Forschungsergebnisse widerlegen, dass ein Zusammenleben vor der Ehe die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung verringert.

Studie: Scheidungsraten bei Paaren, die vor der Heirat zusammenleben, höher

Die Studie, die Daten von Paaren analysierte, die zwischen 2010 und 2019 heirateten, ergab, dass Paare, die vor der Heirat nicht zusammenlebten oder sich dafür entschieden, nach der Verlobung zusammenzuziehen, eine geringere Wahrscheinlichkeit hatten, eine Scheidung zu erleben, als diejenigen, die vor der Verlobung zusammenlebten.

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Eine aktuelle Studie hat überzeugende Beweise dafür geliefert, dass Paare, die vor der Ehe zusammenleben, eher zu schlechten Ehen und Scheidungen neigen. Das Institute for Family Studies untersuchte die Auswirkungen des Zusammenlebens, der Verlobung und der Scheidung und beleuchtete die negativen Folgen des vorehelichen Zusammenlebens.

Die Studie, die Daten von Paaren analysierte, die zwischen 2010 und 2019 heirateten, ergab, dass Paare, die vor der Heirat nicht zusammenlebten oder sich dafür entschieden, nach der Verlobung zusammenzuziehen, eine geringere Wahrscheinlichkeit hatten, eine Scheidung zu erleben, als diejenigen, die vor der Verlobung zusammenlebten. Von der landesweiten Stichprobe amerikanischer Paare, die an der Studie teilnahmen, lebten 46 % vor der Verlobung zusammen, 20 % zogen nach der Verlobung zusammen und 34 % warteten bis nach der Hochzeit. Von den Paaren, die zusammenlebten, lebten 34 % bereits vor der Verlobung zusammen und hatten ein höheres Risiko, dass die Ehe aufgelöst und geschieden wurde. Im Gegensatz dazu hatten diejenigen, die nach der Verlobung oder der Heirat zusammenlebten, mit 23 % eine geringere Rate an negativen Folgen.

Außerdem ergab die Untersuchung, dass Paare, die ohne klare Kommunikation und Entscheidungsfindung in das Zusammenleben "hineingeschlittert" sind, ein deutlich höheres Scheidungsrisiko haben als Paare, die das Zusammenleben offen besprochen und vereinbart haben. Von den Paaren, die zusammenleben, trafen 36 % eine bewusste Entscheidung zum Zusammenleben, während 64 % dies ohne ein formelles Gespräch taten. Folglich war die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung bei 34 % der Paare, die zwanglos zusammenlebten, größer, während nur 21 % derjenigen, die sich einvernehmlich zum Zusammenziehen entschlossen hatten, mit ähnlichen negativen Folgen konfrontiert waren.

Die Studie untersuchte auch die Gründe, die Paare für ihr Zusammenleben vor der Ehe angaben. Vierundvierzig Prozent gaben an, dass sie dies taten, um mehr Zeit mit ihrem Partner zu verbringen, 22 % nannten finanzielle Gründe, 17 % fanden es unangenehm, getrennt zu leben, und 17 % wollten die Beziehung testen". Die Daten zeigten, dass Paare, die aus finanziellen Gründen zusammenzogen, mit 40 % den höchsten %satz an Eheauflösungen aufwiesen. Diejenigen, die ihre Beziehung auf die Probe stellen wollten, lagen mit 33 % an zweiter Stelle, gefolgt von Paaren, die aus Bequemlichkeit zusammenlebten (29 %) und solchen, die mehr Zeit miteinander verbringen wollten (23 %).

Darüber hinaus ergab die Studie, dass bei Paaren, die zuvor mit einem Partner zusammengelebt hatten, die Wahrscheinlichkeit für schlechte Ehen und Scheidungen höher war. Sechzehn % der Teilnehmer gaben an, mit mindestens einem früheren Partner zusammengelebt zu haben, während 12 % mit zwei oder mehr Partnern zusammengelebt hatten. Im Vergleich dazu hatten 72 % der Befragten noch nie mit einem anderen Partner zusammengelebt. Die Daten aus dem Jahr 2022 zeigten, dass Ehen, in denen die Ehepartner vor der Heirat zusammenlebten, mit 25 % höherer Wahrscheinlichkeit geschieden wurden als solche, die keusch lebten. Ebenso war die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ehe geschieden wurde, bei denjenigen, die vor der Ehe zusammenlebten, um 30 % höher als bei denjenigen, die dies nicht taten.

