Kleine modulare Reaktoren sollen geprüft werden

Teil der Union will Ausstieg aus dem Atomausstieg

Der von Merkel angeordnete Ausstieg aus der Atomenergie wird von Teilen der Union in Frage gestellt. Der Bundesfachausschuss Wirtschaft, Arbeitsplätze und Steuern will neue Projekte, unter anderem kleine modulare Reaktoren, prüfen.

Foto: NuScale Power
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Für Teile der Union ist der Ausstieg aus dem von Merkel angeordneten Ausstieg aus der Atomkraft eine echte Option. Der Bundesfachausschuss Wirtschaft, Arbeitsplätze und Steuern hat aktuell ein Positionspapier vorgelegt, das »Projekte zur Kernfusion und zu kleinen modularen Reaktoren« prüfen lassen will - ergebnisoffen, wie es in dem Papier heißt. Die Errichtung solcher modularen Reaktoren könne eine Alternative für eine CO2-freie Energieproduktion darstellen.

Ganz neu sind diese Diskussionen nicht. Sie basieren zu einem Teil auf der Kritik an vom Merkel vorangetriebenen Atomausstieg, zu einem anderen Teil aber auch an der vor Jahren in Kanada vorgestellten Studie über die Mini-Reaktoren, den sogenannten »Small Modular Reactors« (SMR). Diese werden bereits seit 2017 neben Kanada auch unter Beteiligung deutscher Ingenieure in Argentinien errichtet. Die Technik also ist hierzulande hinlänglich bekannt, wird aber von der Anti-Atomkraftbewegung und den dahinter stehenden finanzkräftigen Lobbyisten klein gehalten und massiv angegangen.

Der Vorteil jener SMR liegt klar auf der Hand: sie werden in Fabriken kostengünstig zusammengebaut, vor Ort installiert und direkt ans Netz angeschlossen. Ihre Leistung kann bedarfsgerecht eingestellt werden, Kapazitäten zwischen 30 Megawatt bis 300 Megawatt sind möglich.

Bereits 2016 legten Frankreich und Großbritannien ein entsprechendes Diskussionspapier der EU-Kommission vor, die aber auf Druck der Merkel-Regierung eine Befassung mit dem Thema verweigerte. Die damalige Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) nannte den Plan eine »verrückte und unverantwortliche Idee«. Da die jetzige Bundesumweltministerin Svenja Schulze ebenfalls der SPD angehört, ist davon auszugehen, dass der Vorstoß des Bundesfachausschusses auf wenig Gegenliebe in der Koalition stoßen wird. Vielleicht aber gibt Schulze auch erst einmal wieder ein paar Millionen Euro Steuergeld für externe Berater aus.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rita Kubier

Jetzt wird wohl doch so manchem CDU-Politiker Angst, je näher der Ausstieg aus der Atom- und gleichzeitig Kohleenergiegewinnung kommt? Befürchten nun doch ein paar von denen, eines Tages SELBST im Dunkeln sitzen zu müssen? Setzt jetzt endlich mal bei einigen der Verstand ein?
Merkel kann DAS allerdings nach wie vor egal sein. Denn entweder, die erlebt die Zeit, wo in Deutschland gar nichts mehr funktioniert nicht mehr. Oder sie ist längst über alle Berge und hält sich in einem Land auf, das nicht so dämlich war und ist, diesem CO2- und Klimawahn verfallen zu sein. Denn Merkel wäre nicht die Erste, die sich, nachdem sie ein Land und ein Volk völlig ruiniert hat, aus dem Staub macht. Das haben vor ihr schon einige andere Führer und Landes- bzw. Volksvernichter ebenso gemacht - in welcher Weise auch immer!

Gravatar: Sigmund Westerwick

ergebnisoffen prüfen

Die grünen/schwarzen Ideologen schreddern die Rotmilane , ruinieren die letzte intakte Naturschutzgebiete und fahren den Industriestandort schnurstracks in die Dunkelflaute.

Den Politikern müßte klar sein, daß es die Solar- und Windrad-Energiewende aufgrund der physikalischen Gegebenheiten nicht geben kann, jedenfalls nicht wenn man Deutschland nicht in die Vorkriegszuvilisation zurückversetzen möchte. Und die Wirtschaft könnte nach den Druckwasserreaktoren zukunftsträchtige Energieversorgung abbieten, die katastrophensicher, weitestgehend atommüllfrei, CO2-neutral und kostengünstig ist.

Es bleibt spannend, ob in diesere zentralen Frage der Energieversorgung wenigstens eine politische Diskussion aufkommen kann und ob die Vernunft oder die Ideologie gewinnt.

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