Kurdenmiliz YPG erklärt infolge Vereinbarung zwischen Erdogan und Putin Abzug aus Grenzregion

Türkei beendet nach Deal Militäroffensive in Nordsyrien

Erdogan und Putin verständigten sich auf gemeinsame russisch-türkische Patrouillen in einem 30 Kilometer breiten Grenzgebiet Nordsyriens. Gleichzeitig gaben die kurdischen YPG-Milizen ihren Abzug bekannt. Die Türkei erklärte damit ihre Militäroffensive zu beenden.

Foto: Kremlin.ru
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Die Türkei beabsichtigt nach Ende der von den USA ausgehandelten fünftätigen Waffenruhe keine Wiederaufnahme ihrer Militäroffensive in Nordsyrien. Wie das türkische Verteidigungsministerium mitteilte, sei eine »neue Operation« nicht nötig, nachdem sich nun alle Kämpfer der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) aus der geplanten Sicherheitszone zurückgezogen hätten.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan und der russische Präsident Wladimir Putin hatten sich im russischen Sotschi am Dienstagabendabend nach einer Entwaffnung der kurdischen Milizen auf gemeinsame russisch-türkische Patrouillen in der Region verständigt. Putin sagte im Beisein Erdogans, die Beschlüsse seien »sehr wichtig, ja sogar entscheidend, und werden es erlauben, eine sehr angespannte Situation zu lösen«.

Die Türkei erhält mit der Vereinbarung die geforderte Kontrolle über das rund 30 Kilometer breite Grenzgebiet in Nordsyrien, in das die türkische Armee bei ihrer international umstrittenen Offensive am 9. Oktober einmarschiert war. Die Kontrolle bleibt jedoch auf eine Länge von rund 120 Kilometer statt gewünschte 440 Kilometer beschränkt. Die Türkei und Russland würden künftig einen Großteil der türkisch-syrischen Grenze kontrollieren.

YPG-Kommandant Redur Khalil hatte noch am Dienstag im nordsyrischen Qamischli versichert, alle kurdischen Einheiten seien aus dem Gebiet zwischen Ras al-Ain und Tal Abjad abgezogen. Damit kommt die YPG auch Wünschen Trumps nach und vermeidet ein weiteres Blutvergießen in der Region. Erdogan drohte zuvor, die Kämpfe wieder aufzunehmen, falls die kurdischen Milizen dieser Forderung nicht nachkommen.

Der türkische Präsident sprach nach den Festlegungen im Rahmen seines Treffens mit Putin sichtlich zufrieden von einer »historischen Vereinbarung« für den »Kampf gegen den Terrorismus, die territoriale Integrität und die politische Einheit Syriens sowie die Rückkehr der Flüchtlinge«. Mit der Maßnahme  sollen zwei Millionen derzeit in der Türkei lebende Syrer zurückgeführt werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Erdogan und Putin verständigten sich auf gemeinsame russisch-türkische Patrouillen in einem 30 Kilometer breiten Grenzgebiet Nordsyriens. Gleichzeitig gaben die kurdischen YPG-Milizen ihren Abzug bekannt. Die Türkei erklärte damit ihre Militäroffensive zu beenden.“ ...

Handelt es sich bei diesen Beiden nicht um sehr erfolgreiche Diplomaten und Staatsmänner – zu denen auch der Donald zählt?

Da die Nato ohne ihn ohnehin ohne Zukunft ist
https://www.ndr.de/info/sendungen/streitkraefte_und_strategien/NATO-ohne-Zukunft-wegen-Trump,streitkraefte536.html,
welche nun obendrein auch noch fordert, die Mitgliedschaft der Türkei zu überdenken https://m.radiobremen.de/bremenzwei/aktuell/claudia-roth-zur-offensive-tuerkei-in-syrien-100.html:

Sollte sie zum Wohle der Menschheit nicht unverzüglich auch offiziell als terroristische Vereinigung eingestuft, verboten und aufgelöst werden???
https://www.das-marburger.de/2019/04/70-jahre-terror-die-blutige-historie-der-nato-markiert-einen-tiefpunkt-der-weltgeschichte/

Gravatar: harald44

Was will jetzt eigentlich Frau AKK mit ihrem Vorschlag bezüglich Syrien erreichen? Der Drops ist doch gelutscht, die drei beteiligten Politiker haben sich geeinigt.
Oder leidet Frau AKK aus dem Saarland unter der "größenwahnsinnigen" Zwangsvorstellung, irgendeiner der oben genannten drei Politiker (immerhin Staatschefs!) würde irgendeine Notiz von ihr und ihrem Vorschlag nehmen?

Gravatar: Catilina

Es gibt eine Stelle im Animationsfilm "Findet Nemo", wo diese Situation beispielhaft dargestellt wird: im tiefen Ozean jagt ein blutrünstiger Hai die kleinen Helden des Films durch einen unterseeischen Schiffsfriedhof, der von militärischem Gerät nur so strotzt. Eine Kettenreaktion setzt ein, in unvorstellbaren Tiefen explodiert eine Mine nach der anderen und von all diesen Detonationen erreicht eine einzige Luftblase die Oberfläche, wo zwei Wasservögel nebeneinander dümpeln. Diese Luftblase platzt und einer der Vögel macht ein angewidertes Gesicht, weil er das kleine Geräusch für einen Pups seines Nachbarn hält und fliegt davon.
Die obige Nachricht ist wie der kleine Pups, der als Geräusch nun kommentiert wird, ohne die gewaltigen Anstrengungen zur Kenntnis zu nehmen, welche eigentlich dahinterstecken.
https://www.voltairenet.org/article207975.html

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