Kritik und Lob aus eigenen Reihen

Trump bezeichnet Putin als »schlau« und gibt dem schläfrigen Joe die Schuld am Ukraine-Krieg

»Das Problem ist nicht, dass Putin klug ist, denn natürlich ist er klug, sondern das eigentliche Problem ist, dass unsere Politiker dumm sind.«

Donald Trump auf der CPAC 2017/Bild: Flickr, Michael Vadon
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Donald Trump hielt in dieser Woche in einer Rede vor konservativen Wählern an seinem weithin kritisierten Lob für Wladimir Putin fest, obwohl westliche Staaten die Sanktionen gegen den russischen Staatschef wegen seines anhaltenden Angriffs auf die Ukraine verschärften.

In einer Rede am Samstag auf der Conservative Political Action Conference (CPAC) in Orlando versuchte der ehemalige US-Präsident, seine weitgehend kritisierten Äußerungen von Anfang dieser Woche zu relativieren, als er Putins Vorgehen im Vorfeld der Invasion in der Ukraine als »schlau« und »genial« bezeichnete, berichtet Bloomerg.

»Gestern wurde ich von Reportern gefragt, ob ich Präsident Putin für klug halte. Ich sagte: ‚Natürlich ist er klug‘, woraufhin ich mit ‚Oh, das ist aber schrecklich, so etwas zu sagen‘ begrüßt wurde. Ich sage gern die Wahrheit. Ja, er ist klug«, sagte Trump auf der CPAC. »Das Problem ist nicht, dass Putin klug ist, denn natürlich ist er klug, sondern das eigentliche Problem ist, dass unsere Politiker dumm sind.«

Trump nannte Putin Anfang dieser Woche während einer geschlossenen Spendenveranstaltung auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida, »ziemlich klug«. Ein Video dieser Äußerung wurde im Internet verbreitet.

Auch in einem Interview mit der Clay Travis & Buck Sexton Show am Dienstag lobte er Putins Strategie als »genial« und bezeichnete den russischen Staatschef als »sehr klug«.

Trumps Rede am Samstag fand vor einer bis auf den letzten Platz gefüllten Halle auf der konservativen Konferenz statt, die mit seinen glühendsten Anhängern gefüllt war. Viele im Publikum trugen rote Make America Great Again«-Hüte und andere Trump-bezogene Kleidung. Der CPAC-Marktplatz auf der Konferenz wurde von Verkäufern dominiert, die Trump-Werbeartikel verkauften.

Trumps anhaltendes Lob für den russischen Staatschef offenbart eine Kluft in der republikanischen Partei, die versucht, Trumps populistischen Flügel mit ihrer traditionell ablehnenden Haltung gegenüber Moskau in Einklang zu bringen. Dies könnte den Republikanern auf dem Weg zu den Zwischenwahlen Kopfzerbrechen bereiten, da die Partei versucht, die von Trump verprellten Wähler in den Vororten zurückzugewinnen.

Der ehemalige Präsident deutete auch erneut an, dass er 2024 ein drittes Mal für das Weiße Haus kandidieren wird.

Das Democratic National Committee verurteilte Trumps Äußerungen und sagte, die Rede spiegele die Position seiner Partei zu Russland und der Ukraine wider.

»Nachdem er vier Jahre damit verbracht hat, die Ukraine zu verraten, hat der besiegte ehemalige Präsident auf der CPAC die Bühne betreten, um sein schamloses Lob für Putin zu verdoppeln, während unschuldige Ukrainer vor Bomben und Raketen aus den Händen Russlands Schutz suchen«, sagte DNC-Sprecherin Adonna Biel in einer Erklärung.

In seiner Rede am Samstag bezeichnete Trump den Einmarsch in die Ukraine als »Angriff auf die Menschlichkeit« und als »schreckliche Katastrophe« und sagte: »Wir beten für das stolze Volk der Ukraine.« Aber er sagte, er sei der einzige Präsident im 21. Jahrhundert, unter dessen Aufsicht Russland nicht in ein Land einmarschiert sei.

Für den Einmarsch Russlands in die Ukraine machte er Putin verantwortlich, der durch die Fehltritte und die Schwäche der USA, insbesondere den Rückzug aus Afghanistan, ermutigt worden sei. Er sagte, Präsident Joe Biden habe »Ruhe in Chaos, Kompetenz in Inkompetenz, Stabilität in Anarchie und Sicherheit in eine Katastrophe verwandelt«.

