Angela Merkel bittet um Toleranz

Streit um Schweinefleisch

An einer Grundschule in Hamburg ist der Streit über religiös korrekte Mittagsspeisung eskaliert. Der Vorsitzende des Elternrates soll gefordert haben, nur noch »halales« Fleisch – also nach islamischer Vorgabe reines Fleisch ­– anzubieten, das ausschließlich von geschächteten Tieren stammt. Nun hat sich auch Angela Merkel in einer Videobotschaft zum Thema geäußert.

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Der Elternratsvorsitzende der erwähnten Grundschule in Hamburg machte seine Forderung deutlich: Er verlangte ausdrücklich halal geschächtetes Fleisch zum Mittagessen. Daraufhin hätten sich viele Eltern gemeldet, die sich gegen eine solche Schlachtung aussprachen. »Es kam zu heftigen Diskussionen zwischen den Eltern. Deshalb wurde das Essen im Mai befristet auf vegetarisch umgestellt«, heißt es in der Welt.

Die Auseinandersetzungen waren so heftig gewesen, dass sich die Schulbehörde genötigt sah, zu betonen, dass es während der Auseinandersetzung keine körperlichen Angriffe gegeben habe. Das klingt so, als wäre es beinahe dazu gekommen.

»Es kann nicht sein, dass ein Elternratsvorsitzender einer ganzen Schule vorschreiben möchte, nur noch Halal-Fleisch anzubieten und zur Durchsetzung seiner Forderung überdies Lehrer und andere Eltern attackiert und beschimpft«, erklärte der AfD-Fraktionschef Alexander Wolf, der eine Anfrage zu dem Thema an den Senat in Hamburg gestellt hatte.

Die Schulbehörde müsse konsequent durchsetzen, »dass in der Schulspeisung nur Fleisch nach den Richtlinien des Tierschutzgesetzes angeboten und Schüler unterschiedlicher Herkunft nicht kulturell vereinnahmt werden«.

Bei der Senatsanfrage wurde offenbar, dass dieses Problem auch noch an einer weiteren Schule bekannt geworden ist. Da will man versuchen, sich friedlich zu einigen und so soll durch einen Mediationsprozess die »vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein wertschätzender Umgang« unterstützt und ausgebaut werden.

Unabhängig davon hat sich inzwischen Angela Merkel in einer Videobotschaft geäußert und Migranten um Toleranz für Schweinebraten gebeten. »Man muss darauf achten, dass die Vielfalt unserer Angebote, wie wir sie gewöhnt sind, weiterhin erhalten bleibt«, sagte sie. Die Gesellschaft könne respektieren, wenn jemand bestimmte Bräuche oder bestimmte Regeln habe. »Auf der anderen Seite darf das natürlich nicht zu einer Einschränkung führen für die, die andere Regeln haben«, betonte Merkel in ihrer gewohnt schwammigen Art.

Es ist zu befürchten, dass sich Merkel Illusionen macht und dass auch der Mediationsprozess schnell an die Grenzen seiner Möglichkeiten stoßen wird. Es ist leicht vorauszusagen, dass sich das Halal-Fleisch über den Kompromiss der vegetarischen Küche als Zwischenlösung lang- oder mittelfristig  durchsetzen wird. Es wird schlicht durch demographische Faktoren geregelt werden: im Kindergarten und in der Schule wird sich der Kulturkampf – also auch der Kampf um das richtige Fleisch – entscheiden. Die Mehrheit wird sich rücksichtslos durchsetzen. Die wird sich dann auch nicht mehr bitten lassen. Es wird nicht lange dauern, dann werden die Freunde des Schweinefleisches in der Minderheit sein und werden sich keine Hoffnung auf Toleranz von Seiten der neuen Mehrheit machen können.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

So ganz verstehe ich das Problem nicht, denn ich gehe davon aus, dass auch bei der Schulspeisung es eine gewisse Auswahl gibt, so 3 Gerichte und davon mindestens ein vegetarisches. Ausgehend davon halte ich die Forderung des Elternratsvorsitzenden (wer hat den eigentlich gewählt?) für gegenstandslos. Unter den von mir beschriebenen Umständen wäre es praktisch jedem möglich, entsprechend seiner Religion zu speisen.

Na ja, ich habe ohnehin den Eindruck, dass inzwischen die Vernunft verschwunden und alle nur noch auf Konfrontation stehen. Vielleicht wäre es doch von Vorteil gewesen, wenn die Diskussion mit "handfesten Argumenten" ausgetragen worden wäre. Alle "Diskutanten" in ein Zimmer, abschließen und nach 2 Stunden das Ergebnis prüfen. Natürlich keine Polizei, kein Krankenwagen, keine Anwälte, kein Gericht. Traditionell eben.

Zitat:" Angela Merkel in einer Videobotschaft"

Warum muss ich bei "Videobotschaft" eigentlich immer an Bin Laden denken?

Videofreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Es ist zu befürchten, dass sich Merkel Illusionen macht und dass auch der Mediationsprozess schnell an die Grenzen seiner Möglichkeiten stoßen wird. Es ist leicht vorauszusagen, dass sich das Halal-Fleisch über den Kompromiss der vegetarischen Küche als Zwischenlösung lang- oder mittelfristig durchsetzen wird.“ ...

Und nicht nur das!!!

Hier weitere 15 Punkte welche belegen, „dass Merkel ein islamisches Deutschland will“:
https://philosophia-perennis.com/2016/10/14/merkel-islam/

Und dies auch ´gegen` den Willen des von ihr diktierten Volkes!!!

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