Karte mit neuen Landesgrenzen in Facebook veröffentlicht

Türkischer Verteidigungsminister träumt öffentlich von einer Großtürkei

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat aktuell auf Facebook einen Beitrag veröffentlicht, dem eine Karte der Türkei mit ganz neuen Grenzverläufen beigefügt wurde. Die Türkei habe niemandem im Auge, so Akar, man »werde nur zurückbekommen, was uns gehört«.

Foto: Facebook
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Der von Erdogan veranlasste völkerrechtswidrige Einmarsch türkischer Bodentruppen in Syrien läuft auf vollen Touren, ein Waffenstillstand oder gar ein Rückzug der Invasionsarmee ist für den türkischen Alleinherrscher keine Option. Die weltweite Kritik lässt ihn völlig kalt; stattdessen droht er unverhohlen damit, dass er bei weiterer ihm nicht genehmer Äußerungen die EU mit denen sich in der Türkei aufhaltenden syrischen Flüchtlinge »fluten« werde. Er will angeblich in Syrien nur eine Pufferzone schaffen, um die Türkei vor Angriffen der Kurden zu schützen.

Allerdings führt sein eigener Verteidigungsminister Hulusi Akar die Worte Erdogans in einem Facebook-Beitrag ad absurdum. Akar schreibt: »Wir haben niemanden im Auge. Wir werden nur zurückbekommen, was uns gehört.« Das mag bis dahin nicht sonderlich auffällig sein. Allerdings fügt er seinem Beitrag eine Karte der Türkei bei, die in ihrem Grenzverlauf erheblich vom aktuellen Verlauf der Landesgrenzen abweicht.

Ganz Zypern gehört laut Akarscher Grenzziehung zur Türkei, ebenso die Inseln der Dodekanes wie unter anderem Rhodos. Auch auf dem europäischen Festland verzeichnet die Türkei erhebliche Landzuwächse in Griechenland und Bulgarien. Das bei Touristen beliebte bulgarische Varna will Akar der Türkei einverlieben.

Im Osten werden Landstriche von Georgien, Armenien, dem Irak und selbstverständlich Syrien eingemeindet. Erbil, Mossul und Kirkuk gehören gemäß des Planes des türkischen Verteidigungsminister der Türkei; ungeachtet dessen, dass alle drei Städte zum Territorium des Irak zugehörig sind. Aleppo wird ebenfalls eingetürkt und die türkische Grenze in einem Abwasch gleich einmal etwa 70 Kilometer nach Süden tief auf syrisches Staatsgebiet verschoben.

Solche oder ähnliche Grenzverlegungspläne und Gebietsforderungen haben in der Vergangenheit in unschöner Regelmäßigkeit zu globalen Kriegen geführt. Doch die Utopien des Verteidigungsministers eines NATO-Partners finden kaum Resonanz bei den anderen Partnerländern. Eine Nichtbeachtung mit möglicherweise fatalen Folgen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Markus

Türkei Hat 35.000.000 Soldaten! Und Die Bevölkerung ist ca.86.000.000 Das Bedeutet Das Jeder Zweiter Mensch In Der Türkei Ein Soldat Ist! (Habe In Der Türkei Gelebt Daran Weiß Ich Das) Und Auch Aserbaidschan, Kasachstan, Turkmenistan, Tajikistan, Nordzypern, Usbekistan Sind Turkvolksländer Das Bedeutet Das Da Auch Türken Leben Nicht Nur In Der Türkei

Gravatar: Manni

Und was passiert mit der Osterweiterung?Auch hier sind grössenwahnsinnige an der Regierung.Das erstaunliche ist das man davon nix mehr hört.Warum nicht?Nicht erwünscht?Ist die Türkei nun Ablenkung?Lebt Putin überhaubt noch?Wo bleiben die Infos über diesen?

Gravatar: Rita Kubier

Unmensch 18.10.2019 - 14:24

"Selbstverständlich erwartet die Türkei, dass die NATO solidarisch ist bei diesem Verteidigungskrieg. Wie könnte es auch anders sein?"

