Trump feiert »wirtschaftlichen und nationalen Sieg«

Taiwans Chip-Riese investiert 100 Milliarden Dollar in die USA

TSMC, einer der weltweit führenden Chiphersteller, kündigt eine Investition von mindestens 100 Milliarden Dollar in den USA an. Während Trump sich als Architekt dieses Deals feiert, stellt sich die Frage: Welche Rolle spielen dabei die angekündigten Strafzölle auf Halbleiterimporte?

Bild: Screenshot YouTube
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Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), der größte Halbleiterhersteller der Welt, will in den kommenden Jahren mindestens 100 Milliarden Dollar in den USA investieren. Das gab US-Präsident Donald Trump am Montag im Roosevelt Room des Weißen Hauses bekannt. Gemeinsam mit TSMC-CEO C.C. Wei verkündete Trump stolz: »Taiwan Semiconductor wird mindestens 100 Milliarden Dollar in neue Fertigungsanlagen in den Vereinigten Staaten investieren. Ich glaube, hauptsächlich in Arizona – und das ist ein großartiger Staat. Ich mag ihn, weil ich ihn gewonnen habe.« Das berichtet CBS News.

TSMC wurde bereits unter der Biden-Administration mit 6,6 Milliarden Dollar aus dem CHIPS and Science Act von 2022 gefördert, um eine erste Fabrik in Arizona zu errichten. Doch nun folgt eine massive Ausweitung der Investition. Die Entscheidung fällt just in dem Moment, in dem Trump neue Importzölle von 25 % auf Halbleiter aus Asien ankündigt. Ein geschickter Schachzug? Trumps Handelsminister Howard Lutnick sieht einen klaren Zusammenhang: »TSMC hat unter Biden sechs Milliarden Dollar erhalten und daraufhin 65 Milliarden investiert. Jetzt sieht man die Macht von Donald Trumps Präsidentschaft – TSMC kommt mit einem hundert Milliarden Dollar schweren Projekt nach Amerika, weil sie hier investieren können, ohne Strafzölle zahlen zu müssen.«

Die Bedeutung dieser Investition ist kaum zu unterschätzen. Halbleiter sind das Rückgrat der modernen Wirtschaft – sie stecken in Smartphones, Autos und Industrieanlagen. Besonders die Nachfrage nach KI-gestützten Technologien sorgt für einen Boom. Bislang wird der Großteil dieser Hochleistungschips in Asien produziert, mit Taiwan als führendem Standort. Trump betonte die sicherheitspolitische Dimension: »Wir müssen in der Lage sein, unsere eigenen Chips in amerikanischen Fabriken mit amerikanischen Arbeitskräften herzustellen. Und genau das tun wir jetzt.«

Mit dieser Entscheidung sichert sich die US-Wirtschaft nicht nur einen strategisch wichtigen Industriezweig, sondern Trump kann sich als starker Verhandler präsentieren, der ausländische Firmen zwingt, in den USA zu investieren. Die Frage bleibt jedoch: Wurde TSMC durch Zwang und Strafzölle zu diesem Schritt gedrängt, oder handelt es sich tatsächlich um einen natürlichen wirtschaftlichen Expansionskurs?

Was sicher ist: Der globale Halbleitermarkt wird sich durch diesen Mega-Deal nachhaltig verändern – mit den USA als künftig noch stärkeren Mitspieler.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sven Hedin

J.D. Vance hat es doch gesagt: "...die besten Sicherheitsgarantien sind die wirtschaftlichen Interessen der USA."

Und Taiwan braucht die Sicherheitsgarantien der USA gegen China.

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