Corona-Pandemie

Umgang mit Corona: Es geht um die Minimierung des Risikos

Alle Tipps und Tricks im Umgang mit Corona laufen auf eine Frage hinaus: Wie lässt sich das Risiko minimieren?

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Das Corona-Virus fängt man sich ein. Allerdings ist es nicht sicher, dass man es kriegt. Es ist nicht einmal sicher, dass man erkrankt, wenn man infiziert worden ist. Und dass man daran verreckt, ist noch weniger sicher.

Wenn etwas unsicher ist, dann kommt die Statistik ins Spiel. Doch der Statistiker weiß: Der Durchschnittsbürger denkt nicht statistisch. Ein Beispiel:

Unter dem Risiko, an Corona zu sterben, versteht er die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Virus irgendwo zu infizieren. Und das Risiko scheint umso größer, je höher die Wahrscheinlichkeit ist. Doch das ist falsch.

Das Risiko bemisst sich an der Wahrscheinlichkeit und an dem Schaden, den die Infektion am Infizierten anrichten könnte – ausdrücklich könnte. Russisches Roulett ist mit einer Platzpatrone weniger riskant als mit einer tödlichen Ladung. Denn die Wahrscheinlichkeit ist zwar in beiden Fällen die gleiche, nicht aber der Schaden.

Damit kann es bei allen präventiven Maßnahmen nur darum gehen, das Risiko zu minimieren. Und das gelingt, indem man den Schaden oder die Wahrscheinlichkeit, infiziert zu werden, verringert. Im besten Fall beides.

So auch bei Corona.

Für Kinder und Jugendliche ist das Virus nach bisherigen Erkenntnissen eher mäßig gefährlich. Ganz anders bei Alten. Also ist der Schaden bei Jüngeren deutlich geringer.

Die Wahrscheinlichkeit sich zu infizieren ist dagegen bei Älteren deutlich geringer, sofern sie weniger Zeit in öffentlichen Räumen oder unter Leuten verbringen.

Um das Risiko für die Alten zu minimieren, muss man sie, zumindest solange kein Mittel gegen Corona bekannt ist, isolieren. Und natürlich sind die Älteren gut beraten, ihre Kontakte nach außen, wenn irgend möglich, zu reduzieren.

Umgekehrt gilt auch für die Jüngeren, dass Vorsicht angebracht ist. Denn zum einen ist Corona alles andre als harmlos. Zum anderen gibt es nicht nur das Risiko, sich zu infizieren. Man ist immer auch ein Risiko für den buchstäblich Nächsten.

Und da ist noch ein anderes Risiko. Es ergibt sich aus dem Schaden, den die Schutzmaßnahmen bedeuten könnten – wiederum könnten. Wer auf alle Kontakte verzichtet erleidet irgendwann ebenfalls Schaden.

Kurz gesagt: Bei jeder Handlung ist abzuwägen, welchen Schaden und welchen Nutzen sie hat.

Man kann zum Einkaufen mit der Straßenbahn fahren – oder man geht zu Fuß, nimmt das Auto und bleibt damit zumindest auf der Fahrt mit sich alleine. Man kann das Spiel im Stadion sehen – oder man setzt sich vor die desinfizierte heimische Glotze. Man kann zur Arbeit gehen – oder man bleibt zu Hause und kann bald die Miete nicht mehr bezahlen. Man kann in die Kirche gehen – oder endlich wieder einmal der Familie aus der Bibel vorlesen. Und endlich hat das Internet mal einen wirklichen Sinn.

Notwendig ist tatsächlich nur wenig. Es ist nur eine Frage der Kalkulation. Risikominimierung. Sicher ist damit zwar immer noch nichts. Aber am Ende erfährt man vielleicht noch etwas mehr: Was wirklich wichtig ist und was nicht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Markus

Grenzen schließen aber dazu ist diese unfähige Merkel Regierung nicht fähig.

Gravatar: Hans von Atzigen

Sehr gut gelungener Mix, aus nüchternem Realismus und Philosophi. Gratulation.

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