Antisemitismus hat viele Facetten – Sally Rooney schafft eine völlig neue

Übersetzungs-Boykott: Antisemitismus der perfiden Art

Die irische Bestsellerautorin Sally Rooney lässt ihr neues Buch nicht ins Hebräische übersetzen. – Ein Kommentar

Foto: Sreenshot YouTube
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Nach einem Jahrhundert des schlimmsten Antisemitismus hat es eine Schreiberin aus Irland tatsächlich geschafft, eine völlig neue Form des Antisemitismus für sich zu entdecken: Sie lässt ihr neues Produkt nicht ins Hebräische übersetzen. Der Vorwand lautet, fast möchte man sagen, wie üblich, sie solidarisiere sich mit dem Kampf der Palästinenser für »Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung«.

Die Autorin, Sally Rooney, selbsterklärte Marxistin, unterstützt auch die ebenfalls antisemitische BDS-Bewegung. Deren erklärtes Ziel ist unter anderem der kulturelle Kampf gegen Israel. Die Bewegung wurde vor einigen Monaten vom Bundestag in einer Erklärung: »BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen« mehrheitlich offiziell verurteilt. Allerdings lehnte eine Mehrheit den weitergehenden Antrag der AfD »BDS-Bewegung verurteilen – Existenz des Staates Israel schützen« ab. Das Existenzrecht des jüdischen Staates schützen, ist nicht das Ding der Mehrheit im Bundestag.

Ähnlich wie nicht wenige Abgeordnete des Bundestags stellt Rooney durch ihre Unterstützung der Israel-feindlichen BDS-Bewegung das Existenzrecht Israels in Frage. Dass sie dafür die Weigerung, ihre Romane ins Hebräische übersetzen zu lassen, als Weg wählt, ist besonders perfide. Denn damit macht sie sehr deutlich, dass sie die Juden in der Seele treffen will: Ihrer Sprache.

Dieser Boykott ist doppelt abstoßend. Einmal wegen seiner Doppelmoral. Denn Sally Rooneys Buch ›Normal People‹ wurde ins Chinesische übersetzt und erschien in Shanghai, Rot-China, – und das sicher mit ihrer Erlaubnis. Und sicher finden sich unter den 46 Sprachen, in die das Buch übersetzt worden ist, noch so einige, die in einem Land Landessprache sind, in denen die Menschenrechte mit Füßen getreten werden.

Aber Israel und Hebräisch, also das Jüdische, ist für Sally Rooney eben etwas anderes. Massenmorde in Rot-China sind für die Marxistin kein ausreichender Grund, eine Übersetzung zu unterbinden. Warum auch. Wer eine mörderische Ideologie wie den Marxismus unterstützt, der stört sich auch nicht am Massenmord durch ein marxistisches Regime.

Es muss also schon etwas jüdisches her, um die naiv-kitschige Autorin aus der Reserve zu locken. Das hat sie nun endlich gefunden.

Daher ist der Boykott zum anderen und vor allem auch deshalb abstoßend, weil er einen tiefen Antisemitismus der Autorin verrät. Dieser neue Judenhass kommt nicht in Springerstiefeln und braunen Hemden, sondern in Schmolllippen und Schlabberpullovern daher. In ihm findet eine Generation der weinerlich Aktivisten zu sich selbst, deren angeblicher Sinn für Friedfertigkeit und Gerechtigkeit mit Frieden und Recht in etwa so viel zu schaffen hat, wie die Charta der Hamas – nämlich nichts.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Katharina

Die Wiedergeburt einer Sprache. Ein richtiges Wunder.
Ein Volk das solche Wunder hervorbringt ist nicht auf das
Buch einer infantilen, jungen Pute angewiesen.
Solch ein Machwerk zu lesen würde Zeitverschwendung
bedeuten.

https://www.youtube.com/watch?v=dLmuBRSeVOo

Gravatar: Oliver S.

Diese blöde junge Tussi sollte mal ihren Verstand unter-
suchen lassen.
Auf deren Machwerk kann ich gut verzichten.
Und ich hoffe den Israelis geht dieses überflüssige Mach-
werk auch am Ar.... vorbei. Ab damit in die Tonne.

