Darf man die umstrittene Kita-Broschüre nicht mehr kritisieren?

Streit um umstrittene Kita-Broschüre wird vor Gericht verhandelt

Ein CDU-Politiker warnte vor der umstrittenen Kita-Broschüre der Amadeu-Antonio-Stiftung. Diese geht nun gerichtlich gegen den Politiker vor. Sie will, dass er in seinem Amt als Jugenddezernent seine Aussagen nicht mehr wiederholen darf.

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Die Kita-Broschüre der Amadeu-Antonio-Stiftung, die vorgibt, die Bevölkerung über Rechtsextremismus und Ausgrenzung zu informieren, und dabei vorschlägt, das Verhalten und die Aussagen von Kindern in Kindergärten auf einen rechten oder völkischen Hintergrund der Eltern zu beobachten, hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.

Im Fernsehen und im Radio wurde sie kritisch besprochen, so etwa von dem ehemaligen SPD-Bürgermeister Heinz Buschkowsky im Frühstücksfernsehen. Dieser regte sich besonders darüber auf, dass die Broschüre mit einem Grußwort von der Familienministerin Giffey versehen wurde.

Zu den unzähligen Kritikern der Kita-Schnüffel-Fibel gehört auch der CDU-Politiker Falko Liecke. Er warnte vor der Broschüre. Es sei nicht die Aufgabe von Erziehern in einer Kita, die politische Gesinnung der Eltern zu überprüfen. Dieselbe Kritik hatten auch schon Buschkowsky und die stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Nadine Schön zum Ausdruck gebracht. Nach Nadine Schön sei das Heft »quasi eine staatliche Handlungsanweisung zur Elternspionage und Elternerziehung«.

Falko Liecke warnte nicht nur in seiner Rolle als CDU-Politiker, sondern auch in seiner Funktion als Jugendderzernent des Berliner Bezirks Neukölln vor der Broschüre in Form einer offiziellen Presseerklärung. Genau dies ist nun der Punkt, an dem die Amadeu-Antonio-Stiftung ansetzt. Sie hat den Fall vor Gericht gebracht [siehe Bericht »NZZ«]. Wenn sie vor Gericht gewinnt, darf er womöglich in seiner Funktion als Jugenddezernent diese Aussagen nicht mehr wiederholen.

Von 2010 bis 2018 erhielt die Stiftung projektgebundene Fördergelder in Höhe von 6,2 Millionen Euro. Liecke äußerte, dass er erhebliche Zweifel habe, ob die Stiftung im öffentlichen Interesse handele. Kritiker werden der Amadeu-Antonio-Stiftung einen ideologischen Feldzug vor.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: mah

Da müssen mehrere Schutzengel im Hintergrund wirken.
Wie kann es sonst sein, eine ehemalige IM in einer solchen Position in einer Stiftung im Jahre 2019 sitzt?
Von der Instinktlosigkeit der Ministerin mal ganz zu schweigen.

Da verbirgt sich entweder ein Riesendreckhaufen oder maßlose Inkompetenz im Ministerium.
Das kann natürlich auch kombiniert auftreten.

Was sagt eigentlich die Stasi-Unterlagenbehörde dazu?

Gravatar: Wolfram

Mutiert unsere regierungshörige die Justiz nicht immer mehr Richtung einer diktatorischen NS- bzw. DDR-Unrechts-Gerichtsbarkeit ???

Gewaltenreilung ade !!!

Politischer Klüngel, Netzwerke und Seilschaften an vielen Orten bis hinein in die allerhöchsten Gerichte ???

Die rote Proletarierin sollte zurücktreten und die linke Stiftung geschlossen werden !!! Steuergeldverschwendung !!!

Gravatar: Tom der Erste

Selbstverständlich wird dieses Schmierblatt kritisiert wo es nur geht. Ich lasse mir doch nicht von einer ********* den Mund verbieten. Im Gegenteil - von dieser unglaublichen Hetze muß auch der allerletzte Dörfler erfahren - nun erst recht !

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