Die Forschungsergebnisse widerlegen die landläufige Meinung, dass ein Zusammenleben vor der Ehe die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung verringert. Zwar ist das Zusammenleben vor der Ehe in den letzten Jahrzehnten immer häufiger geworden, und rund 70 % der Paare entscheiden sich heute für diesen Weg, doch die Studie unterstreicht, dass es keine allgemeinen Belege für die Annahme gibt, dass voreheliches Zusammenleben die Ergebnisse der Ehe verbessert. Im Gegenteil, die Ergebnisse deuten auf eine starke Korrelation zwischen dem Zusammenleben vor der Ehe und einem erhöhten Risiko für schlechte Ehen und Scheidungen hin.

Für Paare, die sich auf dem Weg zur Ehe befinden, stellen diese Erkenntnisse wertvolle Überlegungen für Beziehungsentscheidungen dar und unterstreichen die Bedeutung einer offenen Kommunikation, einer bewussten Entscheidungsfindung und eines tieferen Verständnisses der möglichen Auswirkungen des Zusammenlebens auf den langfristigen Beziehungserfolg.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: harald44

Ich glaube, daß nichts eine junge Frau mehr begeistert, als wenn ein junger Mann sie so schnell wie möglich heiraten möchte. Also morgens im Bus kennengelernt, und abends steht er dann schon mit einem Blumenstrauß vor ihrer und der Eltern Tür und bittet sie um ihre Hand.
Umgekehrt sind jahrelange Überlegungen während des Zusammenlebens - zumeist von ihm - , ob er sie nun ehelichen soll oder nicht, eigentlich beleidigend für die betreffende junge Frau.
Ich wundere mich nur, daß viele junge Frauen sich derartig lange hinhalten lassen - in einem Beispiel in meinem Bekanntenkreis wurde erst nach 13 (!) Jahren des Zusammenlebens geheiratet - , was einen großen Zeitverlust darstellt, denn je mehr vorher "geübt" wurde, deste geringer ist schlußendlich die Zahl der gemeinsamen Kinder, zumeist dann nur eines, und das ist zweifelsfrei zu wenig, denn für zwei eines Tages gestorbene Eltern wird dann nur das einzige Einzelkind in ihre Fußtapfen treten. Sofern ihm nicht vorher etwas passiert, und dann ist der Jammer der betroffenen Eltern groß.

Gravatar: Thüringer

@harald44 29.05.2023 - 11:08
.............................

Bei mir war es fast genauso ... lach !
Kennengelernt Oktober 1979, geheiratet Mai 1980 ... hattten gestern unseren 43. Hochzeitstag ... grins ...

Gravatar: Croata

Die Ehe ist eine Säule der Gesellschaft / Zivilisation.
Es ist nicht immer einfach, braucht viel Kompromiss und Geduld - das haben die jünger. Generation heute leider nicht (mehr).
Alles soll schnell schnell gehen und ich werde mich für den Anderen NICHT opfern.
Zu viel Egoismus, leider.

Gravatar: harald44

Also ich hatte meine Frau zuerst geheiratet und danach kennengelernt.
Erstes Treffen im August 1981.
Standesamtliche Trauung im Januar 1982.
Kirchliche Trauung im Mai 1982.
Erstes Kind im Dezember 1982..
Entscheidend war meines Erachtens: Wir waren beide reif dazu eine Familie zu gründen.
Und:
Ehe bedeutet, daß man sich IMMER zu einigen hat und daß NIEMALS einer von beiden immer rechthat.
Ergebnis: Wir sind seit mehr als vierzig Jahren zufrieden verheiratet.

Ähnlich hatte es ein älterer Kollege mal so ausgedrückt: Zwei bis höchstens drei Jahre des Kennenlernens sind in Ordnung. Danach wird geheiratet oder man trennt sich, denn andernfalls verliert man nur Zeit, die man niemals wiederbekommt, und man steht sich gegenseitig im Wege, daß jeder von beiden einen besser geeigneten Partner finden könnte.

Gravatar: Schnully

und wozu diese Studie ? Bekommt dadurch wieder Jemand einen Doktortitel

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