Das ist alles andere als ein VERTEIDIGUNGSkrieg, den Erdogan/die Türkei führt. Das ist ein eindeutiger ANGRIFFskrieg! Und es verbietet der Nato in einen solchen einzugreifen bzw. einen ANGRIFFskrieg zu unterstützen. Sollte sie es trotzdem tun, verliert sie nicht nur ihr Gesicht, sondern setzt sich über die eigenen Vereinbarungen hinweg und würde diese ignorieren!

Gravatar: Herr H.B.

@ Shahdzar Munawar

Palästina gibt es nicht. Und diesen sogenannten Palästinenser, diese Araber haben eine Heimat, das ist
Jordanien.

Gravatar: Gerhard G.

Es war schon mal jemand so größenwahnsinnig...wohin es führte?....daran beißen wir uns noch immer die Zähne aus.

Gravatar: Wolfgang Lammert

Die Neo-Osmanen träumen von einem Reich von Bosnien bis in die Uiguren-Gebiete in China. Neben Erdogan und Verteidigungsminister Akar, EX-Außenminister Davutoglu will auch Recip Erdogan das Osmanische Reich beleben und sich in Syrien und den Irak ausbreiten. Danach könnte Erdogan Appetit auf die sowjetischen turksprachigen Republiken Turkmenistan, Usbekistan, Kasachstan bekommen.

Gravatar: Unmensch

Selbstverständlich erwartet die Türkei, dass die NATO solidarisch ist bei diesem Verteidigungskrieg. Wie könnte es auch anders sein?

Gravatar: Shahzad Munawar

Da reden genau die richtigen, Ansprache von Völkerrecht, dann sollte man Palästina, Kaschmir, Iraq, Afghanistan , lybien, auch das gleiche Recht geben.

Gravatar: Berk19

Es wurde doch längst ein Waffenstillstand mit den USA ausgehandelt, Gott sei dank. Wozu denn jetzt noch diese Propaganda?

Übrigens war ich mal auf Facebook und den besagten Post konnte ich ebenfalls nicht finden.
Bitte Leute recherchieren, bevor ihr den 3. Weltkrieg vorhersagt.

Gravatar: Ede Wachsam

Hallo Herr Krause,
ich habe meinen Kommentar zwar erst gestern um 14:16 Uhr geschrieben, hatte jedoch zuvor nur den Text der Radaktion gelesen und die Kommentare dazu erst als ich meinen Kommentar schon abgeschickt hatte. Umso erstaunter war ich, als ich Ihren Kommentar über Hes. 38 + 39 gelesen habe und das zeigt mir, dass der Geist Gottes ihnen das Gleiche gezeigt hat wie auch mir, was die beiden Kapitel bezüglich dieses Geschehnes betrifft. Wie steht noch geschrieben: Amos 3,7 - "Gott der HERR tut nichts, er offenbare denn seinen Ratschluss den Propheten, seinen Knechten!" Nun halte ich mich keinesfalls für einen Propheten im alten Stil des AT, jedoch lt. 1.Kor. 12,10b (von den Gaben des Geistes) steht auch geschrieben: "Einem Anderen wird "propheteische Rede" gegeben!" Diese 9 Geistesgaben betrifft alle Menschen die Jesus wirklich nachfolgen und können nach dem Willen Gottes jedem dieser Nachfolger gegeben werden.

Es heißt übrigens ganz am Anfang in Hesekiel 39,2a "Siehe ich will Dich erumlenken...!" Offenbar stößt der Feind aus dem Norden zuerst in eine andere Richtung (Syrien) und wird dann von Gott herumgelenkt und auf die Berge Israels gebracht. Dort wird dann ein Strafgericht über die Feinde Israels herunter kommen , welches die ganze Erde erzittern und erbeben lässt. Israel selbst könnte gegen diese gewaltige Streitmacht der Feinde militärisch nämlich nichts mehr ausrichten.

Herzliche Grüße
Ede Wachsam

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