Unter den 26 Kandidaten ist auch ein radikaler Islamist

Tunesien sucht einen neuen Staatspräsidenten

Am 25. Juli 2019 starb der bisherige tunesische Staatspräsident Beji Caid Essebsi. Nun wird ein Nachfolger gesucht. Auch ein radikaler Islamist hat sich zur Wahl aufstellen lassen.

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Beji Caid Essebsi begann bereits im März 1956 mit der tunesischen Unabhängigkeit von Frankreich. 1965 bis 1969 war er Innenminister, danach ein gutes Jahr Verteidigungsminister und in den Jahren von 1981 bis 1986 Außenminister seines Landes. 1994 zog er sich aus dem öffentlichen politischen Leben zurück, weil er das Gefühl hatte, unter dem Despoten Ben Ali »keine großen Änderungen im politischen System bewirken zu können«. Erst nach dem Arabischen Frühling und dem Sturz Ben Alis kehrte Essebsi 2011 in die Politik zurück und wurde zunächst Premierminister, 2014 dann Staatspräsident. Am 25. Juli 2019 verstarb Essebsi im Alter von 92 Jahren.

Nun sucht Tunesien einen neuen Staatspräsidenten. 26 Kandidaten haben sich nominieren lassen. Darunter sind Vertreter, die eine Annäherung des Landes an das politische Europa und die westlichen Werte befürworten, gemäßigte Araber, politisch schwer einzuordnende Karriereristen, aber eben auch einen radikalen Islamisten.

Für die EU ist die Wahl in Tunesien nicht ganz unwichtig. Noch gilt das nordafrikanische Land im deutschen Asylrecht nicht als sicherer Herkunftsland. Zwar reisen deutsche Urlauber in den Ferien gerne nach Tunesien, aber die links-grünen Politiker im deutschen Bundestag verweigern sich, Tunesien als sicheres Herkunftsland einzustufen.

Mit einem ismalischen Präsidenten, Abdelfattah Mourou von der Ennahda-Partei, wird sich an dieser Auslegung nicht viel ändern. Die Wurzeln der Ennahda sind illegale, terroristische Untergrundbewegungen aus den 1960er- und 1970er-Jahren mit sehr engen Kontakten zur islamisch-extremistischen Muslimbruderschaft. Sich selbst versucht die Ennahda als gemäßigt islamistisch oder islamisch konservativ darzustellen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Schnully

Tunesien ist schon seit längerem auf dem Weg zum radikalen Islam . Wie einige Touristen bereits feststellen mußten . Das nächste Land das dem Tourismus mit Recht verloren geht . Vielleicht klappt wenigstens das Erdnußgeschäft

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