Er kann die Aufmärsche »von 1933 bis 1945 nicht ausblenden«

Thüringens Ministerpräsident Ramelow will neue Nationalhymne

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow aus den Reihen der mehrfach umbenannten SED macht wieder einmal auf sich aufmerksam. Er will eine neue Nationalhmyne. Hört er das Deutschlandlied, kann er die Aufmärsche von 1933 bis 1945 nicht ausblenden. Bodo Ramelow ist im Februar 1956 geboren.

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0
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Das Deutschlandlied, getextet von Hoffmann von Fallersleben im August 1841 in seinem Exil auf der damals noch britischen Insel Helgoland, zu Haydns Kaisermelodie von 1787, wurde 1922 auf Veranlassung des damaligen, sozialdemokratischen Präsidenten der Weimarer Republik Friedrich Ebert zur Nationalhymne Deutschlands bestimmt. Die 1921 unter dem Eindruck der Auswirkungen der Pariser Friedenskonferenz 1919 und deren Folgen entstandene vierte Strophe war hingegen kein Bestandteil der offiziellen Hymne.

Bei den Aufmärschen, die Ramelow »nicht ausblenden« kann (dabei war er zu jener Zeit noch gar nicht geboren), die in den zwölf dunkelsten Jahren der deutschen Geschichte veranstaltet wurden, spielten die Musiker stets ausschließlich die erste Strophe der besagten Hymne. Ihr folgte sofort die inoffizielle Hymne des Regimes - das Horst-Wessel-Lied.

Seit 1952 wird bei offiziellen Anlässen lediglich die dritte Strophe gesungen. In den meisten Fällen ging das in der Vergangenheit auch relativ reibungslos. Hin und wieder gab es jedoch kleinere Patzer. 1954 wurde bei der Übergabe des Fußball-WM-Pokals an Fritz Walter selbstverständlich auch die Hymne des Siegers gespielt. Die meisten deutschen Zuschauer wussten vom dem Erlass zur Hymne nichts und schmetterten lauthals die erste Strophe. Auch beim Tennis, genauer gesagt Federations-Cup Anfang 2017 auf Hawaii, wurde zur Begrüßung der deutschen Mannschaft von einem US-Sänger die erste Strophe vorgetragen. Bei der Rodel-WM in Lettland im Februar 2015 wurde zu Ehren der Sieger Wendl und Arlt (aus Bayern) die Becher-Hymne des SED-Staates abgespielt.

Es gibt also einige Bilder, die man mit der dritten Strophe des Deutschlandlieds in Verbindung bringen könnte. Die Bilder, die Ramelow angeblich nicht ausblenden kann, entstammen einger ganz besonders eigenen Wahrnehmung; mit der Realität allerdings haben sie nichts zu tun.

 

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freidenkende

Einer zuviel von den viiiiieeeelen Steuergeldverbrauchern: Was macht der eigentlich den ganzen Tag und wofür ist er da, kann man ihn nicht wegrationalisieren - wir müssen sparen? Für diese Idee aus seinem Superhirn (Ironie) im eigenen Interesse, arbeitet und zahlt der dumme Michel.
Wir haben andere Probleme und sollten uns darauf zunehmend und mehr konzentrieren - ich sage nur dazu: "Deutschland verblödet!!"

Gravatar: Dr. Walter Stolber

Vermute, wenn die Meldung stimmt, dass Ramelow, wohl psychisch gestört, statt der lieblichen Kaiserhymne Haydens, die aggressive französische Marseillaise hörte.
Nur dann könnte man seine Forderung halbwegs verstehen. So aber muss man schlussfolgern: der Mann tickt nicht mehr richtig, sollte um einen Termin beim Psychiater nachsuchen! Thüringer erinnert Euch bei den nächsten Wahlen, da gibt es noch eine Lachnummer zu ersetzen.

Gravatar: Karl Napp

@ Heidi

Jetzt wird mir einiges klar: Ramelow war im Westen Gewerkschaftsfunktionär. Wußte ich nicht. Ich weiß aber, daß die SED (heute Die Linke) zu DDR-Zeiten westdeutsche Gewerkschafsfunktionäre sehr hofiert und zu Ferien in das Arbeiter- und Bauernparadies eingeladen hat, um sie von den Segnungen des Sozialismus zu überzeugen. War Ramelow auch bei den eingeladenen westdeutschen Gewerkschafsfunktionären dabei?

Gravatar: Annemarie Wagemann

Lest nur „Ramelow“ auf Wikipedia: “Überwachung durch Verfassungsschutzbehörden“ dann ist alles gesagt

Gravatar: Werner

@ Heidi, danke für den Hinweis. Wenn Ramelow ein westdeutscher, linksextremer Gewerkschafter war, dann ist seine Forderung für mich noch verständlicher.

Gravatar: H. B. Vogel

Leute regt euch doch über den dämlichen Kerl nicht
auf, der wird anl. der nächsten Wahlen abgewählt.
Ich hoffe inständig auf den Mut der "OSSIS" .

Gravatar: Freidenkende

Herr Ramelow meint „er könne die Aufmärsche »von 1933 bis 1945 nicht ausblenden, wenn er das Deutschlandlied hört.“ Aus diesem gegebenen Anlass muss die Nationalhymne dringend neu bearbeitet und sofort umgesetzt werden, damit er und viele seiner Befürworter wieder Freude am Mitsingen haben und sich danach endlich heimisch und befreit von allem fühlen können.
Es geht übrigens keine Gefahr von ihm aus, Herr Ramelow ist kein Nazi, da er die Aufmärsche nur durch Filme kennt. Zum Beweis, dass er Nazifrei ist: Er ist 1956 geboren, also viele Jahre nach Ende der Nazizeit (Ironie)

Ich kann übrigens Frau Merkel seit Jahren weder hören noch sehen und möchte sie nicht mehr als meine Kanzlerin!!

Gravatar: Kassandra

Da kann ich nur sagen: erneut "Alert to Scheinproblem"! Unser Land rauscht - dank der Fehlpolitik der Genossen (IM Erika miteingerechnet) - in die Kreisliga und weil man keine Antworten hat, gaukelt man der Öffentlichkeit Aktivität durch Dauerbombardement mit erfundenen Problemen vor: von Genderwahn, Weltuntergang - bis jetzt hin zum Wunsch nach einer neuen Nationalhymne! Wenn Herr Ramelow unsere Hymne nicht ertragen kann, soll er sich die Ohren zuhalten, wenn sie erklingt. Schlimm genug, dass solche Gestalten, die unser Land offensichtlich so schrecklich finden, höchste Ämter ausgerechnet in diesem Land bekleiden und sich vom Steuerzahler dieses verachteten Landes fürstlich alimentieren lassen! Dann geht doch (endlich)! Geht doch woanders schmarotzen! (Und nehmen Sie Frau Roth und Konsorten gleich mit!)

Gravatar: Realist

Solche Typen wie Ramelow braucht unser Sytem nicht. Daher gehört dieser Herr auf den Misthaufen der deutschen Geschichte.

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