Die Invasion in der Ukraine, so behauptete er, hätte nicht stattgefunden, wenn er nicht eine Wahl verloren hätte, von der er wiederum fälschlicherweise behauptete, sie sei ihm gestohlen worden.

In einem Interview mit dem politischen Kommentator Brian Tyler Cohen, das am Samstag veröffentlicht wurde, wies Biden Trumps frühere Äußerungen zurück und sagte: »Ich halte Trump für ein Genie, wenn er sagt, dass Putin ein Genie ist, genauso wie ich es tue, wenn er sich selbst ein stabiles Genie nennt.«

Die Trump-Kritikerin Liz Cheney, eine Abgeordnete aus Wyoming, bezeichnete auf Twitter andere Republikaner, die sich an Trump in Bezug auf Russland orientieren, als den »Putin-Flügel der GOP«. Ein Großteil des traditionellen konservativen Establishments in Washington hat Putin angeprangert und sich für die Ukraine sowie für strenge Sanktionen gegen Russland ausgesprochen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

Auch ich habe bei jedem Fernsehauftritt von "Sleepy Joe" den Eindruck, er sei kurz vorm Einschlafen.

Gravatar: Karl Napp

Vielleicht hat der Pälzer Kartoffelbauer und Dummschwaetzer diesmal sogar recht!

Gravatar: Hajo

Trump ist eben unabhängig und sagt das was er denkt, während viele andere schon lange gekauft wurden und nun die Meinung der Spender übernehmen müssen und was für ein widerliche Angelegenheit und mit seiner Bemerkung, Putin sei klug kann man ihm nur beipflichten, denn Jelzin hat doch keinen Ungeeigneten an die Macht gebracht und sein Durchsetzungsvermögen ist doch hinreichend bewiesen worden und er wird auch noch mit den Überlegungen der US-Imperalisten fertig, da sollte man nur noch ein paar Tage warten können.

Das wird dem US-Hegemon und seinen Vasallen überhaupt nicht gefallen, was man ja verstehen kann, wenn er gerade dabei ist ihnen das Handwerk zu legen, denn wer will denn als russischer Präsident auf seinen Machtanspruch verzichten, wenn er dabei zusieht, wie die immer weiter nach Osten stoßen und dabei Rußland direkt in die Seite stoßen, das wäre für jeden Verantwortlichen dort geradezu selbstmörderisch und deshalb wird er alles daran setzen, daß dieses Problem gelöst wird ob es uns paßt oder nicht und für den Ruf sorgt dann der Sieger selbst, da kann man auf andere Beurteilungen pfeifen, zumal die soviel Dreck am Stecken haben, daß es besser wäre, sie würden die Klappe halten.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Trump: »Das Problem ist nicht, dass Putin klug ist, denn natürlich ist er klug, sondern das eigentliche Problem ist, dass unsere Politiker dumm sind.« ...

Womit er selbst auch Sicht eines abgewrackten Holzfällers wie ´mir` vollkommen richtig liegt!

So bin auch ´ich` mir sicher, dass es die „Arroganz der Macht“ des Westens, dessen „Arroganz der Ohnmacht“, „die Weltordnungspolitik der USA und die transatlantischen Beziehungen“ sind, die Putin gar keine andere Wahl für sein Handeln in der Ukraine ließen!!!
https://www.hsfk.de/fileadmin/HSFK/hsfk_downloads/report0103.pdf

Gravatar: Werner Hill

Putin "ziemlich klug"? Bis zu seinem Einmarsch in der Ukraine dachte ich das auch. Wäre er wirklich klug, hätte er sich die Folgen seines Tuns sehr wohl ausrechnen können.

Unsere Politiker "dumm"? Wenn es doch nur Dummheit wäre - aber m.E. sind sie ganz einfach Getriebene, die ihr Mäntelchen nach dem Wind hängen müssen, um an der Macht zu bleiben. Wer nicht spurt wird von den Schwab-Medien abgeschossen.

Das Wohl der betroffenen Menschen spielt sowieso keine Rolle, da kann man ruhig zur Förderung der Rüstungsindustrie Öl ins Feuer giessen und mit überzogenen Boykottmaßnahmen gegen Putin vor allem sich selber schaden.

Gravatar: Schnully

Sleepy Joe nutzt den provozierten Ukrainekonflikt um in der Wählergunst zu steigen wie schon Präsidenten vor Ihm . Ob ihm das was bringt ? Trump hatte das nicht nötig

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