wanderwitz wieder hetzen. Fakt ist, dass es mehr als 30 Jahre her ist, dass sich die Menschen in den östlichen Ländern vom Joch des SED-Regimes befreiten. Doch noch immer herrscht in vielen Bereichen eine enorme Ungleicheit zwischen West und Ost.

Vor allem aber haben die Menschen im Osten gelernt, Polit-Propaganda als solche zu erkennen. Sie sind 1989 auf die Straßen gegangen, um eine Diktatur abzuschaffen und sich für die Demokratie einzusetzen. Sie erkennen, wann eine Demokratie in Gefahr ist, sie haben keine »vertiefte Grundskepsis« gegenüber der Demokratie und dem Rechtsstaat - ganz im Gegenteil. Sie haben ein feines Gespür dafür, wenn eine Regierung die Demokratie gefährdet.

Spätestens 2015, als Merkel höchstpersönlich zahlreiche in Deutschland geltende Gesetze und international verbindlich abgeschlossene Vereinbarungen brach, wurden die Menschen im Osten hellhörig. Das Zensurgesetz von Maas, die hinter verschlossenen Türen getroffenen Vereinbarungen der Ministerpräsidentenkonferenz (an der Merkel laut Bestimmungen gar nicht teilnehmen durfte) und die permanente Berieselung des regimetreuen öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Verbreitung regierungsfreundlicher Propaganda erinnert die Menschen im Osten immer wieder und immer deutlicher an das SED-Regime, welches sie vom Hof jagten. So etwas wollen sie nicht schon wieder erleben. Genau gegen diese Vorgänge haben sie eine »vertiefte Grundskepsis«. Und womit? Mit Recht!

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Bernd Landsteiner

Es gibt fünf Bundesländer mit vollen demokratischen Strukturen. Der" Ostbeauftragte" ist eine überflüssige Institution und Beleidigung von fünf Parlamenten die durch den aktuellen Auftritt des Amtsinhabers seine sofortige Abschaffung fordern müssten.
Die Unperson Wanderwitz schadet der CDU massiv, der bockige Auftritt bei Markus Lanz lässt sogar Herrn Lauterbach schweigen, mehr SPD -Wahlkampfunterstützung kann er gar nicht bekommen.
Ich fordere Abschaffung der Stelle des Ostbeauftragten.

Gravatar: Wolfgang Schlichting

Da der Totentanz der Demokratie bereits bei Gründung der BRD von einem NSDAP Syndikat, dessen Mitglieder unter den "Flaggen" der CDU, CSU, SPD, und FDP "segelten", weil die Alliierten die NSDAP verboten hatte, eingeleitet wurde, wie drei Bundespräsidenten, ein Bundeskanzler, diverse Minister, wozu auch Herr Genscher und ein Marinerichter gehörten, der 1945 noch 4 Matrosen zum Tode verurteilt hatte und danach von der CDU mit offenen Armen aufgenommen, zum Ministerpräsidenten von Baden Württemberg befördert und zusätzlich mit zwei Bundesverdienstkreuzen ausgezeichnet wurde, können die ehemaligen DDR Bürger-(innen) keine "Grundskepsis" gegen die Demokratie haben, weil es die in der BRD schon vor der Eingliederung der ostdeutschen Bundesländer in die BRD nicht mehr gab.

Gravatar: Lutz Suckert

Jeder vernünftige Chemnitzer schämt sich sicherlich für diesen Witz!

Gravatar: Achmed

Was wir WIRKLICH brauchen, ist ein umfassendes Parteien-, Lobbyisten und "Geheim"gesellschaftenverbot und eine Volksherrschaft, die den Namen verdient. Parteien haben noch nie die Interessen des Volkes vertreten, sondern mehr oder weniger immer nur ihre eigenen Ideologien. Wir brauchen aber keine Ideologen, sondern pragmatischen Sachverstand, um "die Kiste am Laufen" zu halten.

Gravatar: Jüppchen

Der Name Wanderwitz ist endlich mal eine gelungene Übersetzung aus dem Englischen: Running joke !!!

Gravatar: egon samu

Diese Witzfigur darf gerne weiter wandern....
In Deutschland wird er nicht gebraucht.

Gravatar: Gerd Müller

Werter Herr Wanderwitz,
ich muß feststellen, daß Sie nicht dazu in der Lage sind, richtige Sachverhalte von Ihrer bevorzugten Ideologie zu trennen.

Die Ostdeutschen Bürger haben keine "Grundskepsis" gegen die Demokratie, sondern gegen Leute wie Sie, die lediglich vorgeben Demokraten zu sein.

Jedes Ihrer Statements lässt aber erkennen, daß Ihr Demokratie-Verständnis praktisch kaum vorhanden ist.
Sie würden sonst wenigsten das kleine Einmaleins der Demokratie beherrschen, wonach jeder Bürger FREI IN SEINER MEINUNG ist und diese auch frei äußern darf !!!

Ich empfehle Ihnen daher dringend, einen Grundkurs in Demokratie an einer Volkshochschule Ihrer Wahl zu belegen, bevor Sie weiter solch üble Verleumdungen gegen uns Ostdeutschen begehen !

Gravatar: werner

Wanderwitz erträgt anscheinend absolut nicht, dass sich ein Großteil der Ostdeutschen nicht so erbärmlich verarschen lässt, wie der Großteil der Westdeutschen.

Gravatar: mah

Ich habe den Fehler gemacht und mir den verlinkten Artikel des "Tagesspiegel" mal durchgelesen.
Wenn jemand dringend ein Brechmittel braucht - gerne mal nachmachen.
Alle anderen - Finger weg. Ganz schlecht für die Magensäure.
Der Tagesspiegel war mal eine seriöse Zeitung.
Schade. Immerhin ist er nicht allein auf diesem Weg.

Parteisoldat Wanderwitz - na dazu ist wohl schon alles gesagt.

Gravatar: Wolfgang Lammert

Mittlerweile gibt es eine Einheitspartei die von der Linken, den Grünen, die CDU, SPD, FDP geht und gebe es die AFD nicht, dann hätten wir praktisch schon eine allumfassende SED. Wer also die SED nicht allumfassend will, der wird von Wanderwitz zum Demokratiefeind erklärt.
Da kann man nur sagen: schräg, schräger, wanderwitz

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