Altmaier blamiert sich bei »Anne Will« bis auf die Knochen

»Teile meiner Partei haben für Hitler gestimmt«

Die Nachwehen zur Wahl des thüringischen Ministerpräsidenten haben bei einigen Altparteienpolitikern deutliche Schäden hinterlassen. Da wird unter anderem schon einmal die Rücknahme von Wahlen gefordert. Doch wie schwer das alles insgesamt auf den Gemütszustand schlägt, bewies gestern Peter Altmaier in einer TV-Sendung.

Foto: Olaf Kosinsky/ Wikimedia Commons/ CC BY-SA 3.0
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Bei Unionspolitikern geht es momentan drunter und drüber. Die einstige Vorsitzende wirft mit Forderungen um sich, die mit einer Demokratie nichts zu tun haben und gibt Anweisungen, wie die Leute in ihrer Partei bei einer Wahl abzustimmen haben. Die jetzige Vorsitzende hat von dem Chaos die Nase voll und wirft die Brocken hin, verschiedene Gruppen in der Union machen gegen die einstige Vorsitzende mobil und werfen ihr fehlendes Demokratieverständnis vor. Den Vogel in dieser Serie von Pleiten, Pech und Pannen aber schoss aktuell der Wirtschaftsminister Peter Altmaier gestern Abend in einer TV-Politsendung ab.

Juso-Chef Kühnert - von der SPD selbst hatte sich wohl niemand zur Teilnahme an der Sendung bereit erklärt - hatte davon geradebrecht, dass die AfD bei der Ministpräsidentenwahl in Thüringen ermächtigt worden sei, Macht im Parlament zu haben. Nach Kühnerts Worten schaltete sich Altmaier lautstark, aber völlig orientierungslos, ein. Er wandte sich an Kühnert und sagte: »Wenn Sie sagen, die AfD ist ermächtigt worden, dann spielen Sie an auf das Ermächtigungsgesetz unter Hitler, wo Teile meiner Partei, leider Gottes, anders als Ihre Partei, für Adolf Hitler und sein Ermächtigungsgesetz gestimmt haben. Das war eine Katastrophe.«

Für mehrere Momente herrschte betretenes Schweigen bei den Teilnehmern der Runde, so als könnten sie nicht glauben, was sie gerade gehört hatten. Als erster fasste sich FDP-Mann Kubicki wieder, der Altmaier dezent darauf hinwies, dass die CDU erst nach Ende des Krieges 1945 gegründet wurde; da war Hitler bereits ein Stück Geschichte.

Ohnehin langte Altmaier einige Male daneben. Besonders peinlich war Altmaiers Behauptung, Kemmerich sei nach einem Gespräch mit Guido Westerwelle zurückgetreten. Der aber weilt bekanntermaßen seit 2016 nicht mehr unter den Lebenden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

Das hätte ich mir nicht träumen lassen, als ich als JU-Mitglied 1957 auf einer Wahlveranstaltung von Konrad Adenauer "Saalordner" war, daß ich es nochmal erleiden müßte, wie die CDU unter Führung einer Altkommunistin aus der DDR sich zusammen mit der FDP als "Blockparteien" mit allen (undemokratischen) Mitteln dafür einsetzen würde, daß ein in Ver.dis Funktionärsschmiede geschulter Neukommunist aus der BRD zum Ministerpräsidenten eines deutschen Landes getrickst werden soll. Gegen den Willen einer konservativ-bürgerlichen Wählerschaft. Wahrlich, diese Rautenfrau ist Erich Honeckers späte, aber höchst wirksame Waffe. Beide, die altkommunistische Rautenfrau und der neukommunistische Ver.di - Mann haben ihr Handwerk gelernt: Wie zerstöre ich eine Demokratie, ohne daß es das Schafsvolk aus Gutmenschen, Weltmoralisten und politisch korrekten Träumern merkt. Wer will Thüringen verraten? Die Bundes-Christ- und Freidemokraten, als Blockparteien unter Führung der SED alias PDS alias Die Linke. Denk ich an Deutschland in der Nacht ...

Gravatar: Werner

Der Möchtegern-Silberrücken ist einer der größten Dumpfbacken in der politischen Landschaft.

Gravatar: Ulli P.

Dieses Bild von Altmaier haben wir ja schon des öfteren gesahen, Es erinnert an den Klassenprimus, den es wohl in jeder Schulklasse gegeben hat: Immer zu Diensten ("Herr Lehrer, ich weiß was ..."), aber in seinem Übereifer auch für manchen Faux-pas gut. Gestern abend war's mal wieder ganz schlimm.

Das sind die, die Merkel um sich schart, damit sie herrschen kann!

Aber es geht jetzt dem Ende zu ...

Gravatar: Alfred

Kemmerich soll Hitler sein? Dann ist Ramelow der Stalin. Altmeiers Goldzahn hat an Glanz verloren.
Die FDP hätte mit nur 5 % keinen Kandidaten aufstellen dürfen. Alles Andere lief voll demokratisch ab. Das Eingreifen von Merkel war der stalinistische Hammer.

Merkels Gefolgsleute sind pure Sozialisten in der Partei. CDU sollte sich neu formatieren in dem die Sozialisten zu der Linken übertreten.

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