Erste größere Verbände in Panjshir gesammelt

Turkvölker in Afghanistan sammeln sich zum Widerstand gegen die Taliban

Die Turkvölker im Nordosten Afghanistans wollen und werden sich nicht kampflos den Taliban unterwerfen. Das haben ihre Vertreter über zahlreiche Kanäle der sozialen Netzwerke verlauten lassen. In Panjshir, einer Provinz nördlich von Kabul, haben sich erste größere Verbände von ihnen gesammelt.

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Seit über 40 Jahren herrscht offener Krieg in Afghanistan. Wobei, wenn man es historisch ganz genau nimmt, war die Lage im Land auch vor dem Einmarsch der Sowjetarmee 1979 alles andere als friedlich. Die einzelnen Stämme des Landes sahen ihre Hauptbeschäftigung darin, sich mit den Angehörigen anderer Stämme zu bekriegen. Das war seit 1747 so, als Durrani das Reich der Patschunen gründete und mit dieser Reichsgründung gleichzeitig die anderen Stämme zu unterdrücken begann. Und natürlich lag Afghanistan immer im Einflussbereich großer Imperien. Die Briten wollten es ihrer Kolonie Britisch-Indien schon Mitte des 19. Jahrhunderts angliedern und scheiterten kläglich, obwohl sich einige Stämme auf ihre Seite geschlagen hatten. Hier ist einer der Gründe zu sehen, warum sich viele der Stämme auch heute noch feindselig gegenüberstehen.

Vor allem die Turkvölker im Nordosten des Landes wehren sich seit Jahrhunderten gegen die Übermacht der Paschtunen, die alle anderen Stämme seit jeher zu unterdrücken versuchten. Insbesondere aber hegen die Turkvölker eine innige Ablehnung der aus den Koran-Schulen Pakistans stammenden Taliban, einer orthodoxen islamischen Richtungdie nach der hanafitischen Rechtsschule lehrt.

Aktuell haben Vertreter der Turkvölker auf zahlreichen Kanälen der sozialen Netzwerke verlauten lassen, dass sie sich zum bewaffneten Widerstand gegen die Taliban versammeln. Sie rufen dazu auf, sich mit ihnen zu verbünden und sich ihnen anzuschließen. In Panjshir, einer Provinz nördlich von Kabul, haben sich eigenen Angaben nach erste größere Militärverbände gesammelt, bereit zum Kampf. Unterstützung sollen sie unter anderem auch von ehemaligen Angehörigen der afghanischen Armee nach deren Kapitulation erhalten. Ein Ende des Krieges in Afghanistan ist nicht so schnell zu erwarten.

Ahmad Scha Massoud, 2001 zum »Nationalhelden der afghanischen Nation«, ehemals
Mudschaheddin-Kämpfer, hatte vor seinem Tod den Widerstand im Land gegen die Taliban geführt. In seinem Namen soll dieser neue Widerstand sich formieren. Sein Sohn will diesen Widerstand anführen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: werner

Es kann uns Deutschen und Europäern egal sein, wenn sich diese halbwilden, moslemischen Stämme am Hindukusch gegenseitig die Schädel einschlagen.
Für uns ist wichtig die Grenzen Europas vor Invasoren, Asylanten jeglicher Art, Wasser und luftdicht zu verschließen.

Gravatar: Frank

Die deutsche Politik sollte bloß die Finger von diesen "Turkvölkern" lassen, sonst können wir die bald auch nach Deutschland evakuieren.

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