Gravatar: Ronald Schroeder

Es ist die neue Progressivität: Antisemitismus. Die Intendanten der BRD-Theater zählen sich mehrheitlich zu den Gutmenschen. Offenen Antisemitisimus können sie noch nicht pflegen, da dieser in der BRD derzeit von Staats wegen noch nicht in offener Ausprägung geduldet wird.. Zwar läßt die politische Klasse Israel-Fahnen gewaltsam von Balkonen holen, weil sich unsere muslimischen Mitbürger davon gestört fühlen könnten. Aber noch hält man den Ball flach und propagiert dieses Tun nicht offen. Auch die Justiz agiert mit. Anschläge auf Synagogen - sofern sie von Muslimen verübt werden - sind nahezu strafbefreite Kritik an Israel. Schlagen Muslime Juden zusammen, dürfen sie mit umgehender Auf-Freien-Fuß-Setzung rechnen. Die von Steuergeldern abhängigen stromlinienförmigen Funktionäre der BRD-Kulturschickeria, vom Intendanten der Berliner Festspiele, über den des Deutschen Theaters Berlin, dem Generalsekretär des Goethe-Instituts...wagen sich natürlich soweit nicht vor. Sie lehnen Antisemitismus aber sowas von ab!!! Ja nicht einmal den Boykott Israels durch die BDS-Bewegung „Boycott, Divestment and Sanctions“ können sie bislang uneingeschränkt gutheißen. Daher haben sie die Initiative "GG 5.3 Weltoffenheit" zwischengeschaltet - um die Kunstfreiheit hoch zu halten: es kann doch schließlich nicht sein, daß durch „missbräuchliche Verwendungen des Antisemitismusvorwurfs“ die „Vielstimmigkeit“ der Meinungsfreiheit eingeschränkt wird. Wenigstens den Israelboykott propagieren wird man ja wohl noch dürfen...So wie Frau Rooney kein Problem mit der Veröffentlichung ihrer Bücher in China, aber eben in Israel hat, so hatten unsere so um die Meinungsfreiheit besorgten Kulturfunktionäre kein Problem, als im September 2019 der Geschäftsführer der hessischen Filmförderung, Hans Joachim Mendig, gefeuert wurde, da er die Regeln der politischen Apartheid der BRD verletzt und es gewagt hatte, mit dem AfD-Vorsitzenden Meuthen (dessen jetzt bevorstehendes Abtreten von der Nomenklatura mit Krokodilstränen bedauert wird) zu Abendbrot zu essen. AfD-Parlamentarier als Unberührbare des Politik-Betriebes der BRD? Da fühlt man sich nicht angesprochen, einen Verein zur Wahrung der Freiheit des Kulturbetriebes zu gründen.

Gravatar: winfried

Das Wort EXISTENZRECHT trifft den Nagel auf den Kopf - Israel verdankt seine Existenz keinem Recht, welchem Recht denn? Recht kommt aus dem Volk, aus welchen Volk kam dieses Recht? Vergleichen wir das mal mit der Krim und es wird Logisch!

Gravatar: Silvia

Sally wer?
Eine Präriegras-Kugel rollt durchs Bild. Irgendwo zirpen Zikaden...

Gravatar: Unmensch

Wie hoch ist der Schaden für die Israelis, wenn sie dieses namenlose Buch nicht lesen können? Ich kenne weder Buch noch Autorin, kann es sein dass beide unwichtig sind?

Gravatar: karlheinz gampe

@ Warszawski

Mein Kampf wird in Israel noch heute nachgedruckt und als Fälschung des Originals vertrieben z. Bsp. auf Flohmärkten.

Gravatar: hw

Sally Rooney scheint nicht viel von Israel übrig zu haben. Ihre persönliche Geschichte
kenne ich nicht. Genauso wenig ihre Literaturen. Um ehrlich zu sein, habe ich
auch keine Interesse an eine Autorin, die durch ihren Israelhass auffällt.
Parallelen zu den Thunbergs sind sichtbar.
Diese Israelhasserinnen werden irgendwann
für ihr Verhalten die Konsequenzen tragen müssen. Davon bin ich überzeugt!

Gravatar: Warszawski

Selbst „Mein Kampf“ ist auf hebräisch erschienen.
Während des 2. Weltkrieges war Irland „neutral“, eigentlich und tatsächlich auf Hitlers Seite. Das zählt bis heute!

(Anm. d. Red.: diese Annahme ist nur bedingt richtig. Zwar war es deutschen U-Booten gestattet, in die irische Seezone einzufahren, aber Irland stand nicht auf Hitlers Seite. Ganz im Gegenteil: die deutsche Wehrmacht hatte nach den gescheiterten Invasionsplänen für Großbritannien ein Szenario erstellt, wie eine Invasion in Irland vonstatten gehen könne. In diesen Plänen wurde mit Widerstand der irischen Streitkräfte, der Guardia (Polizei) und vor allem der Zivilbevölkerung gerechnet. Nachzulesen unter anderem hier: https://www.independent.ie/irish-news/copy-of-hitlers-secret-plans-for-nazis-to-invade-ireland-go-under-the-hammer-40654559.html)

Gravatar: karlheinz gampe

Das ist durch die Kunstfreiheit gedeckt,

Übersetzung in das Chinesische ist lukrativer, denn viel viel größere Leserschaft. Kleinstaaten sind wegen geringer Auflage oft unrentabel.

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